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Im Land der Kaffeeblüten (German Edition)

Im Land der Kaffeeblüten (German Edition)

Titel: Im Land der Kaffeeblüten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Antoni
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musste, um ihr Versprechen einzulösen: Fisch und Garnelen, tortillas  … Hatte sie sich etwa zu weit aus dem Fenster gelehnt? Gab es eine typisch guatemaltekische Küche überhaupt? Oder kannte Julia das nicht alles schon von mexikanischen Restaurants. Tortillas, guacamole, selbst die frijoles kannte man inzwischen in Deutschland. Isabell rieb sich mit dem Zeigefinger den Nasenrücken. Was konnte sie anbieten, das für Julia neu war, aber nicht zu aufwendig in der Vorbereitung? Für eine fiambre, den Salat aus über vierzig Zutaten, benötigte man eine mehrtägige Zubereitungszeit. Und man durfte ihn nur zu Allerheiligen servieren. Das fiel also schon mal flach. Aber wenn sie Julia schon einlud, sollte es etwas Besonderes geben.
    Während Isabell überlegte, machte sie sich schon mal auf den Weg in Richtung Markthalle. Langsam bekam sie richtig Lust zu kochen.
    W as gibt es denn?« Lina streckte den Kopf durch die geöffnete Küchentür. »Das riecht ausgesprochen lecker.«
    »Tür zu!« Isabell schaute vom Küchenbrett auf. »Die Katzen finden den Geruch auch toll und versuchen ständig, hier einzubrechen. Isst du ein bisschen Fisch mit?«
    »Ja, heute mache ich eine Ausnahme.« Lina trat näher an den Küchentisch heran und stibitzte sich ein Stück Mango. »Kann ich dir noch etwas helfen?«
    »Komm schon klar. Halt nur die Katzen draußen.«
    »Ich habe dir doch eine Überraschung versprochen.« Lina lächelte sie an und griff nach einer Avocadoscheibe. »Auf dem Dachboden steht ein großer Koffer mit alten Büchern. Vielleicht findet ihr da noch etwas.«
    »Alte Bücher?« Isabell zog die Augenbrauen hoch.
    »Ja, Tagebücher und Reisenotizen.« Lina machte eine Pause. »Von deiner Ururgroßmutter.«
    »Im Ernst?« Isabell musste sich verhört haben. »Wirklich? Wie kommt das?«
    »Ach, das olle Zeug steht da schon ewig. Ich wollte es immer einem Archiv spenden, habe es aber vergessen. Zum Glück, würde ich jetzt sagen.« Lina griff sich noch eine Mangoscheibe.
    »Hey, jetzt mach’s nicht so spannend. Was sind das für Tagebücher?«
    »Ich weiß es nicht, denn ich habe leider nie die Zeit gefunden, sie zu lesen.« Lina sah ein bisschen so aus, als ob sie deswegen ein schlechtes Gewissen hatte. »Ich weiß nur, dass Elise, meine Großmutter, nach Guatemala reiste und dort dann längere Zeit lebte.«
    »Ich fasse es nicht.« Isabell ließ das Messer sinken, mit dem sie den Fisch geschnitten hatte. »Meine Ururgroßmutter hat in meinem Lieblingsland gelebt. Warum haben mir meine Eltern nie etwas davon erzählt?«
    »Das musst du sie selbst fragen.« Lina hob die Schultern. »Aber hör mal, interessieren dich die Tagebücher?«
    Isabell erinnerte sich dunkel daran, dass Elise Reiseberichte veröffentlicht hatte. Mehr wusste sie nicht von ihr. »Das klingt spannend«, sagte sie und konzentrierte sich darauf, die Garnelen aus der Schale zu lösen. »Obwohl dieHaberkorn bestimmt was Wissenschaftliches will. Aber neugierig bin ich natürlich schon.«
    »Geh nur achtsam damit um. Tagebücher enthalten ja eher Privates und Persönliches.« Lina wiegte den Kopf hin und her, als ob sie Zweifel hatte.
    »Oh, so vorsichtig kenne ich dich ja gar nicht, Omaha. Was sollte Elise schon zu verbergen haben? Sie war höchstens sechzehn, als sie nach Guatemala reiste.«
    »Ich möchte nur nicht, dass du enttäuscht bist.« Lina strich Isabell über die Wange. »Dann begutachte ich mal den Inhalt des Koffers und lege dir alles in dein Zimmer.«
    Kaum hatte Lina die Tür geöffnet, als ein schwarzer Schatten an ihren Beinen vorbeiwischte und zum Sprung auf den Küchentisch ansetzte.
    »Auf keinen Fall!«, schrie Isabell und fing den Kater ab. Sie nahm ein Stück Fisch in die Hand und lockte den Schwarzen aus der Küche.
    Kurze Zeit später klingelte es. Julia. Natürlich pünktlich. Isabell hätte darauf wetten können.
    »Hallo. Ich wusste nicht, was du kochst und habe daher ein paar Pralinen zum Nachtisch mitgebracht.« Julia hielt ein Päckchen in die Höhe. Belgische Pralinen. Eine gewaltige Schachtel. Isabell lief das Wasser im Mund zusammen.
    »Komm rein. Tolle Idee.« Sie deutete den Flur entlang. »Einfach geradeaus. Wir essen in der Küche.«
    »Guten Tag. Ich bin Lina, die Mutter von Isabells Mutter.« Sie streckte Julia die Hand entgegen. »Danke für die Pralinen. Die liebe ich!«
    »Wow! Das sieht ja toll aus. Was ist das?« Julia schien ehrlich überrascht und begeistert über das, was Isabell da auf dem Küchentisch

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