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Im Land der Sehnsucht

Im Land der Sehnsucht

Titel: Im Land der Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Way
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am Steuer ihres Wagens, dessen Vorderräder im Uferschlamm steckten. Sie hatte den Kopf auf die verschränkten Arme gelegt, und dem Anschein nach schien ihr nichts passiert zu sein.
    „Was halten Sie davon auszusteigen?“ Holt überspielte seine ausgestandene Angst mit leichtem Spott. „Ihr Wagen ist bis auf Weiteres nicht zu gebrauchen.“
    Er streckte die Hand aus, und Marissa zögerte nicht, sie zu ergreifen. „Es tut mir leid“, sagte sie zerknirscht und sah ihn mit ihren großen blauen Augen an.
    „Das sollte es auch.“ Holt war unendlich dankbar, dass sie sich nicht verletzt hatte. „Von jetzt an werden Sie unter Aufsicht gestellt. Sie haben noch Glück gehabt. Der Wagen hätte sich leicht überschlagen können.“
    „Ich weiß.“ Marissa sah betrübt an sich hinunter. Sie stand zwei Schritte im Wasser, das ihr über die Knöchel reichte. Warum fühlte sie sich bloß so schwach? Das war bestimmt der Schock.
    Holt bemerkte ihre Unsicherheit und hob sie kurzerhand hoch. Marissa wehrte sich nicht. Es war wunderbar, von zwei starken Armen gehalten und in Sicherheit gebracht zu werden. Wunderbar und prickelnd.
    „Sie können mich jetzt absetzen“, meinte sie, als sie den Rand der Böschung erreicht hatten.
    „Danke für den Hinweis. Das hätte ich ohnehin getan.“ Holt ließ Marissa sacht auf den sandigen Boden gleiten und setzte sich neben sie. Wie federleicht sie gewesen war und so zart und zerbrechlich wie eine Porzellanfigur! Der feine Duft, der von ihr ausging, war ungeheuer erregend und verführerisch und ließ ihn sekundenlang vergessen, dass sie nur Georgys Erzieherin war. „Wissen Sie eigentlich, wie leichtsinnig es ist, die Piste zu verlassen? Sie hätten mit einem Felsen oder einem Tier kollidieren können.“
    „Ein Waran – mindestens zweieinhalb Meter lang – hat mir den Weg versperrt und sich plötzlich aufgerichtet. Ich hatte keine Ahnung, dass diese Viecher dazu in der Lage sind. Kein Krokodil hätte mich mehr erschrecken können.“
    „Warum haben Sie nicht gehupt?“
    „Ich wollte ihn auf keinen Fall reizen. Er war fast mannsgroß. Ich fürchtete, er würde auf den Kühler meines Wagens springen, und gab einfach Gas.“
    „Wahrscheinlich wollte er lediglich sein Nest beschützen.“ Holt ließ Marissa nicht aus den Augen. Gegen seinen Willen wurde sein Blick wie magisch von ihrem fein geschwungenen Mund angezogen, der zum Küssen einlud.
    Es machte Marissa so nervös, dass sie unwillkürlich ihre Lippen befeuchtete.
    „Was hatten Sie eigentlich hier draußen zu suchen? Wenn ich mich recht erinnere, habe ich Sie als Erzieherin eingestellt, die die Kinder unterrichten und beim Spielen überwachen sollte.“
    Marissa wurde knallrot. „Olly passt auf sie auf“, erwiderte sie. „Ich bin hergekommen, weil Georgina zu uns in den Westflügel ziehen möchte und ich Ihr Einverständnis einholen wollte.“
    „Ist das alles?“, fragte Holt in scherzhaftem Ton und versuchte damit zu überspielen, wie sehr sie ihn in Flammen setzte. Ahnte sie überhaupt, wie bezaubernd sie war?
    „J…ja“, antwortete sie zögernd. „Sie haben den weiten Weg gemacht … nur um mich das zu fragen?“ „Ja. Hätte ich denn etwas anderes tun sollen, Mr. McMaster?“
    „Nun, nun … Miss Devlin.“ Diesmal war sein Spott nicht zu überhören. „Haben Sie vergessen, dass Sie Ihrem Arbeitgeber Respekt schulden?“
    Das hatte Marissa natürlich nicht. „Sie sind Georginas Vater“, erinnerte sie ihn und wirbelte einen Stein flach ins Wasser, um von sich abzulenken. Zu ihrer Genugtuung schlug er mehrmals auf, ehe er unterging. „Es ist meine Pflicht, Ihre Erlaubnis einzuholen. Miss Aldridge hat sich entschieden gegen das Vorhaben ausgesprochen.“
    „Verständlicherweise.“ Holt hatte sich ausgestreckt und leicht auf den Ellbogen gestützt. Besser hätte er seinen athletischen Körper nicht zur Geltung bringen können. „Lois hat bei der Gestaltung des Zimmers viele ihrer Ideen umgesetzt und dabei eine Menge Geld verschwendet. Ich nehme an, dass Georgy Ihnen die Pistole förmlich auf die Brust gesetzt hat?“
    Marissa antwortete nicht gleich. Sie konnte es immer noch nicht fassen, dass sie mit einem der reichsten Rinderbarone des Landes an einem halb ausgetrockneten Billabong saß und ein etwas spitzfindiges Gespräch führte.
    „Sie versucht zwar, ihren Willen durchzusetzen“, gab sie zu, „was ich aber gar nicht schlecht finde. Ich könnte besser auf Georgy aufpassen, die, wie Sie vielleicht

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