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Im Land der weissen Rose

Im Land der weissen Rose

Titel: Im Land der weissen Rose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Lark
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Farm ansehen, nehme ich an, aber am Nachmittag
...«
    George nickte unsicher. Den Ritt über die Farm hatte Gerald
ihm versprochen, und George war sehr daran interessiert. Schließlich
hieß es, dass sich alle anderen Betriebe auf der Südinsel
an Kiward Station messen lassen mussten.Aber Gerald war nicht in
Sicht ...
    Â»Oh, ich kann mit Ihnen reiten!«, bot Gwyneira spontan
an, als George eine vorsichtige Bemerkung dazu machte. »Lucas
natürlich auch ... aber ich bin gestern den ganzen Tag nicht aus
dem Haus gekommen. Wenn meine Begleitung Ihnen also genehm wäre
...«
    Â»Wem wäre Ihre Begleitung nicht genehm?«, fragte
George galant, auch wenn er sich von einem Ausritt mit der Lady nicht
viel versprach. Eigentlich hatte er mit kundiger Einweisung und mit
Einblicken in Zucht und Weideführung gerechnet. Umso erstaunter
war er, als er Gwyneira kurz danach in den Ställen wiedertraf.
    Â»Satteln Sie mir bitte Morgaine, Mr. James«, erteilte
sie dem Vorarbeiter soeben Anweisung. »Sie braucht dringend
Schulung, aber wenn Fleur dabei ist, mag ich sie nicht nehmen, sie
ist zu ungestüm ...«
    Â»Meinen Sie, der junge Mann aus London ist Ihrem Ungestüm
gewachsen?«, erkundigte der Viehhüter sich spöttisch.
    Gwyneira runzelte die Stirn. George fragte sich, warum sie den
unverschämten Kerl nicht zurechtwies.
    Â»Das hoffe ich«, meinte sie aber nur. »Sonst
muss er hinterherreiten. Er wird schon nicht runterfallen. Kann ich
Ihnen Cleo hier lassen? Es wird ihr nicht gefallen, aber es wird doch
ein längerer Ritt, und sie ist schon recht schwerfällig.«
Die kleine Hündin, die Gwyneira wie immer folgte, schien sie
verstanden zu haben und zog unmutig den Schwanz ein.
    Â»Es werden die letzten Welpen, Cleo,versprochen!«,
tröstete Gwyneira. »Ich reite mit Mr. George bis zu den
Steinkriegern.Mal sehen, ob wir ein paar der jungen Widder zu sehen
kriegen. Kann ich unterwegs irgendwas erledigen?«
    Der junge Mann schien bei einer ihrer Bemerkungen fast schmerzlich
das Gesicht zu verziehen. Oder spöttisch? Reagierte er damit auf
ihr Angebot, sich bei der Farmarbeit nützlich zu machen?
    Auf jeden Fall antwortete er nicht, während ein anderer
Farmarbeiter ganz beiläufig darauf reagierte.
    Â»Oh ja, Miss Gwyn, einer von den kleinen Widdern, der
Prachtbursche, den Mr. Gerald Mr. Beasley versprochen hat, macht sich
immer wieder selbstständig. Springt bei den Mutterschafen rum
und macht uns die Herde verrückt. Wenn Sie ihn zurücktreiben
würden? Oder bringen Sie die zwei für Beasleys gleich mit,
dann ist da oben Ruhe. Geht das in Ordnung, James?«
    Der Vorarbeiter nickte. »Nächste Woche sollen sie
sowieso weg. Wollen Sie Daimon, Miss Gwyn?«
    Als der Name »Daimon« fiel, erhob sich ein großer,
schwarz-weißer Rüde.
    Gwyneira schüttelte den Kopf. »Nein, ich nehme
Cassandra und Catriona. Mal schauen, wie sie sich machen. Lange genug
geübt haben wir ja.«
    Beide Hündinnen sahen aus wie Cleo. Gwyneira stellte sie
George als deren Töchter vor. Auchihre sehr lebhafte Stute war
eigene Nachzucht aus zwei Pferden, die sie aus England mitgebracht
hatte. Gwyneira ritt sie im Herrensitz, und wieder schien sie mit dem
Vorarbeiter seltsame Blicke zu tauschen, als er sie ihr vorführte.
    Â»Ich hätte durchaus im Damensattel reiten können«,
bemerkte Gwyneira. Vor dem Londoner Besuch hätte sie wohl gern
die Schicklichkeit gewahrt.
    George verstand nicht, was der Mann darauf erwiderte, sah aber,
dass Gwyneira vor Zorn errötete.
    Â»Kommen Sie, auf dieser Farm haben gestern entschieden zu
viele Leute zu viel getrunken!«, stieß sie böse
hervor und setzte ihre Stute in Trab. George folgte ihr verwirrt.
    McKenzie blieb zurück. Er hätte sich ohrfeigen können.
Wie hatte er sich so gehen lassen können? Immer wieder rief er
sich seine freche Bemerkung von eben in den Sinn – »Verzeihung.
Ihre Tochter meinte, Sie bevorzugten Sättel für ›richtige
Menschen‹. Aber wenn Mylady heute Weibchen spielen möchte
...«
    Das war unverzeihlich! Und wenn Gwyneira bis jetzt noch nicht von
selbst darauf gekommen war, wozu dieser englische Fatzke vielleicht
taugte, hatte er sie nun todsicher darauf gebracht.
    George war überrascht von der sachkundigen Führung, die
Gwyneira ihm angedeihen ließ – als sie sich wieder
beruhigt und ihre Stute so weit

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