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Im Land der weissen Rose

Im Land der weissen Rose

Titel: Im Land der weissen Rose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Lark
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streunten nicht und jagten nicht. Ohne ihre Besitzer
würden sie sich nicht so weit ins Hochland begeben.Außerdem
machte dieses Tier einen gepflegten Eindruck.
    Â»Friday!« Eine Männerstimme. »Friday, wo
bleibst du? Es wird Zeit, sie einzutreiben!«
    Fleur sah sich um, konnte den Rufenden aber nicht erkennen.
Friday, die Hündin, wandte sich nach Westen, wo die Ebene sich
scheinbar endlos dehnte.Aber dann hätte man ihren Herrn
eigentlich sehen müssen. Fleur erschien das merkwürdig.
Friday ihrerseits schien sich nur ungern von Gracie zu trennen. Dann
aber nahm Gracie plötzlich Witterung auf, schaute sich mit
leuchtenden Augen nach Fleurette und ihrem Pferd um – und
gleich darauf setzten beide Hunde sich wie von unsichtbaren Fäden
gezogen in Bewegung.
    Fleur folgte ihnen scheinbar ins Nichts, erkannte aber rasch, dass
sie einer optischen Täuschung aufgesessen war. Das Grasland
reichte hier nicht bis zum Horizont, sondern fiel in Terrassen ab.
Friday und Gracie eilten sie herunter. Dann erkannte auch Fleur, was
die Hunde so magisch anzog. Auf der untersten, jetzt gut einsehbaren
Terrasse grasten vielleicht fünfzig Schafe, gehütet von
einem Mann, der ein Maultier am Zügel führte.Als er Friday
mit Grace im Schlepptau kommen sah, blickte er genauso verwirrt wie
Fleur – um dann misstrauisch in die Richtung zu schauen, aus
der die Hündin gekommen war. Fleurette ließ Niniane die
Terrassen herabspringen. Sie war eher neugierig als ängstlich.
Schließlich sah der fremde Hirte nicht gefährlich aus, und
solange sie auf dem Pferd saß, konnte er ihr auch kaum etwas
anhaben. Sein schwer beladenes Maultier taugte bestimmt nicht zu
einer Verfolgung.
    Gracie und Friday hatten sich inzwischen darangemacht, die Schafe
zusammenzutreiben. Sie arbeiteten dabei so geschickt und
selbstverständlich im Team, als hätten sie nie etwas
anderes getan.
    Der Mann stand wie zur Salzsäule erstarrt, als er Fleurette
auf ihrer Stute heransprengen sah.
    Fleur blickte in ein wettergegerbtes, kantiges Gesicht mit üppigem
braunem Bart und braunem Haar, in das sich bereits graue Strähnen
mischten. Der Mann war kräftig, dabei aber schlank, seine
Kleidung abgetragen, der Packsattel auf dem Maultier verschlissen,
aber ordentlich und gepflegt. Doch die braunen Augen des Hirten
blickten Fleurette an, als habe er einen Geist gesehen.
    Â»Sie kann es nicht sein«, sagte er leise, als sie ihr
Pferd vor ihm verhielt. »Das ist nicht möglich ... und der
Hund kann es auch nicht sein. Sie ... sie muss jetzt bald zwanzig
Jahre alt sein. Gott im Himmel ...« Der Mann schien um Fassung
zu ringen. Wie haltsuchend griff er nach seinem Sattel.
    Fleur zuckte die Schultern. »Ich weiß zwar nicht, wer
ich nicht sein soll, Sir, aber Sie haben einen schönen Hund.«
    Der Mann schien die Fassung wiederzuerlangen. Er atmete tief ein
und aus, blickte Fleur aber immer noch ungläubig an.
    Â»Das Kompliment kann ich nur zurückgeben«, sagte
er jetzt ein wenig flüssiger. »Ist... ist sie ausgebildet?
Als Sheepdog, meine ich?«
    Fleur hatte nicht das Gefühl, als interessiere der Mann sich
tatsächlich für Gracie; es schien, als wollte er Zeit
gewinnen, während es hinter seiner Stirn fieberhaft arbeitete.
Doch Fleur nickte und schaute sich nach einer geeigneten Aufgabe um,
die Hunde zu erproben. Dann lächelte sie und gab Gracie einen
Befehl. Die kleine Hündin flitzte los.
    Â»Der große Widder da rechts. Sie wird ihn zwischen den
Felsen dort durchtreiben.« Fleurette näherte sich den
Felsen. Gracie hatte den Widder bereits separiert und wartete auf
weitere Anweisungen. Friday lag hinter ihr auf der Lauer, jederzeit
bereit, der anderen Hündin beizuspringen.
    Die aber brauchte keine Hilfe. Der Widder trabte gelassen zwischen
den Steinen hindurch.
    Der Mann nickte und lächelte jetzt ebenfalls. Er schien
deutlich entspannter. Offenbar war er zu einem Ergebnis gekommen.
    Â»Das Mutterschaf da hinten«, sagte er, wies auf ein
rundliches Tier und pfiff Friday. Woraufhin die kleine Hündin
pfeilschnell die Herde umrundete, das angegebene Schaf heraustrieb
und auf die Felsen zusteuerte. Doch das Mutterschaf war weniger
fügsam als Gracies Widder. Friday brauchte drei Anläufe,
bis sie es glücklich zwischen den Felsen durchgetrieben hatte.
    Fleurette lächelte zufrieden.
    Â»Gewonnen!«, erklärte sie.
    Die Augen des

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