Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Im Land der weissen Rose

Im Land der weissen Rose

Titel: Im Land der weissen Rose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Lark
Vom Netzwerk:
Triffles, ohne Paul und Gerald
auch nur eines Blickes zu würdigen.
    Â»Tag, Joe! Ich such ein paar gute Schafscherer.
Interessiert?«
    Joe Triffles zuckte die Schultern. »Sonst gern, Howard, aber
ich hab gerade hier eingeschlagen. Gutes Angebot, vier Wochen festes
Gehalt und Kopfprämien für jedes geschorene Schaf.«
    Howard baute sich wütend vor dem Tisch auf.
    Â»Ich zahle dir mehr!«, erklärte er.
    Joe schüttelte bedauernd den Kopf. »Ist zu spät,
Howie, hab mein Wort gegeben. Wusst ja nicht, dass das hier ’ne
Auktion wird, dann hätt ich gewartet ...«
    Â»Und wärst über ’n Tisch gezogen worden!«
Gerald lachte. »Der Kerl hier tönt zwar rum, aber er
konnte seine Scherer schon letztes Jahr nicht bezahlen! Deshalb will
diesmal auch keiner hin. Außerdem regnet’s in seine
Scherschuppen rein.«
    Â»Dafür will ich ’nen Aufpreis!«, bemerkte
der dritte Mann, der Gerald noch nicht zugesagt hatte. »Kriegt
man sonst Rheuma von!«
    Die Männer lachten jetzt alle, und Howard schäumte vor
Wut.
    Â»So, ich kann nicht bezahlen?«, brüllte er. »Mag
ja sein, dass meine Farm nicht so viel abwirftwie dein vornehmes
KiwardStation.Aber ich brauchte dafür auch nicht die
Butler-Erbin mit Gewalt in mein Bett zerren! Hat sie um mich geweint,
Gerald? Hat sie dir erzählt, wie glücklich sie mit mir war?
Und hat’s dich angetörnt?«
    Gerald sprang auf und musterte Howard mit höhnischen Blicken.
»Ob sie mich angetörnt hat? Barbara, diese Heulsuse?
Dieses farblose kleine Ding ohne Mumm in den Knochen? Hör zu,
Howard, von mir aus hättest du sie haben können! Mit der
Kneifzange hätte ich das magere Ding nicht angefasst.Aber du
musstest ja die Farm verspielen! Mein Geld, Howard! Mein sauer
verdientes Geld. Und so wahr mir Gott helfe, bevor ich wieder auf
Walfang ging, stieg ich lieber auf die kleine Barbara! Und nach wem
sie in der Hochzeitsnacht geheult hat, war mir völlig gleich!«
    Howard stürzte sich auf ihn. »Sie war mir
versprochen!«, schrie er Gerald an. »Sie war mein!«
    Gerald wehrte seine Hiebe ab. Er war bereits schwer betrunken,
aber noch gelang es ihm, unter Howards ungezielten Schlägen
wegzutauchen. Dabei sah er das Kettchen mit dem Jadestück, das
Howard immer noch um den Hals trug. Mit einem Ruck zog er es an sich
und hielt es hoch, damit alle im Pub es sehen konnten.
    Â»Deshalb trägst du noch immer ihr Geschenk!«,
spottete er. »Wie rührend, Howie! Ein Zeichen ewiger
Liebe! Was sagt deine Helen dazu?«
    Die Männer im Pub lachten. Howard griff in hilfloser Wut nach
seinem Andenken, doch Gerald dachte nicht daran, es zurückzugeben.
    Â»Barbara war keinem versprochen«, fuhr er stattdessen
fort. »Egal,wie viel Tand ihr getauscht habt! Glaubst du,
Butler hätte sie einem Habenichts und Spieler wie dir gegeben?
Du hättest auch im Gefängnis landen können, wegen
Veruntreuung der Gelder!Aber dank meiner und Butlers Nachsicht hast
du deine Farm bekommen, hast deine Chance gehabt! Und was hast du
daraus gemacht? Ein verrottetes Haus und ein paar verwahrloste
Schafe! Bist die Frau nicht wert, die du dir in England bestellt
hast! Kein Wunder, dass dein Sohn dir weggelaufen ist!«
    Â»Das weißt du also auch schon!«, stieß
O’Keefe hervor, schlug zu und landete einen Schwinger auf
Wardens Nase. »Jeder weiß von meinem wunderbaren Sohn und
seiner wunderbaren Frau – hast du die beiden womöglich
finanziert, Warden? Um mir eins auszuwischen?«
    In seiner flammenden Wut hielt Howard inzwischen alles für
möglich. Ja, so musste es gewesen sein! Die Wardens steckten
hinterder Ehe, die ihm seinen Sohn entfremdet hatte, hinter dem
Warenhaus, das Ruben die Möglichkeit gab, auf Howard und seine
Farm zu pfeifen ...
    O’Keefe duckte sich unter Geralds rechtem Haken, senkte den
Kopf und rammte ihn Gerald mit Wucht in den Magen. Der krümmte
sich zusammen. Howard nutzte die Chance, gezielt mit einem Kinnhaken
nachzusetzen, und Gerald wurde durch den halben Pub geschleudert. Mit
einem hässlichen Laut krachte sein Schädel auf eine
Tischkante.
    Im Raum herrschte entsetztes Schweigen, als er leblos zu Boden
sank.
    Paul sah einen dünnen Blutfaden aus Geralds Ohr rinnen.
    Â»Großvater! Großvater, hörst du mich!«
Entsetzt kauerte Paul sich neben den leise stöhnenden Mann.
Gerald

Weitere Kostenlose Bücher