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Im Land des Eukalyptusbaums Roman

Titel: Im Land des Eukalyptusbaums Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Haran
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ihm Nannys Milch geben«, schlug Nola Shannon vor.
    »Wer ist Nanny?« wollte Galen wissen und runzelte argwöhnisch die Stirn.
    »Eine der Ziegen«, gab Nola unbekümmert zurück.
    Galen sah Hank an und schüttelte den Kopf. »Wehe, man läßt sie ein paar Tage allein.«
    »Wieviele Ziegen haben wir denn?« erkundigte sich Hank amüsiert.
    »Nur zwei!« gab sie scherzhaft-wütend zurück. »Orval war so freundlich, sie uns herauszubringen, damit ich Käse mache.«
    »Weiß Langford von den Frauen?« wollte Galen wissen und deutete auf das Schlafzimmerfenster des alten Mannes.
    »Ja. Machen Sie sich um ihn keine Sorgen. Sein Knie ist gut verheilt, und er kann schon wieder aufstehen. Sie werden feststellen, daß er sich sehr verändert hat. Inzwischen interessiert er sich wieder für seine Umgebung. Er spielt sogar mit den Mädchen.«
    Galen war sichtlich schockiert.
    Shannon, die noch immer das Kalb streichelte, schaute auf. »Mr. Reinhart hat mir und Tilly gezeigt, wie man Mühle spielt, Papa. Es war lustig. Immer wieder hat er die Steinchen versteckt, bis keins mehr übrig war.«
    Verblüfft wandte sich Galen Nola zu. Früher war Langford ganz versessen auf Mühle-Spielen gewesen, hatte aber das Brett seit Jahren nicht mehr hervorgeholt. »Sie haben wohl ein Wunder bewirkt, während wir unterwegs waren!«
    »Wade war mir eine große Hilfe«, wehrte Nola ab.
    »Wir haben euch etwas frisches Fleisch mitgebracht«, sagte Hank.
    Nola lächelte. »Danke. Wenigstens mal eine Abwechslung zu Schlange ...«
    Wieder blickten Galen und Hank einander an, beiden stand der Mund vor Staunen offen, und Nola brach in helles Gelächter aus.

    Später bereiteten Nola und die Frauen einen riesigen Topf Ochsenschwanzsuppe, die durch die vereinten kulinarischen Kräfte der drei Frauen überaus köstlich schmeckte. Zur allgemeinen Überraschung verlangte selbst Langford einen Nachschlag. Nola hatte noch einige Einkäufe von Julia Creek mitgebracht, unter anderem Käse, frisches Gemüse und Butter. Besonders freute sie sich aber, daß sie preisgünstig Blumensamen und Setzlinge bekommen konnte.
    Während die Sonne allmählich dem Horizont entgegensank und die glühende Hitze sich ein wenig legte, machte sich Nola daran, die Setzlinge einzupflanzen, darunter drei Obstbäume, und die Blumensamen auszusäen. Währenddessen waren Galen und Hank bei Langford. Die Frauen nahmen Shannon, Tilly und Sandy auf einen Spaziergang mit, blieben aber stets in Sichtweite des Haupthauses. Das Baby, das Mary inzwischen Allira nannte, schlief in einer als Krippe dienenden Hutschachtel auf der Veranda, eingehüllt in ein Moskitonetz.

    Hank kam schließlich auf die Veranda, um eine Zigarette zu rauchen und setzte sich, um Nola beim Wässern ihrer neu gepflanzten Samen und Setzlinge zuzuschauen.
    »In etwa drei Wochen müßte man eigentlich, das erste Grün sehen können!« seufzte Nola.
    Hank bemerkte. »Ein paar Grünpflanzen oder Bäume, die Schatten geben, würden hier draußen einiges verändern.« In Wirklichkeit dachte er gar nicht so sehr an den Garten, sondern er beobachtete Nola. Ihre Haut war inzwischen goldbraun; und ihr honigfarbenes Haar war mit hellen, von der Sonne gebleichten Strähnchen durchzogen. »Hast du mich vermißt?« grinste er verhalten.
    »Tut mir leid, aber ich war viel zu beschäftigt dafür, und du doch wohl auch.«
    »Ich habe immer Zeit gefunden, dich zu vermissen«, gab er ernsthaft zurück. Besonders nachts am Lagerfeuer, dachte er, wenn er zu den Sternen emporschaute.
    »Du kannst von Glück sagen, daß du nicht hier warst. Ein Stinkkäferschwarm hat uns heimgesucht.«
    Er verzog angewidert den Mund. »So einen hatten wir letztes Jahr auf Boulia. Der Gestank hat uns fast in den Wahnsinn getrieben.«
    »Wie viele Rinder habt ihr inzwischen getrieben?«
    Hank mußte lachen. »Nicht getrieben, Nola. Wir sind keine Yankee-Cowboys.«
    »Tut mir leid. Ich wußte gar nicht, daß es da Unterschiede gibt. Wie viele Tiere habt ihr zusammengetrieben?«
    »Klingt schon besser. Inzwischen müssen es an die siebenhundert Tiere sein. Von den Reinhart-Rindern war ein ganzer Haufen zu Bill MacDonalds Grundstück übergelaufen und hatte sich dort unter die Herde gemischt. Als wir beide Herden wieder voneinandergetrennt hatten, hat sich herausgestellt, daß wir weit besser dastehen als wir dachten.«
    »Und was ist mit den Kälbern, die unmarkiert sind? Woher wißt ihr, welche zu wem gehören?«
    »Die Kälber werden ganz gerecht

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