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Im Land des Eukalyptusbaums Roman

Titel: Im Land des Eukalyptusbaums Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Haran
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machen was ich wollte, ohne daß mir Lord oder Lady Soundso über die Schulter blickt.«
    Galen musterte sie, und in seine grünen Augen trat ein Lächeln. »Ich bin froh, daß du hergekommen bist!«
    »Wirklich?« Sie erwiderte sein Lächeln. »Aber du kannst beruhigt sein, du bist einigermaßen sicher.«
    »Was meinst du damit?«
    »Schließlich hast du nur eine Tochter!«
    Er entdeckte die Ironie in ihren Worten und lachte erneut. »Und selbst die wollte ich als Jungen großziehen!«
    Jetzt war es Nola, die lachen mußte.
    Eine Zeitlang sprach keiner von beiden. Galen ritt neben ihr, die Rinder trotteten stumpf vor ihnen dahin. Sie konnten hören, wie Hank, Jimmy und Jack die Peitschen knallen ließen, um die Herde weiterzutreiben. Langford und die Aborigines-Viehtreiber waren hinter der Staubwolke nicht mehr zu erkennen.
    »Ich muß dir noch etwas anderes sagen«, begann Nola in ernstem Ton.
    Er wandte sich ihr zu. Sein Gesicht unter dem schwarzen Hut war tiefgebräunt und schweißglänzend. »Wird es mich schockieren?«
    »Ich glaube ja.«
    »Dann fang an!«
    »Ich habe Briefchen in den Büchern des Schulgebäudes gefunden. Ich weiß jetzt, daß sie von Ellen Reinhart stammen müssen, doch damals glaubte ich, sie wären von deiner Frau.«
    »Wie kamst du denn darauf?« Er warf einen Blick über die Herde, während er auf ihre Antwort wartete.
    »Sie waren nur mit einem großen E unterzeichnet, und die Kinder hatten den Namen deiner Frau erwähnt, Emily. Man hatte mir erzählt, daß sie im Schulhaus unterrichtet hat, deshalb nahm ich an, daß die Bücher ihr gehörten.«
    »Und jetzt weißt du, wie es wirklich war. Was macht das schon?«
    Nola blickte ihn forschend an. »Es macht etwas, weil ich unfair zu dir war. Ich fing an zu glauben, daß du einige dunkle Seiten hast.« Er warf ihr einen kurzen Blick zu, und sie merkte, daß er nicht begriff. Aber Nola mußte fortfahren. »Um ganz ehrlich zu sein, ich war fast davon überzeugt, du hättest deine Frau getötet.«
    Jetzt war unübersehbar, wie zutiefst geschockt Galen war.
    »Es war völlig falsch. Das weiß ich jetzt, und ich bitte dich, meine Entschuldigung anzunehmen.«
    »Bist du deshalb so wütend geworden, als du glauben mußtest, ich würde die Viehdiebe brandmarken? Du hast geglaubt, ich sei ein gewalttätiger Mensch der zu allem fähig ist?«
    Sie atmete tief durch. »Leider ja. Am Abend vorher hatte ich eine besonders erschreckende Stelle gelesen in einem der Briefe. Alles schien zusammenzupassen. Ich wollte nicht glauben, daß du so sein könntest. Du bist zwar ein guter Vater, aber ...«
    Galen seufzte, und sie fürchtete, ihn schwer enttäuscht zu haben. Das konnte sie ihm wahrhaftig nicht übelnehmen.
    »Es kommt mir jetzt so töricht vor, daß ich so etwas überhaupt denken konnte. Schlimmer hätte ich mich nicht in dir irren können!«
    »Ganz unrecht hattest du gar nicht.« Wieder seufzte er. »Ich würde fast alles tun, um meine Familie zu schützen. Und wer weiß, zu was ich fähig wäre, um die Herde zu retten, falls die Viehdiebe erneut zuschlagen.«
    »Du hättest Sie im Feuer umkommen lassen können. Aber du hast sie aus Großmut entkommen lassen.«
    »Ja, das habe ich.« Er senkte den Kopf. »Ich bin mirjetzt ganz sicher, daß die Janus-Brüder dahinterstecken. Wenigstens übermitteln die Viehdiebe, wenn ich sie laufen lasse, Wendell und Travis eine Nachricht: daß ich nicht aufzuhalten bin. Wenn die Janus-Brüder schon so verzweifelt sind, daß sie zu solchen Mittel greifen, und nahezu bereit sind, uns zu töten, neige ich zu der Annahme, daß mit ihrem Anspruch auf das Reinhart-Land etwas nicht stimmt. Ich habe nicht genug Geld, um ihnen vor Gericht entgegenzutreten, und allmählich verspüre ich immer weniger Lust, ihnen auch nur einen Pfennig zu geben, wenn wir das Vieh verkauft haben. Um ehrlich zu sein, von Tag zu Tag neige ich mehr dazu, die Angelegenheit lieber hier, auf offenem Gelände auszukämpfen als vor den Gerichten. Deshalb liegst du vermutlich gar nicht so falsch mit deiner Einschätzung.«
    Noch bevor sie etwas erwidern konnte, ritt er davon. Es war unschwer zu erkennen, warum er so verzweifelt war. Ohne Futter und ohne einen Tropfen Wasser würden die Rinder sterben. Wenn ihn die Janus-Brüder vor Gericht brachten, hatte er keine Geldmittel, um den Prozeß zu bezahlen, und er würde alles verlieren. Galen selbst erschien die Lage immer hoffnungsloser. Nola konnte seinen Standpunkt nachvollziehen, und es tat ihr in der

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