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Im Land des weiten Himmels

Im Land des weiten Himmels

Titel: Im Land des weiten Himmels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Wolfe
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auf einem Wildtrail aus, der quer durch den Wald zum Flussufer führte. Zu ihrem Schrecken stellte sie fest, dass einer der Hunde verletzt war. Rusty, erinnerte sie sich an seinen Namen, er war links hinter Kobuk gelaufen. Schweren Herzens band sie ihn los und legte ihn auf das Karibufell, das neben dem umgestürzten Schlitten gelegen hatte. »Musst du denn Adam alles nachmachen?«, fragte sie ihn, als sie seine linke Vorderpfote untersucht hatte.
    Sie lenkte den Schlitten zum Fluss zurück, wo Adam auf sie wartete, und konnte schon wieder lächeln. »Na, was sagst du jetzt? Der Schlitten steckte zwischen zwei Bäumen. Leider hat sich Rusty verletzt. Den musst du wohl auf den Schoß nehmen.«
    Es dauerte eine weitere Viertelstunde, bis Adam endlich auf dem Schlitten saß, das Bein mit dem verletzten Fuß auf eine Decke gelagert und Rusty im Arm. Die Huskys standen immer noch unter dem Eindruck der unliebsamen Begegnung mit dem Elch und liefen erst los, als Hannah zum zweiten Mal »Vorwärts, Kobuk! Es geht weiter!« rief. Wie eine erfahrene Musherin, die seit Kindesbeinen mit Huskys zu tun hatte, lenkte sie den Schlitten zum Dorf zurück – über viertausend Meilen von New York entfernt.

36
    Im Winterlager der Indianer empfing sie seltsame Stille. Keine Erwachsenen und keine spielenden Kinder. Erst als sie vor dem Blockhaus des Häuptlings hielt und den Anker in den Schnee rammte, trat Chief Alex vor die Tür.
    »Adam ist gestürzt«, rief sie, »er hat sich den Fuß verrenkt! Und Rusty geht es auch nicht besonders. Wir sind einem Elch in die Quere gekommen.«
    Der Häuptling reagierte schnell, rief zwei Männer herbei und trug ihnen auf, den Verletzten in eines der Häuser zu tragen. »Und dann kümmert euch um den Hund!« Er winkte Hannah ins Haus, schien mit seinen Gedanken woanders zu sein. Seine Miene war besorgt. »Dorothy ist krank!«
    »Dorothy? Schon wieder erkältet?«
    »Ja, aber diesmal ist es schlimmer. Wir machen uns große Sorgen um sie.«
    Hannah folgte dem Häuptling ins Haus. Seine Frau und die anderen Bewohner saßen schweigend da und starrten bekümmert ins Halbdunkel. Seine Tochter kniete mit der flackernden Öllampe neben der kranken Dorothy.
    Hannah zog ihre Mütze, den Schal und die Handschuhe aus und legte sie auf die Sitzbank. Ihr Gesicht brannte vom kalten Wind. Sie rieb die Hände gegeneinander, wischte den Schnee und die Eiskristalle aus ihren Augenbrauen und hockte sich neben Dorothy und ihre Mutter. »Dorothy«, begrüßte sie das Mädchen, das nur schwach blinzelte und sogleich die Augen wieder schloss. »Ich hab gehört, du bist schon wieder krank.« Sie legte eine Hand auf ihre Stirn und erschrak über das hohe Fieber, ließ sich aber nichts anmerken. »Keine Angst, das kriegen wir wieder hin.«
    »Na, dann zeig doch mal her!« Sie ließ sich die Lampe von der Mutter geben und hielt sie so, dass man tief in ihren Rachen blicken konnte. Die Schleimhäute waren stark gerötet, und graue Flecken waren darauf zu sehen. Hannah hatte das Gefühl, dass das Herz des Mädchens raste, sie immer wieder kurz das Bewusstsein verlor. Das hier war keine normale Grippe. In diesem Raum war der Tod anwesend. Beunruhigt erhob sie sich und ging hinüber zu den anderen. Sie zog die Mütze und die Handschuhe an, band sich den Schal um den Hals und forderte den Häuptling mit einem Kopfnicken auf, mit ihr nach draußen zu kommen. »Ich bin keine Ärztin, Chief Alex, aber ich kann sehen, dass sie ernstlich krank ist! Sie hat hohes Fieber und hat das Bewusstsein verloren.«
    »Das Aspirin reicht nicht?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Sie braucht sicher etwas Stärkeres. Am besten hole ich einen Arzt.« Sie blickte auf den Hundeschlitten, der immer noch angepflockt vor dem Haus stand. Den verletzten Hund hatten die Männer fortgetragen. »Wenn ich mich beeile, kann ich noch heute Nacht in Fairbanks sein, und bis morgen Abend sind wir wieder hier.«
    »Du?« Der Häuptling blickte sie verwundert an. »Aber du bist keine erfahrene Musherin und gerade erst von einer langen Fahrt zurückgekommen. Du bist sicher müde. Adam … Nein, einer der jungen Männer soll fahren.«
    Sie schüttelte heftig den Kopf. »Du weißt doch, wie manche Leute in Fairbanks denken. Er würde ohne den Arzt wiederkommen.«
    »Du hast einen Hund weniger.«
    »Ich fahre beim Roadhouse vorbei und nehme Captain mit. Und Proviant packe ich auch genügend ein. Ich kann einen Schlitten steuern, Chief Alex!«
    »Du bist eine tapfere Frau. Wir

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