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im Landschulheim

im Landschulheim

Titel: im Landschulheim Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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kamen.
    „Du, ich gebe ihnen ein Zeichen“, sagte Nanni, aber sie setzte gleich hinzu: „Zu spät!“
    Frau Wagner kam gerade aus dem Stall und führte ihr Reitpferd am Zügel. Sie sprach noch mit Karolin. Da entdeckte sie die beiden Mädchen.
    „Wo sind die Zwillinge?“, hörten Hanni und Nanni sie rufen. Sie öffneten das Fenster und schrien aus Leibeskräften: „Hallo, hier!“
    Frau Wagner drehte sich um, gab Karolin irgendeinen Auftrag, winkte den Zwillingen zu und ritt davon.
    Karolin kam mit Jutta und Karin zum Haus.
    „Los, wir müssen hinunter!“, meinte Nanni.
    Aber Hanni zögerte. „Krach gibt es immer noch früh genug“, sagte sie.
    Wider Erwarten gab es überhaupt keinen Krach. Karolin stieg die Treppe herauf und klopfte an die Tür.
    „Ganzbeinig seid ihr also zurück“, sagte sie lachend, „und trocken scheint ihr auch zu sein. Also kommt hinunter in unseren kleinen Essraum. Dort stehen Kakao und Butterbrote für die Wandersleute bereit. Jutta und Karin haben versprochen, in zehn Minuten auch dort zu sein.
    „Ach, hab ich einen Hunger!“, erklärte Hanni wieder, als Karolin ihnen warmen Kakao einschenkte.
    „Na, dann lasst es euch schmecken! Aber nun erzählt erst einmal, wie es war. Ihr hattet oben gewiss gute Sicht, wie meist kurz vor einem Regen.“
    „Wunderbar“, versicherten beide Zwillinge und redeten eifrig drauflos. Karolin sollte keine Gelegenheit zu peinlichen Fragen finden. Aber da stolperten Jutta und Karin ins Zimmer und sofort wurde die Stimmung ungemütlich. Karolin tat, als merke sie es nicht. „So, ihr Nachzügler“, sagte sie, „nun lasst es euch ebenfalls gut schmecken. Die Zwillinge haben schon erzählt, wie schön es war.“
    Unsicher sahen Karin und Jutta zu den Schwestern hinüber. Gepetzt hatten die beiden anscheinend nicht.
    „Dass ihr nun ausgerechnet in solches Wetter geraten seid, war Pech“, plauderte Karolin weiter. „Mir ist es bei meiner ersten Bergtour ähnlich ergangen. Ich hatte damals noch besonderen Ärger: Ich hatte nämlich kein Regenzeug dabei. Nicht den lumpigsten Umhang hatte ich eingepackt. Und mein Vater, ein alter Bergsteiger, hatte mir immer eingeschärft: In den Bergen muss man stets gut ausgerüstet sein. Ohne gut sitzende Schuhe, ohne Schutz gegen Regen oder plötzliche Kälte, Verbandszeug und ausreichend Essvorrat soll man nicht aufsteigen.“
    Karolin sah die Zwillinge verschmitzt von der Seite an und fuhr fort: „Ich wusste es natürlich besser und bekam vom Wetter prompt die Quittung.“
    „Wie wir“, platzte Hanni heraus.
    „Ihr?“ Karolin tat maßlos erstaunt. „Willst du behaupten, dass ...“
    „Ja, dass wir auch ohne Regensachen hinaufgegangen sind.“
    „So, das ist ja schlimm. Jutta und Karin, hättet ihr nicht besser aufpassen können? Ihr trugt ja doch die Verantwortung für diese Grünhörner.“
    „Grünhörner!“, wiederholte Nanni lachend.
    „Nun ja, Greenhorns wurden doch in Amerika die unerfahrenen jungen Leute genannt, die jeden guten Rat in den Wind schlugen, nichts wussten und meist gründlich in irgendein Missgeschick hineinstolperten. Grünschnäbel sagen wir meistens. Aber sagt mal, Karin und Jutta, warum habt ihr unseren Grünschnäbeln nicht Bescheid gesagt?“
    „Haben sie getan“, rief Nanni. „Doch wir haben - wie sagtest du, Karolin? - ihren Rat in den Wind geschlagen.“
    „Dann seid ihr also selber schuld.“ Karolin stand auf und ließ die vier allein.
    „Ich glaube, sie raufen sich schon zurecht“, sagte sie abends zu der Heimleiterin, die natürlich ahnte, was sich zwischen den vier Wanderinnen abgespielt hatte.
    Damit hatte Karolin den Nagel auf den Kopf getroffen. Von diesem Tag an änderten die Zwillinge ihre Einstellung gegenüber Jutta und Karin. Und die beiden waren auch nicht mehr so herablassend spöttisch und - sie petzten nicht mehr. Das Stillschweigen der Zwillinge hatte ihnen sehr imponiert.
    Außerdem wussten sie jetzt, dass Karolin früher einmal genauso supergescheit gewesen war wie die Zwillinge, und Karolin - darüber gab es auch für Jutta und Karin keinen Zweifel - war ganz in Ordnung!

Von Pferden und von Schmugglern
     

    „Wie viele wollen denn nun reiten lernen?“, fragte Frau Wagner ihre Kindergärtnerinnen.
    Elf hatten sich gemeldet. Das gab für Carlotta viel Arbeit!
    „Mehr als zwei kannst du nicht gleichzeitig auf die Pferde lassen - abgesehen davon, dass außer Frau Wagners eigenem ja nur zwei vorhanden sind!“, meinte Karolin. „Ob Marianne

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