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Im Licht der Sonne: Roman (German Edition)

Im Licht der Sonne: Roman (German Edition)

Titel: Im Licht der Sonne: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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und ihre Stimme schnitt durch den Nebel wie ein Skalpell durch Gaze. »Komm her und tritt gegen mich an!«
    Der erste gewaltige Schlag der unsichtbaren Macht ließ sie volle drei Schritte zurücktaumeln, bevor sie sich wieder fangen konnte.
    Zorn wallte in ihr auf. Als sie die Arme hochwarf, die Herausforderung annahm, spaltete ein greller Blitz den Himmel und schlug wie mit rot glühenden Peitschen auf die See ein. Ah ja dachte sie, ja, das nenne ich Magie mit Macht. Sie sah sich selbst und wiederum doch nicht sich selbst in
dem Unwetter stehen und die Naturkräfte anrufen. Luft, Erde, Feuer, Wasser.
    Lucy neben ihr hob abrupt den Kopf und stieß ein langes, wehklagendes Heulen aus.
    Harding – oder der Dämon, der ihn unterworfen und sich in seinem Körper eingenistet hatte – trat aus dem Nebel heraus.
     
    »Rip hat noch nie halbe Sachen gemacht, wenn sie einen Wutanfall bekommen hat«, sagte Zack, um die gedrückte Stimmung etwas aufzuheitern.
    Im Wohnzimmer herrschte ein heilloses Durcheinander, und wenn er es zuließ, konnte er noch immer die ungeheure Energie dessen, was durch das Zimmer gefegt war, über seine Haut kriechen fühlen.
    »Furcht und Zorn, Zorn und Furcht.« Mia wanderte im Raum auf und ab. »Ich konnte einfach nicht durch diese Wand von Emotionen durchdringen. Weder bei Ripley noch bei derjenigen, von der sie abstammt. Die Wand ist so stark, so dick.«
    »Wie Ripleys Schädel?«, sagte Mac mit einem schwachen Lächeln.
    Mia seufzte und versuchte, sich wieder zu beruhigen. »Genau. Ich hatte gehofft, sehen zu können, welche Taktik das Böse als Nächstes anwenden würde, damit wir zum Gegenschlag ausholen könnten. Aber das wäre natürlich zu einfach.«
    »Es tut ihr weh«, murmelte Nell.
    »Ich weiß, dass es ihr wehtut.« Mia tätschelte zerstreut Nells Arm. »Und es tut mir Leid um sie. Was wir jetzt tun müssen, ist, uns hinzusetzen und zu überlegen, wie man diese Emotionen, ihre Negativität, bei dem benutzen kann, was als Nächstes passiert. Ein schützender Zauber ist zu diesem Zeitpunkt nur ein Notbehelf. Ich hasse es zwar, unserem
Deputy beipflichten zu müssen, aber Ripley hatte Recht. Wir müssen Maßnahmen ergreifen.«
    Sie blieb stehen, um die Augen zu schließen und sich die Schläfen zu reiben. »Du hast noch nicht sonderlich viel Erfahrung, Nell, und es wird auf jeden Fall keine leichte Sache sein.«
    »Was wird keine leichte Sache sein?«, fragte Mac. Seine Augen hatten sich misstrauisch verengt. »Denkst du an eine Dämonenaustreibung oder etwas in der Art?«
    »Wie ist es doch praktisch, einen Gelehrten dabeizuhaben. Ja, genau daran denke ich.« Mia lächelte ihn an, aber es war ein grimmiges Lächeln. »Wir sind zu fünft. Wir wären zwar besser dran, wenn wir zwölf wären, aber wir haben keine Zeit mehr, um Verstärkung zusammenzutrommeln. Und es bleibt auch keine Zeit mehr, um große Vorbereitungen zu treffen. Wir werden benutzen, was wir haben. Sobald wir …«
    Sie verstummte, und ihre Wangen wurden plötzlich kreidebleich. »Sie ist rausgelaufen! Sie ist außerhalb der schützenden Grenze.« Furcht sprang aus ihr heraus, noch bevor sie sie wieder einsperren konnte. »Sie hat den Kreis durchbrochen!«
    Mac wollte zur Tür stürzen, doch Mia hielt ihn am Arm fest. »Nein, nein. Denk nach! Gefühle sind nicht genug, das ist genau ihr Problem. Wir gehen gemeinsam.« Ihr Blick schweifte durch den Raum. »Und wir gehen vorbereitet. Wisst ihr, wie eine solche Austreibung vonstatten geht?«
    Mac kämpfte gegen seine Panik an. »Nur in der Theorie.«
    Mia beobachtete, wie Zack sein Pistolenholster umschnallte. Sie wollte ihm sagen, dass ihm seine Waffe nicht viel nützen würde, aber der Ausdruck in seinen Augen riet ihr, besser den Mund zu halten.
    »Sag uns, was wir tun müssen«, sagte Nell drängend. »Und lasst es uns schnell tun.«
     
    Ripley pflanzte sich vor Harding auf, die Beine gespreizt, die Füße fest in den Sand gestemmt, während sie sich innerlich wappnete. Es war eine Herausforderung, und sie wusste es. Lock ihn aus der Reserve, dachte sie. Lock ihn zu dir her und rette die anderen.
    Und vernichte ihn.
    Lucy neben ihr knurrte tief in ihrer Kehle.
    »Harding.« Sie überzog ihre Stimme mit einer Schicht aus amüsiertem Hohn. »Dickwanstiger Großstadtpinkel mittleren Alters. Keine sonderlich gute Wahl, wenn du mich fragst.«
    »Eine praktische und brauchbare Tarnung.« Die Stimme, die aus Hardings Mund sprach, war tiefer und irgendwie gefühlvoller, als

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