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Im Licht der Sonne: Roman (German Edition)

Im Licht der Sonne: Roman (German Edition)

Titel: Im Licht der Sonne: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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sich jetzt bereits seit mehr als zwei Stunden in meinem Haus befinden. Und ich habe Ihnen Wein geboten, Kerzenlicht, leise Musik. Und trotzdem haben Sie weder ein einziges Wort über den eigentlichen Grund Ihres Besuchs
verloren, noch haben Sie versucht, mich zu verführen. Und da frage ich mich jetzt, ob ich Ihre Zurückhaltung bewundern soll oder ob ich mich beleidigt fühlen muss.«
    »Ich kann Ihnen versichern, dass ich an beides gedacht habe.«
    »Wirklich?« Ihre Fingerspitzen streiften kurz über seine Schulter. »Und was haben Sie dann gedacht?«
    »Dass Sie mich schließlich zu sich nach Hause eingeladen haben, und dass es daher wohl nicht sehr passend wäre, mein berufliches Interesse an Ihnen ins Spiel zu bringen.«
    »Aha.« Sie neigte den Kopf zur Seite, bot ihm somit ganz bewusst die Gelegenheit, diese unausgesprochene Einladung anzunehmen, sich zu ihr vorzubeugen und sie zu küssen. »Und die Verführung?«
    »Also, sollte es im Umkreis von einer halben Meile von Ihnen jemals einen Mann gegeben haben, der nicht daran dachte, Sie zu verführen, dann braucht er auf jeden Fall dringend eine Therapie.«
    Ihr Lächeln veränderte sich ganz plötzlich, wie auf ein Fingerschnippen hin, wechselte von sinnlich zu aufrichtig amüsiert. »Also, ich muss sagen, ich mag Sie. Ehrlich gesagt, sogar noch mehr, als ich zuerst für möglich gehalten hätte. Und deshalb entschuldige ich mich hiermit dafür, dass ich Sie aufs Glatteis geführt habe.«
    »Warum?« Er grinste zurück. »Mir hat es gefallen.«
    »Mac.« Mia beugte sich vor und berührte mit ihren Lippen ganz leicht seinen Mund. »Wir werden Freunde sein, nicht wahr?«
    »Das hoffe ich doch sehr.«
    »Ich hätte es vielleicht sehr schön gefunden, wenn noch ein bisschen mehr zwischen uns gewesen wäre, aber es wäre ja doch nur von kurzer Dauer gewesen, und es hätte unser Schicksal durcheinander gebracht.«
    »Ihr Schicksal oder meines?«
    »Beide, und auch noch das einiger anderer Menschen. Wir sind einfach nicht dafür bestimmt, ein Liebespaar zu sein. Ich war mir nicht sicher, ob Sie das nicht vielleicht schon selbst erkannt hatten.«
    »Aber ich hoffe doch, Sie haben nichts dagegen, wenn ich das zumindest ein bisschen bedaure.«
    »Ich wäre sogar gekränkt, wenn Sie das nicht täten.« Mia warf ihr lockiges rotes Haar zurück. »Und nun – deswegen sind Sie ja auch eigentlich hergekommen – dürfen Sie mir die berufliche Frage stellen, die Ihnen am meisten unter den Nägeln brennt. Ich werde versuchen, sie zu beantworten.«
    »Der Kreis im Wald, in der Nähe Ihres Cottages. Wie ist der entstanden?«
    Mia schürzte überrascht die Lippen und stand dann auf, um einen Moment Zeit zum Überlegen zu haben, bevor sie antwortete. »Das ist eine gute Frage«, murmelte sie, während sie zum Fenster hinüberging. »Wie haben Sie ihn überhaupt gefunden?« Doch noch bevor Mac antworten konnte, wedelte sie mit der Hand. »Nein, vergessen Sie’s. Es ist ja schließlich Ihr Job, solche Dinge aufzuspüren. Aber ich kann Ihnen keine Frage beantworten, bei der ich noch andere Personen erwähnen müsste, die vielleicht nicht möchten, dass ihr Name genannt wird.«
    »Über Nell und Ripley weiß ich bereits Bescheid.«
    Sie warf ihm einen Blick über die Schulter zu. »Sie wissen es?«
    »Durch Recherchen, Beobachtungen, logische Schlussfolgerungen.« Er zuckte mit den Achseln. »Dadurch, dass ich meine Arbeit eben beherrsche. Ich habe Nell nur noch nicht selbst darauf angesprochen, weil Sie und Ripley ja strikt dagegen waren.«
    »Ich verstehe. Haben Sie Angst vor dem, was wir tun könnten, wenn Sie sich über unsere Einwände hinwegsetzen würden?«
    »Nein.«
    »Nein.« Mia lachte laut auf und wandte sich wieder zu ihm um. »Einfach so, kurz und bündig. Sie sind offensichtlich ein mutiger Mann.«
    »Ganz und gar nicht. Aber Sie würden Ihre Begabung nicht dazu benutzen, um Menschen zu verletzen, oder höchstens dann, wenn man Sie dazu zwänge oder provozierte, und dann auch nur, um andere zu beschützen. Ripley dagegen hat nicht Ihre Kontrolle oder Hingabe, aber sie hat dennoch ihren Kodex. Und der ist möglicherweise sogar noch strikter als Ihrer.«
    »Sie können Menschen gut einschätzen. Und Sie sind in dieser Angelegenheit tatsächlich an Ripley herangetreten? Sie haben mit ihr gesprochen?«
    »Ja, das habe ich.«
    Ihre Mundwinkel zogen sich aufwärts, aber es war kein amüsiertes Lächeln. »Und dann behaupten Sie, dass Sie nicht mutig wären.«
    Die

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