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Im Licht der Sonne: Roman (German Edition)

Im Licht der Sonne: Roman (German Edition)

Titel: Im Licht der Sonne: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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monotoner Litanei, während er mit den Fäusten auf die Armlehnen seines Stuhls trommelte. »Ich habe sie gefunden, weil ich nicht so bin.« Er drehte das Handgelenk, als ob er einen Blick auf die Rolex werfen wollte, die nicht mehr dort war. »Es wird Zeit für mich, dass ich von hier verschwinde, nicht wahr? Zeit, dass ich Helen hole und wieder nach Hause bringe. Sie muss mir einiges erklären. Rufen Sie den Portier, damit er meine Koffer runterträgt.«
    »Er ist … auf dem Weg hierher. Erzählen Sie mir, was sich in jener Nacht auf Three Sisters Island ereignet hat.«
    »Ich kann mich nicht erinnern.« Unter Remingtons linkem Auge zuckte ein Muskel. Als ob unter seiner Haut irgendetwas Lebendiges säße. »Das ist jetzt auch nicht wichtig. Ich muss mein Flugzeug noch bekommen.«
    »Wir haben noch reichlich Zeit.« Harding sprach mit leiser und beruhigender Stimme, während Remington hektisch auf seinem Stuhl hin und her rutschte. »Sie wollten Helen
finden. Und Helen lebte auf der Insel. Sie müssen doch glücklich darüber gewesen sein, sie lebend wiederzufinden.«
    »Sie wohnte in einer Bruchbude, kaum besser als ein Geräteschuppen. Auf der Veranda Kürbisse, im Haus eine Katze. Irgendetwas stimmte nicht mit dem Haus.« Remington leckte sich über die Lippen. »Es wollte mich nicht dort haben.«
    »Das Haus wollte Sie nicht?«
    »Sie hatte ihr Haar abgeschnitten. Ich hatte ihr nicht erlaubt, das zu tun. Sie hat sich selbst beschmutzt. Sie muss bestraft werden, sie muss belehrt werden. Muss sich wieder daran erinnern, wer das Sagen hat. Sie zwingt mich, ihr wehzutun.« Remington schüttelte den Kopf. »Sie bittet förmlich darum.«
    Harding zog die Brauen hoch. »Sie hat Sie darum gebeten, ihr wehzutun?«
    Plötzlich regte sich etwas in ihm, irgendetwas Hässliches und Unbekanntes. Irgendetwas, das durch diesen letzten Gedanken in Erregung versetzt wurde. Es schockierte und entsetzte ihn, hätte ihn beinahe veranlasst, wieder einen Rückzieher zu machen. Aber dann sprach Remington weiter.
    »Sie lernt einfach nicht. Kann sie wirklich derart beschränkt sein? Natürlich nicht. Sie genießt die Bestrafung. Als ich ihren Liebhaber getötet habe, ist sie ja einfach davongerannt. Aber er ist von den Toten zurückgekehrt«, murmelte Remington. »Ich hatte das Recht, ihn zu töten, denn er wollte sich das nehmen, was mir gehört. Ein Recht darauf, sie beide zu töten. Wer sind diese ganzen Leute?«
    »Welche Leute?«
    »Im Wald«, erwiderte Remington ungeduldig. »Diese Frauen im Wald. Wo waren sie hergekommen? Was ging sie das alles an? Und er! Wieso ist er nicht gestorben, als ich ihn getötet habe? Was für eine Welt ist das hier eigentlich?«
    »Was ist denn im Wald passiert?«
    »Der Wald.« Remington biss sich auf die Lippen, ließ seinen Atem zwischen seinen Zähnen hindurch entweichen. »Im Wald sind Monster. Hinter meinem Gesicht verstecken sich Bestien. Sie kriechen durch mich hindurch. Zu viele Stimmen. Schreie. Wer ist das, der da schreit? Ihre Augen. Helens Augen. Hängt die Hexe auf! ›Denn ihr sollt eine Hexe nicht lebend dulden.‹ Tötet sie alle, bevor es zu spät ist!«
    Remington schrie nun und heulte wie ein Wahnsinniger, Schon eilte das Aufsichtspersonal herein und befahl Harding zu gehen, der gerade noch mit zitternden Händen seinen Kassettenrecorder packen konnte.
    Und dabei nicht das verschlagene Funkeln in Remingtons Augen bemerkte.
     
    Ripley kämpfte sich mühsam durch einen Berg von Schreibarbeit. Sie hatte beim Münzenwerfen gegen Zack verloren, was sie ärgerte, und zudem herrschte immer noch dieser Möchtegern-Frühling. Nachmittags würde das Thermometer bestimmt wieder auf fünfzehn Grad klettern, und sie musste hier im Revier am Schreibtisch hocken und Berichte schreiben.
    Das einzig Gute war, dass Zack nicht da war, deshalb konnte sie ungehindert schmollen und ihn mit allen möglichen Schimpfnamen belegen. Als die Tür der Polizeistation aufging, bereitete sie sich gerade darauf vor, ihm ein paar von diesen Schimpfwörtern an den Kopf zu schleudern. Aber es war Mac, der eintrat, halb verborgen hinter etwas, das so aussah, als hätte er so ziemlich sämtliche Tulpenlieferungen aus Holland aufgekauft.
    »Was hast du vor, willst du dich in der Floristikbranche etablieren?«
    »Nein.« Er kam zu ihr und überreichte ihr die regenbogenbunten
Frühlingsblumen. »Alles Liebe zum Valentinstag.«
    »Oh. Wow!« Ihr Herz wurde weich wie Wachs, und ihr Magen machte einen Hüpfer.

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