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Im Licht der Sterne: Roman (German Edition)

Im Licht der Sterne: Roman (German Edition)

Titel: Im Licht der Sterne: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Muscheln und die Steine.«
    »Oh, das geht schon. Ich brauche wirklich keine …«
    »Nell.« Er kam eine Stufe näher, lehnte sich über das Geländer und betrachtete sie aufmerksam. »Sind es Polizisten im Allgemeinen, Männer im Besondern oder bin speziell ich es, der Sie beunruhigt?«
    »Ich bin nicht beunruhigt.«
    »Beweisen Sie es.« Er blieb, wo er war, streckte aber eine Hand aus.
    Sie blickte ihm in die Augen. Er hatte gute Augen. Kluge, aber auch geduldige Augen. Langsam ging sie auf ihn zu und reichte ihm ihre freie Hand.
    »Was wollen Sie mit den Muscheln anfangen?«
    »Nichts.« Ihr Puls raste, aber sie zwang sich, die sandigen Stufen Hand in Hand mit ihm hinaufzusteigen. »Jedenfalls nichts Besonderes. Sie einfach überall verteilen, denke ich.«
    Er hielt ihre Hand locker in der seinen, aber trotzdem konnte sie feststellen, dass sie hart und rau war. Er trug keinen Ring, keine Uhr war an seinem Handgelenk.
    Keine unnötigen Verzierungen, kein Schmuck.
    Er war barfuß wie sie, und seine Jeans waren am Knie eingerissen, hatten kaputte Säume. Mit seinem sonnengebleichten Haar und der braunen Haut sah er weniger wie ein Sheriff, sondern eher wie ein Strandgast aus. Ihre Ängstlichkeit verflüchtigte sich etwas, langsam.
    An der Anlegestelle wendeten sie, nun ging es in gemächlichen Kurven hügelan. Unter ihnen, in der Nähe der Felsen, war eine kleine sonnige Bucht, in der ein kleines rotes Boot lag, vertäut an einem wackeligen Holzpier, in der See vor sich hin dümpelnd.
    »Alles ist wie gemalt«, murmelte sie.
    »Sind Sie schon mal gesegelt?«
    »Ja. Ein bisschen«, sagte sie schnell. »Ist das Ihr Boot?«
    »Es gehört mir.«
    Man hörte plötzlich ein wildes Platschen im Wasser, und ein schwarzer, wohlgeformter Kopf umkreiste die Felsen. Nell starrte verblüfft hinunter, wo ein großer schwarzer Hund an den Strand schwamm und sich heftig schüttelte.
    »Sie auch«, erklärte Zack. »Sie gehört auch zu mir. Haben Sie Angst vor Hunden? Sagen Sie es mir, dann kann ich sie festhalten und Ihnen einen ordentlichen Vorsprung geben.«
    »Nein, ich mag Hunde.« Sie blinzelte, sah sich nach ihm um. »Was meinen Sie mit Vorsprung?«
    Er machte sich nicht die Mühe zu antworten, grinste nur, als die Hündin die sanfte Steigung in Riesensprüngen heraufraste. Sie sprang Zack schwanzwedelnd und platschnass an und leckte ausgiebig sein Gesicht. Sie machte Anstalten, Nell der gleichen Behandlung zu unterziehen, aber Zack hinderte sie daran.
    »Dies ist Lucy. Sie ist freundlich, aber schlecht erzogen. Platz, Lucy!«
    Lucy setzte sich, ihr ganzer Körper wedelte inzwischen. Dann, offensichtlich unfähig, ihre Freude und Zuneigung zu unterdrücken, sprang sie wieder an Zack hoch.
    »Sie ist zwei«, erklärte er entschuldigend und wehrte Lucys Liebesbeteuerungen entschieden ab, indem er ihr Hinterteil fest zu Boden drückte. »Schwarzer Labrador. Man hat mir gesagt, dass sie mit der Zeit ruhiger werden.«
    »Sie ist schön.« Nell streichelte Lucys Kopf, und schon bei der ersten Berührung schmiss sich die Hündin auf den Rücken und streckte ihr schamlos ihren Bauch entgegen.
    »Stolz scheint sie ebenfalls keinerlei zu haben«, begann Zack und hob eine Augenbraue, als er sah, dass Nell die gefüllten Schuhe mit den Muscheln auf den Boden stellte, sich niederkniete und Lucy in Ekstase versetzte, indem sie ihren Bauch mit beiden Händen tätschelte.
    »Man braucht keinen Stolz, wenn man schön ist, nicht wahr, Lucy? Oh, es gibt nichts Schöneres als einen großen, schönen Hund, so wie dich. Ich wollte immer …oh!«
    In ihrem Freudentaumel rollte Lucy strampelnd herum und riss Nell dabei zu Boden. Sie setzte sich auf ihren Allerwertesten. Zack war schnell, aber nicht schnell genug, um sie vor Lucys Pfoten und ihrer Zunge zu retten.
    »Jesus, Lucy. Aus! Hey, tut mir Leid.« Zack drohte dem Hund und zog Nell mit einer Hand hoch. »Sind Sie okay? Hat sie Sie verletzt?«
    »Nein, alles in Ordnung, mir geht’s gut«, sagte sie etwas
atemlos. Er klopfte ihr den Sand ab, während der Hund mit gebeugtem Kopf dasaß, sein Schwanz wedelte vorsichtig. Zack war, stellte Nell fest, sauer und besorgt. Aber nicht zornig.
    »Sie haben sich nicht den Kopf gestoßen, oder? Der verdammte Köter wiegt fast das Gleiche wie Sie. Sie haben Ihren Ellbogen ein bisschen aufgestoßen«, fügte er hinzu. Dann schaute er ihr überrascht ins Gesicht, als er etwas registrierte, was sich unmissverständlich nach einem Lachen anhörte. »Was ist

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