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Im Licht der Sterne: Roman (German Edition)

Im Licht der Sterne: Roman (German Edition)

Titel: Im Licht der Sterne: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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ihr.

4
    An ihrem ersten freien Tag dekorierte Nell ihre Wohnung neu – mit den wenigen Möbeln, die sie hatte jedenfalls. Sie begoss ihre Blumen und Kräuter, wusch ab und backte einen Laib dunkles Brot.
    Es war noch vor neun Uhr, als sie sich die erste Scheibe zum Frühstück abschnitt.
    Evan hatte ihre Angewohnheit, früh aufzustehen, gehasst und für den Grund gehalten, dass sie auf Partys oft müde und wenig unterhaltend war. Hier, in ihrem kleinen Cottage in der Nähe der See gab es keinen, der sie kritisierte, keinen Grund, sich zu ducken. Sie hatte ihre Fenster weit geöffnet, und der ganze Tag gehörte ihr.
    Mit ihrem Brot in der Hand und dem Knust in der Hosentasche, machte sie sich auf den Weg zu einem ausgedehnten Strandspaziergang.
    Segelboote waren unterwegs, glitten leicht über das glatte Wasser. Die See war ruhig, himmelblau, und die Brandung schwappte sanft und verspielt an den Strand, malte ihr kringeliges Muster auf den Sand. Weiße Möwen flogen über Nell hinweg, tanzten anmutig in der Luft. Ihre Musik, diese langen, schrillen Schreie, hallten in der Luft wie ein Echo des unentwegten Murmelns der Wellen.
    Sie machte unbewusst ein paar Tranzschritte, drehte sich, öffnete ihre Arme weit, schloss die Augen und ließ die Brise zart ihr Gesicht streicheln. Lachend holte sie den Brotkanten aus ihrer Hosentasche, brach ihn in kleine Stücke und warf sie hoch zu den Möwen, die sie in der Luft auffingen.
    Allein, dachte sie und hob ihr Gesicht dem Himmel entgegen. Aber nicht einsam. Sie bezweifelte, dass sie jemals wieder einsam sein würde.
    Der Klang von Kirchenglocken brachte sie dazu, einen Blick zurück auf den kleinen Ort zu werfen, auf den hübschen weißen Kirchturm. Sie betrachtete prüfend ihre Shorts, deren Säume kurz davor waren, sich aufzulösen, und auf ihre sandigen Slipper. Nicht die richtige Garderobe für einen Kirchgang, entschied sie. Aber sie konnte auf ihre eigene Weise einen Gottesdienst abhalten, ihr eigenes Dankgebet sprechen.
    Während die Glocken läuteten und sie ihrem Echo lauschte, setzte sie sich an den Strand in die Nähe der Brandung. Hier gab es Frieden und Freude, dachte sie. Sie würde beides niemals, niemals wieder für selbstverständlich halten. Sie würde daran denken, jeden Tag ein kleines bisschen davon zurückzugeben. Und wenn es nur ein Stück Brot für die Möwen wäre. Sie würde ihre Pflanzen umsorgen. Sie würde freundlich sein und immer und überall versuchen zu helfen.
    Sie würde ihre Versprechen halten und nicht mehr erwarten vom Leben, als die Chance, ein friedliches und gutes Leben zu führen, das niemand schaden würde.
    Sie würde sich das, was man ihr gab, redlich verdienen und es hüten wie einen kostbaren Schatz.
    Sie würde sich über die einfachsten Dinge freuen. Sie entschloss sich, auf der Stelle damit zu beginnen.
    Sie erhob sich und fing an, Muscheln zu sammeln, steckte sie in ihre Taschen. Als die voll waren, zog sie ihre Schuhe aus und benutzte die als Behälter. Sie wanderte weiter am Strand entlang, bis sie zu einem Teil kam, wo Felsen sich auftürmten und in die See ragten. Hier lagen handtellergroße Steine, von der See abgeschmirgelt, die aussahen wie Kopfsteinpflaster. Sie nahm einen in die Hand, noch einen und überlegte, ob sie mit ihnen vielleicht ihr Kräuterbeet einfassen konnte.
    Eine Bewegung zu ihrer Linken veranlasste sie, ihre Hand fest um den Stein zu schließen und sich schnell umzudrehen. Ihr Herz hörte nicht auf zu rasen, als sie Zack erblickte, der eine gewundene Holztreppe herunterkam.
    »Morgen.«
    »Guten Morgen.« Instinktiv blickte sie zurück und überprüfte, wie weit sie sich vom Ort entfernt hatte. Der Strand war zwar nicht länger leer, aber die Leute waren doch ein ganzes Stück weit weg.
    »Schöner Tag für einen langen Strandspaziergang«, sagte Zack. »Sie sehen so aus, als hätten Sie bereits einen gemacht.«
    Er hatte sie beobachtet, seit ihrem Tanz mit den Möwen. Es war eine Affenschande, fand er, wie schnell ihre strahlende Miene sich verdüstern konnte.
    »Ich habe gar nicht bemerkt, wie weit ich gegangen bin.«
    »Nichts ist richtig weit auf einer Insel dieser Größe. Es wird heiß werden heute«, sagte er leichthin. »Der Strand wird bis mittags überfüllt sein. Es ist schön, wenn man ihn genießen konnte, bevor er mit Handtüchern und Sonnenbadern übersät ist.«
    »Ja, schon …«
    »Kommen Sie rauf.«
    »Was?«
    »Kommen Sie rauf. Zum Haus. Ich gebe Ihnen eine Tüte für ihre

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