Im Licht des Blutmondes
Verunsicherung.
„Cecilia, geh rüber zu Joleen und Lucia! Sofort!“, sagte er und fixierte dann die beiden Vampire, die ihn mit einem maliziösen Lächeln musterten. Cecilia wurde blass, angesichts der Tatsache, dass die Vampire, bei denen sie aufwuchs, alle plötzlich rote Augen hatten, und folgte seinem Befehl sofort.
Als das Mädchen außerhalb seiner Reichweite war, entspannte er sich ein wenig. Wenigstens würde sie so nicht verletzt werden, wenn es zum Kampf käme. Martina hatte den Grund ihres Hierseins immer noch nicht offenbart, sondern lediglich bedeutungslose Phrasen wiedergegeben.
„Was willst du?“, zischte Fayn nun zum dritten Mal. Ihre Stimme zitterte vor Wut und auch ihr Körper war von einem leichten Beben befallen, da jeder der Muskeln seiner Cousine bereit zum Angriff war.
„Ich wollte lediglich feststellen, ob ihr immer noch dem Menschenhandel frönt“, flötete Martina und trat einen Schritt näher an Angus heran.
„Was geht dich das an?“, spuckte Agenta aus. „Schließlich warst du die Erste, die ihr Kind an uns verkauft hat.“
„Und zum Dank, dass ich euch meine Tochter anvertraut habe, habt ihr mich getötet und zu einem Vampir gemacht“, erklärte Martina boshaft. „Nicht auszudenken, wenn das publik werden würde“, fügte sie mit gespieltem Entsetzen hinzu. Fayn machte knurrend einen Schritt auf Martina zu, doch Cirrus packte sie am Arm und hielt sie zurück. Angus schüttelte seinen Kopf und warf Fayn einen mitleidigen Blick zu.
„Kein wunder, dass Menschen bei euch zu Schaden kommen, wenn ihr euch so schlecht unter Kontrolle habt“, stellte er mit schnarrender Stimme fest. Zacharias Körper verspannte sich und er fixierte ihn. „Ich hoffe ihr habt eure Kinder gut geschützt. Man will ja nicht, dass den lieben Kleinen etwas passiert.“ Angus' Grinsen wurde verschlagen und es ließ sämtliche Alarmglocken in Zacharias' Kopf ertönen.
„Willst du uns etwa drohen“, fragte Zacharia bedrohlich und nun war er es, der einen Schritt auf die beiden Vampire zumachte. Angus hob seine Hände und grinste bösartig.
„Nicht doch, nicht doch. Wir wollten uns lediglich unterhalten. Aber es stimmt wohl, kein Vampir in eurem Clan scheint sich unter Kontrolle zu haben“, erklärte Angus und sein Blick wanderte hinüber zu Joleen und Lucia. „Die beiden sind noch jung. Vielleicht solltet ihr sie mir übergeben. Ich würde sie schon lehren, sich zu beherrschen.“
Das war zu viel. Zacharias knurrte unkontrolliert und sprang auf Angus zu. Cirrus war gleich neben ihm.
„Nicht!“, rief Agenta. Sie und Fayn versuchten die beiden wutentbrannten Vampire zurückzuhalten. Mit einem wissenden Lächeln trat Angus einen Schritt zurück.
„Wie ich sagte“, erklärte er ruhig und sah dann zu Martina. „Los, wir gehen!“ Martina nickte grinsend und drehte ihnen den Rücken zu. Sie gingen auf die Menschenmenge zu, während Zacharias und Cirrus weiterhin versuchten, sich aus dem Griff von Agenta und Fayn zu befreien. Martina und Angus verschwanden in dem Wust von Personen, die sich in dem Park aufhielten. Erst als von ihnen nichts mehr zu sehen war, ließen die beiden Vampirinnen sie los.
„Wieso habt ihr uns aufgehalten?“, zischte Zacharias wütend. Joleen kam langsam zu ihm und als sie ihre Arme um seine Taille schlang gelang es ihm, sich ein wenig zu beruhigen.
„Weil es nicht gut gewesen wäre, sie hier anzugreifen“, erklärte Agenta sachlich. „Es war dumm von euch, euch so provozieren zu lassen!“
Cirrus knurrte Agenta an und auch Zacharias hätte seine Schwester am liebsten angefaucht.
„Sie hat recht“, murmelte Joleen leise und Zacharias sah seine Gefährtin fragend an. „Ihr habt ihnen durch eure Reaktion eure Schwachstelle gezeigt. Sie werden es nicht ohne Grund getan haben, Martina tut nicht Dinge einfach nur so.“ Joleen schluckte und erschauderte heftig.
Zacharias legte seine Arme um Joleens schmalen Körper und zog sie an sich. Er beruhigte sich sofort, als er bemerkte, dass sie nun seinen Trost benötigte.
„Du brauchst keine Angst haben, Liebste“, flüsterte er ihr zärtlich zu. „Ich würde nicht zulassen, dass dir jemand etwas tut.“ Joleen lehnte sich gegen ihn und nickte.
„Ich habe keine Angst“, wisperte sie zurück. „Ich habe nur ein verdammt ungutes Gefühl bei der ganzen Sache.“
Zacharias wollte ihr widersprechen, tat es jedoch nicht. Wenn er es tat, müsste er lügen, und alles in ihm wehrte sich dagegen, seine Gefährtin mit
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