Im Licht des Blutmondes
gleichzeitig. Anstatt nun von ihr abzulassen, begann er erneut von ihr zu trinken und zog sich nicht aus ihr zurück, sondern trieb sie beide mit heftigen Stößen an, während sie auf einer Welle der Blutlust dahinglitten.
***
C IRRUS
Das Gespräch mit Jonathan und Darius war ermüdend und brachte keine neuen Informationen hervor, doch Cirrus hatte einen Vorwand gebraucht, um sie von seinem Bruder wegzuführen. Zacharias‘ Verlangen nach seiner kleinen Blutsklavin könnte noch zum Problem werden, wenn er nicht bald lernte, sich zu beherrschen.
Lächelnd erinnerte er sich an die Zeit, als er seine erste Blutsklavin genommen hatte. Er selbst war noch nicht lange ein Vampir gewesen, gerade mal fünfzig Jahre, doch dieses Mädchen damals hatte ihn derart fasziniert, dass er den Gedanken nicht ertragen hatte, dass ein anderer sie berührte.
Heute, fast fünfhundert Jahre später, sah er der Sache gelassener entgegen. Er hatte gleich mehrere Blutsklavinnen, die jede für sich ihre Reize hatte. Er liebte sie nicht, doch er begehrte sie so sehr, dass er sie für sich alleine wollte. Sollten sie einmal sterben, so würde er es zwar bedauern, doch so war die menschliche Natur nun einmal. Sorgen machte ihm sein Bruder auch, weil es offensichtlich war, dass nicht Begehren der Grund gewesen war, wieso er Joleen zu seiner Blutsklavin genommen hatte. Seit er sich vor fast drei Jahren das erste Mal von ihr genährt hatte, hatte er auf jede andere Bluthure verzichtet. Wie er es schaffte, seine Blutlust so lange unter Kontrolle zu halten, war Cirrus ein Rätsel. Und die heutige Nacht hatte auch gezeigt, welche Gefahren es beherbergte, wenn sein Bruder seiner Blutlust nicht bald freien Lauf ließ.
Er schüttelte kaum merklich seinen Kopf und konzentrierte sich wieder auf Jonathan und Darius. Sie hatten beschlossen, dass sich ihre Familien zusammenschließen würden, wenn die Zeit kam, um gegen Angus und seinen Clan vorzugehen. Ein beruhigendes Gefühl, denn Cirrus wusste, so würden sie in der Überzahl sein.
„Nun“, Cirrus stand auf und lächelte zufrieden. „Da wir die wichtigen Punkte geklärt haben, sollten wir wieder auf das Fest gehen und den Rest der Nacht genießen. Oder sagt es euch vielleicht eher zu, den Rest der Nacht mit unseren Bluthuren zu verbringen?“ Jonathan entschied sich für die Bluthuren, während Cirrus und Darius zurück in den großen Saal gingen.
Als Cirrus in den Saal trat, blickte er sich sogleich nach seinem Bruder um. Hoffentlich hatte Zacharias in der Zwischenzeit keinem ihrer Gäste die Augen ausgestochen, weil er Joleen zu lange angestarrt hatte. Er fand ihn nicht, und auch von Joleen war kein Zeichen zu entdecken, als er hinüber zu den Blutsklavinnen sah. Angela, seine derzeit bevorzugte Blutsklavin, saß mit einer ihm fremden Blutsklavin auf einem der Sofas und unterhielt sich lächelnd mit ihr. Cirrus fuhr sich mit seiner Zunge über seine Reißzähne und beschloss, dass er Angela vor Sonnenaufgang noch mit zu sich nehmen würde.
Er erblickte Fayn und Nikolas, die ruhig an einer Wand standen, und ging zu ihnen hinüber.
„Wo ist Zacharias?“, fragte er sie besorgt, als er neben ihnen stand. Nikolas schnaubte belustigt.
„Anscheinend wollte er nicht mehr warten. Er hat sich seine kleine Blutsklavin geschnappt und sich mit ihr zurückgezogen“, erklärte Nikolas und grinste anzüglich.
„Ich habe so etwas schon kommen sehen“, erwiderte Cirrus und atmete erleichtert durch. Besser Zacharias wählte diesen Weg, als auf ihre Gäste loszugehen. Fayn lächelte ruhig.
„Es ist besser so“, erklärte sie leise. „Viel länger hätte er einer körperlichen Vereinigung nicht mehr widerstehen können, ohne dass er daran zerbrochen wäre.“
„Vielleicht hätten wir sie den Zeitpunkt alleine wählen lassen sollen“, bemerkte Agenta, die plötzlich neben ihm stand. „Wie ist dein Gespräch mit Darius und Jonathan verlaufen. Ich sehe zwar Darius doch Jonathan kann ich nirgends entdecken.“
„Jonathan vergnügt sich mit unseren Bluthuren“, erklärte Cirrus. „Ich werde euch morgen Abend alles erklären, aber so, wie es aussieht, haben wir in beiden Clans Verbündete gefunden.“ Agentas rotes Haar leuchtete in dem Licht der Lampen auf, als sie zufrieden nickte.
„Das sind beruhigende Nachrichten“, sagte sie. Cirrus stimmte ihr insgeheim zu. Angus und sein Clan machten ihm Sorgen. Sie wussten so gut wie gar nichts über ihn. Nicht einmal seine genaue Anzahl war
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