Im Licht des Blutmondes
ihnen bekannt.
„Es wird irgendwann eskalieren“, murmelte er leise. „Ich weiß nicht, ob es in zehn Jahren oder in hundert Jahren sein wird. Doch irgendwann werden wir mit diesem Clan aneinandergeraten.“
„Und dann werde ich dafür sorgen, dass Martina, diese verräterische Hure, ihren Kopf verliert“, stieß Nikolas hervor. Fayn hob ihre Hand, um sie ihrem Bruder auf den Unterarm zu legen, doch Nikolas wandte sich ab und verließ den Saal mit großen Schritten. Cirrus sah seinem Cousin verwundert hinterher und sah dann fragend zu seiner Cousine.
„Er ärgert sich immer noch darüber, dass er sich von ihr hat täuschen lassen. Außerdem hadert er mit sich selbst, weil er sich die Schuld daran gibt, dass Joleen damals verletzt wurde“, erklärte Fayn und lächelte traurig.
„Ich wusste nicht, dass ihm besonders viel an Joleen liegt.“ Cirrus war überrascht.
„Ihr kennt ihn doch“, erwiderte Fayn kopfschüttelnd. „Er redet nicht viel über seine Gefühle. Doch allein die Tatsache, dass er Martina damals gerettet hat, nur weil Joleen darum bat, zeigt schon, dass er etwas für das Mädchen übrig hat.“ Als Cirrus einen nervösen Blick mit Agenta tauschte, winkte Fayn sogleich beruhigend ab.
„Es hat nichts mit Blutlust zu tun, also wird es keinen Konflikt zwischen ihm und Zacharias heraufbeschwören“, beruhigte Fayn sie. Cirrus sah Fayn an und musterte sie genau.
„Was ist es dann?“, fragte er. Fayn presste kurz ihre Lippen aufeinander und ein trauriges Funkeln trat in ihre Augen.
„Ich glaube, als Joleen damals hier ankam, hat sie ihn einfach an Theresa erinnert“, flüsterte seine Cousine leise und Cirrus verstand. Theresa war Nikolas‘ Tochter gewesen. Sie war vor über fünfhundert Jahren ertrunken und war damals im gleichen Alter wie Joleen, als sie bei ihnen angekommen war. Damals waren sie noch keine Vampire gewesen.
Nikolas‘ Frau, Danika, hatte den Verlust ihres Kindes nicht ertragen und sich selbst und seine gesamte Familie ins Verderben gestürzt, als sie sich mit einem Vampir eingelassen hatte. Nun, als Cirrus genau darüber nachdachte, wurde ihm bewusst, dass Martina eine gewisse Ähnlichkeit mit Danika hatte. Ob dies ein Grund dafür war, wieso Nikolas sie verwandelt hatte?
„Das habe ich nicht in Erwägung gezogen“, murmelte Cirrus und fühlte sich schuldig, dass er seine Nichte und seine Schwägerin vergessen hatte. Nikolas hatte es in all den Jahren offensichtlich nicht geschafft, was auch erklärte, wieso er sich niemals eine Blutsklavin genommen hatte. „Das hätte ich in jedem Fall bedenken müssen.“
„Nein. Niemand hat es bedacht. Mach dir keine Vorwürfe, Cirrus“, erwiderte Fayn und lächelte. „Dennoch sollten wir auch Zacharias darauf hinweisen, damit er nicht auf Niko losgeht, wenn dieser sich mit Joleen unterhält.“
„Das werden wir“, bestätigte Cirrus. „Auch wenn ich nicht glaube, dass es nach heute noch nötig sein wird. Ihre Verbindung wird nach heute Nacht komplett sein.“ Fayn nickte wissend und dann teilten sie sich wieder auf, um sich um ihre Gäste zu kümmern.
***
J OLEEN
Joleen glaubte, dass sie keine Kraft dazu finden konnte, sich auch nur einen Millimeter zu bewegen. Ihr ganzer Körper fühlte sich auf eine angenehme Weise ermattet an, während die Nachwirkungen der Orgasmen, in die Zach sie die letzten Stunden wieder und wieder getrieben hatte, ihren Körper immer noch sanft erzittern ließen.
Sie hatte sich oft gefragt, wie sich eine körperliche Vereinigung wohl anfühlen würde, doch niemals wäre sie davon ausgegangen, dass es so … so unglaublich erfüllend sein würde. Zach regte sich neben ihr und rückte ein kleines Stück von ihr ab, um ihr in die Augen zu sehen.
„Du bist mein!“, raunte er, während er seine kalten Finger über ihre nackte Haut gleiten ließ. Sie erschauderte unter seiner Berührung und spürte, wie sich die Muskeln in ihrem Unterleib auf angenehme Weise zusammenzogen, ehe sie nickte. Zach umfasste mit seiner Hand ihr Kinn und drehte ihren Kopf zu ihm. Sein Griff war ein wenig zu fest und tat weh. Doch sie wehrte sich nicht dagegen. „Sag es! Ich will hören, wie du sagst, dass du mir gehörst!“ Seine Stimme glich einem Knurren, und wenn sie ihn nicht so gut kennen würde, hätte sie jetzt Angst vor ihm gehabt.
„Ich gehöre dir“, flüsterte sie mit zitternder Stimme und Zachs Griff lockerte sich. Zufrieden legte er sich auf den Rücken. Sie rutschte näher an ihn heran und
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