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Im Licht des Blutmondes

Im Licht des Blutmondes

Titel: Im Licht des Blutmondes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeanette Peters
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schmiegte ihren Körper an ihn. Es gab noch etwas, was sie ihm sagen musste, doch noch traute sie sich nicht so recht. Anstatt zu sprechen, bettete sie ihren Kopf auf seiner Brust und schloss ihre Augen.
    Zachs Körper blieb regungslos, doch wenigstens rückte er nicht von ihr ab.
    „Du solltest essen“, sagte er nach einer Weile in die Stille des Zimmers hinein. „Ich habe mehr von dir getrunken, als ich sollte.“ Joleen lächelte leise. Immer war er so besorgt um sie, nachdem er von ihr getrunken hatte.
    „Mir geht es gut“, flüsterte sie und es stimmte. Sie fühlte sich in diesem Augenblick zwar schwach, doch sie glaubte, dass sie noch niemals in ihrem Leben glücklicher gewesen war.
    „Du weißt, dass ich es nicht mag, wenn du das sagst!“, knurrte er leise und Joleen nickte schuldbewusst. „Worauf hast du Hunger?“, fragte er weiter.
    „Ich habe keinen Hunger“, gestand Joleen und hoffte, dass er nicht aufstehen würde. Sie wollte einfach nur hier bei ihm liegen bleiben. Mehr brauchte sie in diesem Augenblick nicht.
    „Das ist mir egal“, erklärte Zach. „Du wirst etwas essen. Entweder du sagst mir, worauf du Hunger hast, oder ich werde etwas für dich wählen.“ Joleen hob ihren Kopf und sah ihn bittend an.
    „Können wir nicht einfach noch etwas hier liegen bleiben?“, fragte sie leise und flehend. „Ich will noch nicht aufstehen.“ Zach lächelte resignierend. Joleen strahlte ihn an und legte dann ihren Kopf wieder auf seine Brust, während sie sich enger an ihn kuschelte. Dann nahm sie all ihren Mut zusammen. „Darf ich hierbleiben. Wenn die Sonne aufgegangen ist, darf ich bei dir liegen bleiben?“ Zachs Körper blieb weiterhin regungslos und Joleen bekam Angst. Was, wenn er nicht wollte, dass sie bei ihm blieb? Noch nie hatte sie neben ihm gelegen, nachdem die Sonne aufgegangen war. Er hatte sie immer vorher in ihr Bett geschickt.
    „Nur für heute“, antwortete er schließlich und Joleen schlang ihre Arme um ihn, um ihn fest zu drücken. Zach legte einen Arm um sie und strich mit seinen Fingern an ihrer Wirbelsäule hinab. Wieder erschauderte Joleen unter seiner Berührung und sie schloss mit einem wohligen Seufzer die Augen.
    Es würde nicht mehr lang dauern, bis die Sonne aufging, und sie spürte, wie Zachs Körper langsam in seine Starre glitt. Nur noch wenige Minuten, dann würde er in vollständiger Regungslosigkeit verharren, bis die Sonne wieder unterging. Joleen hatte es noch nie zuvor gesehen, doch einmal hatte sie Zach danach gefragt und eine ausführliche Antwort von ihm erhalten.
    Wenn die Sonne aufging, dann verfiel jeder Vampir in eine Starre, die ihn zur vollständigen Regungs- und Handlungsunfähigkeit verdammte. In dieser Zeit bekamen sie nichts von ihrer Umwelt mit und waren vollkommen wehrlos. Erst wenn sie Sonne unterging, erlangten sie die Fähigkeit wieder, ihren Körper bewusst zu steuern. Dass Zach ihr nun gestattete, in dieser Zeit bei ihm zu bleiben, war ein großer Vertrauensbeweis. Das wusste Joleen.
    „Ich liebe dich, Zach“, flüsterte sie leise und fühlte, wie erleichtert sie darüber war, dass sie nun doch den Mut fand, es auszusprechen. Zach antwortete nicht, doch das war ihr egal. Als er seinen Arm langsam anhob und ihn sanft um sie legte, war ihr das Antwort genug.
    Als die Sonne aufging und Zach in seine Starre verfiel, schlief auch Joleen erschöpft ein.
    ***

 
     
     
     
     
     
     
    A LTER 18

N IKOLAS
     
    Er ließ seinen Blick über die Köpfe der Kinder schweifen und zählte sie durch. Sie waren immer noch alle da. Sein Blick blieb an Joleen hängen, die an einem der Jahrmarktstände stand und einem kleinen Mädchen, das erst seit wenigen Tagen bei ihnen lebte, half, Pfeile auf Ballons zu werfen, die an einer Wand hingen.
    Einen kleinen Moment lang fragte er sich, ob Theresa in Joleens Alter ebenso ausgesehen hätte. Ihr blondes Haar fiel in leichten Wellen ihren Rücken hinab und reichte ihr bis zu ihrer Hüfte. Das weiße Kleid, das sie trug, legte sich sanft um ihre Kurven. In den letzten dreizehn Jahren hatte sich das kleine Mädchen, das ihn so sehr an seine Tochter erinnert hatte, zu einer anziehenden jungen Frau entwickelt. Doch auf Nikolas übte sie keinerlei Reiz aus, denn er sah immer noch das Abbild seiner kleinen Theresa in ihr.
    Er ging auf Joleen zu und blieb neben ihr und dem Mädchen stehen. Das Kind erstarrte, als es ihn bemerkte. Doch Joleen lächelte, griff nach einem weiteren Pfeil und drückte ihn dem Mädchen in

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