Im Licht des Mondes: Roman (German Edition)
sozialen Aspekte eurer Wiedervereinigung nicht allzu stark behindert.«
»Können wir uns darüber vielleicht etwas privater unterhalten?«
»Ich fürchte nein.« Sie drehte sich um und strahlte eine Kundin an, die sich gerade ein Buch von der frisch aufgefüllten Werbeauslage griff. »Vergessen Sie nicht, die Teilnehmerkarte für unser Preisausschreiben auszufüllen. Wir ziehen während der ganzen Veranstaltung Namen. Wie du siehst«, sagte sie zu Sam gewandt, »bin ich zu beschäftigt mit der nervtötenden Veranstaltung in meinem kleinen Mäuseloch, um mit dir zu plaudern.«
»Sie wollte dich nicht beleidigen, Mia.«
»Nicht direkt ins Gesicht jedenfalls. Du musst mir nicht erklären, was deine Freundin gemeint hat. In keiner Weise.«
»Ich wollte vorschlagen, dass du mit uns zum Lunch kommst.« Er hielt ihrem langen, ruhigen Blick stand, den sie ihm schenkte. »Gib ihr eine Chance, den ersten schlechten Eindruck wieder wettzumachen.«
»Dazu würde es nicht nur mehr brauchen als einen Lunch, sondern ich habe auch weder Zeit noch Lust dazu. Und ganz sicher beabsichtige ich nicht, die dritte im Bunde eurer kleinen Ménage-à-deux zu sein, wie kultiviert auch immer.«
Nun gut, dachte er, das Wichtigste zuerst. »Caroline und
ich haben schon seit langer Zeit keine solche Beziehung mehr. Und ich diskutiere derartige Dinge wirklich nicht gern in der Mitte deines verdammten Ladens.«
Sie schob ihn beiseite, damit sie mit einer Gruppe Touristen sprechen konnte, die sie beide gerade anglotzten. »Guten Morgen. Ich hoffe, Sie kommen zur Veranstaltung heute Nachmittag.« Sie nahm ein Buch in die Hand. »Miss Trump wird hier sein und über ihr neuestes Buch diskutieren und es signieren.«
Als sie die Kunden endlich erfolgreich dazu gebracht hatte, die Paperback-Auslagen zu durchstöbern, war er weg.
»Das war ein Schuss in den Ofen«, murmelte Mia.
»Ich werde so charmant sein, dass sie meinen Fehltritt vergisst.«
»Sei nicht so besessen, vergiss es, Caroline.«
»Ich kann nicht.« Sie stocherte in ihrem Krabbensalat. »Und es verletzt mich, dass du das vergessen hast. Besessenheit brauche ich wie die Luft zum Atmen. Ich werde sie auf meine Seite ziehen, bevor die Veranstaltung beendet ist. Du wirst es sehen.«
»Iss endlich.«
»Ich bin nervös. Sie hat mich nervös gemacht. Gott, Sam! Sie sieht so hinreißend aus, dass ich vor Schreck dummes Zeug geplappert habe.«
»Du plapperst immer.« Er schob den Kaffee und den Salat beiseite.
»Nein, ich schnattere. Plappern ist etwas anderes. Sie ist diejenige, nicht wahr?«
»Welche diejenige?«
»Diejenige, die du nie vergessen hast.« Caroline legte ihren
Kopf abwägend schräg und studierte seinen Gesichtsausdruck. »Ich wusste immer, dass es die Eine gab, sogar, wenn wir zusammen waren.«
»Ja, sie ist diejenige. Wie geht es Mike?«
»Ah.« Sie krümmte ihren Finger, damit er das Glitzern ihres Eheringes sehen konnte. Er war noch sehr neu. Und obgleich dies ihr zweiter war, war sie davon überzeugt, diesen für immer zu tragen. »Er ist großartig. Vermisst mich, wenn ich auf Tour bin – was sehr gut für mein Ego ist. Ich muss ihn unbedingt hierherbringen für einen Urlaub. Es ist ganz wundervoll. Und«, fügte sie hinzu, »du hast das Thema gewechselt, um mich abzulenken. Du möchtest nicht über Mia Devlin reden. Scheiße, sogar ihr Name ist toll.«
»Du siehst wundervoll aus, Caroline. Glücklich, erfolgreich. Ich mochte dein neues Buch wirklich.«
»Okay, wir reden also nicht über sie. Du kommst bestimmt nicht zurück nach New York?«
»Nein, ich komme nicht zurück.«
»Gut.« Sie sah sich um. »Du hast ein spitzenmäßiges Hotel.« Sie studierte das Bild der drei Frauen, warf Sam einen fragenden Blick zu. Aber als er nur lächelte und weiteraß, zuckte sie mit den Schultern. »Mein Zimmer ist prächtig. Ich werde mich heute Abend in der Badewanne langsam auflösen und dabei Champagner trinken. Letzte Woche hatte ich kaum Zeit, um mir auch nur ein Hörnchen zwischen die Zähne zu stecken zwischen den einzelnen Verabredungen. Und eine Nacht voll gesunden Schlafs? Überhaupt nicht dran zu denken. In Ordnung.«
Sie schmiss ihre Serviette auf den Tisch. »Ich gehe jetzt da rüber und becirce sie, vorher werde ich mich nicht beruhigen.«
»Ich glaube nicht, dass ich dich jemals ruhig gesehen habe.«
Aber er stand auf und rief den Kellner. »Du hast noch Zeit, um einen kleinen Gang durch den Ort zu machen.«
»Nein, lass es uns einfach
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