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Im Licht des Mondes: Roman (German Edition)

Im Licht des Mondes: Roman (German Edition)

Titel: Im Licht des Mondes: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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vor, wenn irgend möglich, nackt zu arbeiten.
    Und so beschwor sie den Kreis, rief ihr Element  – das Feuer  – herbei für die Energie. Die Kerzen, die sie mit einem Hauch angezündet hatte, waren blau, für Frieden, für Weisheit, für Schutz.
    Sie kannte dieses Ritual, hatte es in den vergangenen zehn Jahren schon mehrmals ausgeführt. Immer, wenn ihr das Herz schwer war oder sie über ihre Aufgabe ins Wanken geriet. Sie gestand sich ein, dass sie  – hätte sie es nicht getan  –, schon lange bevor er da war, gewusst hätte, dass Sam zurückkehren wollte auf die Drei Schwestern. Die Jahre relativen Friedens hatten eben ihren Preis.
    Sie würde ihn wieder verdrängen  – ihre Gedanken und Gefühle für ihn, und seine für sie.
    Sie würden nicht wieder miteinander in Berührung kommen, auf keinen Fall.
    »Mein Herz und mein Verstand sind nur für mich geschaffen«,
begann sie, zündete Weihrauch an, verstreute Kräuter über einer Wasserschale. »Im Schlafen und im Wachen. Was ich einst gab, nehme ich zurück für immer, der einstmals Geliebte ist es nimmer. Ein Fremder, nie mehr mit mir vereint. Das ist mein Wille, so soll es sein.«
    Sie erhob ihre Arme, die Hände gefaltet, und wartete auf den Strom kühler Gelassenheit, des Vertrauens, der ihr anzeigte, dass ihr Ritual beendet war. Während sie wartete, begann die mit Kräutern bedeckte Wasserschale zu zittern. Das Wasser schwappte gegen den Rand.
    Sie ballte ihre Hände, drängte ihre Wut zurück. Konzentrierte ihre Energie darauf, Magie mit Magie zu bekämpfen. »Mein Kreis ist geschlossen und gehört nur mir. Deine Tricks sind närrisch und passen zu dir. Betrete nie wieder unaufgefordert mein Haus, sonst werfe ich dich hinaus.«
    Mit einem Fingerschnippen wuchsen die Kerzenflammen bis an die Decke. Rauch stieg von ihnen auf, senkte sich und bedeckte die Oberfläche des Wassers.
    Aber auch dann konnte sie ihren Frieden nicht wiederfinden oder ihren Zorn zügeln. Wie konnte er sich unterstehen, seine Kräfte mit ihren zu messen? Und das auch noch in ihrem eigenen Haus?
    Also hatte er sich nicht geändert, dachte sie. Samuel Logan war immer schon ein arroganter Hexer. Und sein Element, dachte sie, während die erste Träne floss, wofür sie sich hasste, war das Wasser.
    In ihrem Kreis, hinter dem Rauchschleier, lag sie und weinte. Bitterlich.
     
    Der Nachrichtendienst der Insel arbeitete schnell. Am nächsten Morgen hatten die neuesten Nachrichten über Sam Logan allen anderen Klatsch in den Schatten gestellt.
Widersprüchliche Berichte wussten, dass er das Magick Inn an Investoren vom Festland verkauft hatte, die daraus ein Luxushotel machen, das Personal entlassen oder die Gehälter erhöhen wollten.
    Über eine Sache aber waren sich alle einig: Es war sehr, sehr interessant, dass er Mia Devlins kleines Cottage gemietet hatte. Uneinig war man sich darüber, was es bedeutete, aber die Tatsache allein war erstaunlich genug.
    Viele Bewohner der Insel kamen in der Hoffnung, dort die neuesten Nachrichten aufschnappen zu können, ins Buch-Café oder schlenderten in die Lobby des Hotels. Keiner hatte die Stirn, Mia oder Sam direkt zu fragen, aber alles wurde genauestens beobachtet und registriert.
    »Immer noch schön wie die Sünde und doppelt so tödlich«, vertraute Hester Birmingham Gladys Macey an, während sie deren wöchentliche Einkäufe im Insel-Supermarkt eintütete. »Kam hier reinstolziert, in voller Lebensgröße, unverfroren wie immer und grüßte mich, als hätten wir uns erst letzte Woche gesehen.«
    Nachdenklich runzelte Gladys ihre Brauen und kaute auf ihrer Lippe. »Was hat er gekauft?«
    »Kaffee, Milch, Cornflakes. Roggenbrot und Butter. Etwas Obst. Wir hatten Bananen im Angebot, aber er wollte lieber die teuren frischen Erdbeeren. Dann noch irgendwelche ausgefallenen Käse und Cracker und einige Flaschen Wasser. Oh, und einen Karton Orangensaft.«
    »Also plant er nicht, selbst zu kochen oder sauber zu machen, wie es aussieht.«Vertraulich beugte sie sich hinüber zu Hester. »Ich habe zufällig Hank vom Getränkeladen getroffen. Er sagt, dass Sam Logan vorbeigekommen ist und Getränke für fast fünfhundert Dollar gekauft hat, Wein, Bier und eine Flasche Single Malt Scotch.«
    »Fünfhundert Dollar!« Hesters Stimme wurde zu einem Flüstern. »Glaubst du, dass er aus New York ein Alkoholproblem mitgebracht hat?«
    »Es war nicht die Anzahl der Flaschen, sondern der Preis«, beeilte sich Gladys zu sagen. »Zwei Flaschen

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