Im Licht des Mondes: Roman (German Edition)
Wurzel – oder eine der vielen versteckten Wurzeln – des Problems.
Als er darüber nachdachte, trommelten seine Finger irritiert auf dem Steuerrad. Er weigerte sich zu glauben, dass sie sich nichts mehr aus ihm machte. Es gab zu viel zwischen ihnen, zu viel von ihnen, als dass nicht etwas geblieben wäre.
Wenn gar nichts mehr da wäre, wäre dieser Funke – dieser eine kleine Moment der Verbindung, als ihre Hände sich berührten – nicht gewesen. Er musste sich daran festklammern, dachte Sam, als seine Hände sich auf dem Steuerrad langsam entkrampften. Was auch immer passieren würde, er glaubte an diesen Funken.
Ein Mann mit einem festen Willen konnte ein Höllenfeuer aus einem einzigen Funken machen.
Sie zurückzugewinnen, zu tun, was getan werden musste, dem Kommenden ins Auge zu blicken war eine Herausforderung. Seine Lippen verzogen sich. Er hatte so etwas immer genossen.
Er musste nicht nur Mias Eispanzer durchbrechen. Er musste den Drachen überwinden – und Lulu war keine Kleinigkeit. Und er hatte es zu tun mit den Frauen an Mias Seite. Nell Todd mit ihrer ruhigen Ablehnung und Ripleys ungeheures Temperament.
Wenn ein Mann einen Kampf gegen vier Frauen bestehen
wollte, sollte er besser einen guten Plan haben. Und ein sehr dickes Fell. Oder er würde im Handumdrehen im Staub landen.
Er musste darüber nachdenken. Sam stieg aus dem Auto und ging zum Kofferraum. Es war noch genug Zeit – nicht so viel, wie ihm unter den Umständen lieb war –, aber es war noch Zeit.
Er hob zwei Koffer aus dem Kofferraum und machte sich auf den Weg zum Haus. Dann blieb er stehen und warf einen ersten richtigen Blick auf das, was die nächsten Wochen sein Zuhause sein würde.
Nun, es war entzückend, stellte er fest. Weder die Fotografien, die er studiert hatte, noch seine Erinnerung waren dem Cottage gerecht geworden. Es war früher weiß gewesen und ein bisschen vernachlässigt. Die gelbe Farbe passte ausgezeichnet, und die Blumenbeete, übersät von Frühlingsknopsen, schmückten es. Das war Mias Werk, nahm er an. Sie hatte immer schon einen ausgezeichneten Geschmack und klare Vorstellungen.
Sie hatte immer genau gewusst, was sie wollte.
Ein weiteres Hindernis für ihn.
Das Cottage lag malerisch, klein und privat, auf einem kleinen Eckgrundstück, das an ein Wäldchen anschloss, und war nah genug am Meer, dass man sein Geräusch durch die zartgrünen Bäume hören konnte. Es hatte den Vorteil ruhiger Einsamkeit und war gleichzeitig nicht weit vom Ort entfernt. Eine exzellente Investition, dachte Sam. Mia wusste das selbstverständlich auch.
Aus dem cleveren Mädchen, grübelte er beim Weitergehen, war eine clevere Frau geworden. Er setzte seine Koffer auf der Schwelle ab und zog den Hausschlüssel heraus.
Als er eintrat, fühlte er sich sofort willkommen von der
angenehmen Atmosphäre. Komm rein, und fühl dich hier zu Hause, schien der Raum zu sagen. Es gab keine zurückgebliebenen Gefühle oder Energiestöße von vorhergehenden Bewohnern.
Das war ebenfalls Mias Werk, da war er sicher. Sie war schon immer eine sorgfältige Hexe gewesen.
Nachdem er seine Koffer auf den Boden gestellt hatte, machte er einen schnellen Rundgang. Das Wohnzimmer war sparsam, aber hübsch möbliert, und sorgfältig gespaltenes Holz lag im Kamin. Die Fußböden glänzten, und dünne Spitzenvorhänge umrahmten die Fenster. Ein weibliches Ambiente, dachte er, aber damit konnte er leben.
Es gab zwei Schlafzimmer, eins gemütlich, das andere … nun, er brauchte nur eins. Das Bad, geputzt und frisch, war auch nur eine kleine Schachtel, die einem groß gewachsenen Mann einige Probleme machen würde.
Die Küche an der Rückseite des Hauses würde seinen Bedürfnissen allerdings mehr als genügen. Er kochte nicht und beabsichtigte auch nicht, damit jetzt anzufangen. Er öffnete die Hintertür und sah noch mehr Blumenbeete, einen Kräutergarten, der bereits austrieb, und einen kleinen Rasen, der direkt in den Frühlingswald überging.
Er konnte die See hören und den Wind, und wenn er sich konzentrierte, das Geräusch eines Autos, das in Richtung Ort fuhr, Vogelgesang und das spielerische Bellen eines Hundes.
Er war allein, stellte Sam fest. Mit dieser Feststellung wich ein Teil der Spannung, die sich in seinen Schultern festgesetzt hatte, von ihm. Er hatte einfach nicht gewusst, wie sehr er sich nach Einsamkeit gesehnt hatte. Er hatte davon nicht allzu viel gehabt während der letzten Jahre.
Allerdings
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