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Im Licht des Mondes: Roman (German Edition)

Im Licht des Mondes: Roman (German Edition)

Titel: Im Licht des Mondes: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Ripleys und Macs Neuigkeiten feiern. Und das werden wir auch.«
    Sie war wie eine Königin, dachte Sam. Eine Kriegerkönigin, die ihre Truppen zusammenrief. Er war sich nicht ganz sicher, was er davon halten sollte. Aber als er sich ganz auf sie konzentrierte, seine Vision sie umfing, traf es ihn wie ein Faustschlag in den Magen.
    »Wo warst du, Mia? Als du die Insel verlassen hast, wohin bist du gegangen?«
    Er konnte ihrem überraschten Gesichtsausdruck entnehmen, dass er in einem unbewachten Moment zu ihr durchgedrungen war. Und er drang weiter ein, nutzte den winzigen Riss und entzog ihr noch mehr. Entzog ihr genug, um auf die Füße zu springen.
    »Remington? Du bist zu Remington gegangen?«
    »Ja.« Sie nahm einen Schluck Kaffee und versuchte, sich zu sammeln, während um sie herum ein Gefühlswirrwarr losging.
    »Oh, das ist prima. Das ist wirklich ganz prima!« Angesichts Ripleys Ausbruch blickte Mia sie kühl an. »Du bist
doch diejenige, die mir ständig eingeimpft hat, vorsichtig zu sein, kontrolliert zu sein. Vorbereitet zu sein.«
    »Das stimmt. Und ich war es. Ich habe nicht unüberlegt oder töricht gehandelt.«
    »Und ich tue es?«
    Mia zuckte elegant mit ihren Schultern. »Ich würde eher sagen, du neigst dazu, leichtsinnig zu sein. Ihn zu sehen, war ein berechenbares Risiko, und eins, was notwendig war.«
    »Du hättest nicht allein gehen sollen.« Nells Stimme war leise und deswegen so wirkungsvoll. »Du hattest kein Recht, allein zu gehen.«
    »Ich bin anderer Meinung. Remingtons Gefühle dir gegenüber hätten jede mögliche Diskussion von vornherein verhindert. Ripleys Temperament hätte wahrscheinlich, sehr wahrscheinlich zu einer Konfrontation geführt. Von uns dreien kann ich am besten mit ihm umgehen, und ich habe mehr Gründe dazu zu diesem Zeitpunkt.«
    »Es sind nicht drei, sondern vier«, erinnerte Sam sie.
    »Es sind sogar verdammt noch mal sechs.« Er hatte bisher geschwiegen, aber jetzt stand Zack auf. »Du wirst dich bitte schön daran erinnern, dass wir zu sechst sind«, sagte Zack in strengem Ton zu Mia. »Schieß ruhig Blitze aus deinen gottverdammten Augen. Wir sind zu sechst.«
    »Zack.«
    »Sei still«, bedeutete er Nell, die ihn mit offenem Mund ansah.
    »Du denkst, weil hier zwei im Raum sind, die keinen Wind herpfeifen oder keinen Mond vom Himmel zerren können oder wie zur Hölle ihr es auch immer nennt, bedeutet das, dass wir einfach unsere Hände in den Schoß legen. Für mich steht genauso viel auf dem Spiel wie für dich, Mia. Und noch bin ich Sheriff auf den Drei Schwestern.«
    »Ich entstamme ihnen, genau wie du.« Mac zog Mias Blick auf sich. »Ich habe nicht das, was du hast, aber ich habe es fast mein ganzes Leben lang studiert. Uns auszuschließen auf diese Weise ist nicht nur beleidigend, sondern es ist arrogant.«
    »Es soll wieder einmal beweisen, dass du niemand anderen brauchst.«
    Sie sah Sam direkt an. »Das war nicht meine Absicht. Es tut mir leid, wenn es danach aussieht. Es tut mir leid«, wiederholte sie an alle Anwesenden im Raum gerichtet. »Ich wäre nicht zu ihm gegangen, wenn ich nicht sicher gewesen wäre, dass ich mit ihm umgehen konnte. Zu dieser Zeit und unter diesen Umständen.«
    »Du irrst dich nie, nicht wahr?«, schoss Sam zu ihr hinüber.
    »O doch, ich habe mich geirrt.« Weil der Kaffee bitter schmeckte, schob sie ihre Tasse weg. »Aber nicht in dieser Beziehung, denn er konnte mir nichts tun.« Sie verdrängte die Erinnerung der Klauen und der Kälte. »Remington wird benutzt, und sein Hass, sein Wahnsinn ist ein mächtiges Werkzeug. Es gab die kleine Chance, dass ich ihn erreichen konnte, ihn mit seiner Hilfe befreien konnte, die Energiequelle ausschalten konnte. Er ist eine Leitung«, sagte sie und sah Mac um Bestätigung bittend an. »Wenn man sozusagen das Ventil schließt, kann kein Strom mehr fließen.«
    »Eine gültige Theorie.«
    »Schenkt euch die Theorien. Was passierte?«, fragte Ripley.
    »Er war nicht mehr zu erreichen. Er glaubt den Lügen, den Versprechungen. Und er hat sich selbst verdammt. Aber das ist eine Schwäche, diese Gier, Schmerzen und Elend zu erzeugen. Diese alleinige Absicht ist in sich krank. Am Ende
führt es zu Selbstzerstörung. Aber ich denke, dass wir diesen Prozess beschleunigen sollten.«
    »Ein Präventivschlag?«, schlug Sam vor.
    »Sozusagen. Eher Angriff als Verteidigung jedenfalls. Ich habe darüber seit geraumer Zeit nachgedacht. Mac glaubt, und ich auch, dass er seine Kraft im Laufe der Zeit

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