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Im Licht des Mondes: Roman (German Edition)

Im Licht des Mondes: Roman (German Edition)

Titel: Im Licht des Mondes: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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würden.
    Sie hatte ihn dazu gebracht, sie zu küssen, gab Mia zu, während sie den Boden umgrub. Wenn eine Frau erst mal
wusste, wie sie einen Mann manipulieren konnte, war es einfach, die entsprechenden Knöpfe zu drücken.
    Sie wollte, dass er sie umarmte, sie wollte seinen Mund auf ihrem fühlen.
    Es war kein Verbrechen oder eine Sünde oder gar ein Fehler, dachte sie jetzt. Sie wollte es wissen. Und nun wusste sie es. Zwischen ihnen gab es immer noch eine gewisse Spannung. Sie konnte nicht behaupten, dass sie das überraschte. Zwischen ihrem letzten Kuss und dem heutigen hatte es keinen Mann gegeben, der sie wirklich erregt hätte. Es gab Zeiten, wo sie geglaubt hatte, dass dieser Teil von ihr schlicht abgestorben war. Aber die Jahre hatten die Wunde geheilt, und sie hatte ihre eigene Sexualität entdeckt, sie sogar genossen. Es hatte andere gegeben. Interessante Männer, amüsante Männer, attraktive Männer. Aber keiner hatte sie wirklich berührt, hatte dieses Gefühl der Erregung in ihr geweckt.
    Sie hatte gelernt, sich damit zufriedenzugeben.
    Bis jetzt.
    Und was jetzt?, fragte sie sich, während sie ihren wilden Wein betrachtete, der sich mit seinem ersten zarten Grün um ihre Laube rankte. Jetzt wollte sie, hatte es getestet und glaubte  – wollte unbedingt daran glauben  –, dass sie sich Lust verschaffen konnte zu ihren Bedingungen. Ohne ihr Herz dabei zu verlieren. Sie war schließlich ein Mensch und hatte ein Recht auf elementare menschliche Bedürfnisse.
    Dieses Mal würde sie vorsichtig sein, sie würde abwägen und die Kontrolle behalten. Es war immer besser, einem Dilemma offenen Auges entgegenzutreten, als es nicht wahrhaben zu wollen.
    Ihre Windharfe klingelte, und es schien ihr beinahe, als würde sie sie verspotten wollen. Sie sah hinüber zu Isis, die
sich in der Sonne räkelte und sie mit wissenden Augen betrachtete.
    »Und was würde passieren, wenn ich ihm die Führung überlasse?«, fragte Mia. »Dann könnte ich die Richtung nicht bestimmen, nicht wahr? Aber wenn ich sie übernehme, kann ich bestimmen, habe ich alles in der Hand.«
    Die Katze gab einen Ton von sich, der zwischen Schnurren und Knurren lag.
    »Du sagst es«, murmelte Mia. »Ich weiß genau, was ich tue. Und ich denke, ich werde ihn zum Essen einladen. Hier, auf meinem Gelände.« Sie stieß den Spaten in die Erde. »Und zwar, wenn mir verdammt noch mal danach ist.«
    Isis stand auf und stolzierte mit bedeutungsvoll hocherhobenem Schwanz zum Seerosenteich, um die gelegentlich aufblitzenden Goldfische zu beobachten.
     
    Während der nächsten Tage hatte Mia zu viel zu tun, um über kritische Katzen nachzudenken oder über ein Essen mit Sam  – oder möglicherweise mit ihm zu schlafen. Nells Expansionsvorschlag hatte bei ihr gezündet und eröffnete ihr die Möglichkeit, die seit dem Ereignis auf dem Kliff aufgespeicherte Energie abzulassen.
    Sie verabredete sich mit einem Architekten, mit einem Bauunternehmer, mit ihrem Banker und studierte stundenlang Zahlen.
    Es gefiel ihr nicht, dass der Bauunternehmer ihrer Wahl bereits einen Großteil seiner Zeit in den kommenden Monaten verplant hatte, um die von Sam gewünschten Renovierungsarbeiten im Magick Inn zu machen. Aber sie versuchte es philosophisch zu betrachten. Sam war schließlich der Erste gewesen.
    Die Arbeit, die sowohl mit der Renovierung als auch mit
ihrer geplanten Expansion verbunden war, war gut für die Insel.
    Da es warm blieb, verbrachte sie ihre freie Zeit in ihren Gärten  – zu Hause und hinter der Buchhandlung, wo sie ebenfalls Beete angelegt hatte.
    »He.« Ripley gesellte sich zu ihr. »Sieht hübsch aus«, kommentierte sie Mias Bemühungen.
    »Ja, tut es.« Mia unterbrach ihre Pflanzarbeit nicht. »Der Mond war die ganze Woche über hellgelb. Wir bekommen keinen Frost mehr.«
    Ripley verzog ihren Mund. »Hast du das ganze Zeug hier gepflanzt?«
    »Ich pflanze gerade Löwenmaul.«
    »Was immer das ist. Mac ist auf die Idee verfallen, einiges ums Haus herum zu pflanzen. Er untersucht den Boden und die lokale Flora und bla, bla. Ich habe ihm gesagt, das Einfachste wäre, dich zu fragen.«
    »Jederzeit.«
    »Wie auch immer.« Ripley stopfte die Hände in die Taschen, trat von einem Fuß auf den anderen. »Wie auch immer. Ich nehme an, du weißt, dass Logan vor einigen Tagen vorbeigekommen ist.«
    »Ja.« Mia zwang sich zur Ruhe, während sie die nächste Pflanze setzte. »Es ist ganz natürlich, dass er das Haus wiedersehen wollte.«
    »Mag

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