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Im Licht des Vergessens: Roman (German Edition)

Im Licht des Vergessens: Roman (German Edition)

Titel: Im Licht des Vergessens: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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und intelligente Frauen. Ich mag Frauen, die allein zurechtkommen. Und ich mag ganz besonders eine Frau, die weiß, was sie tut und wie sie ihre Ziele erreichen kann, kapiert?«
    »Du tust mir weh, Duncan.«
    Er lockerte seinen Griff für eine Sekunde. »Aber was ich nicht mag, ist, gesagt zu bekommen, was ich tun, fühlen oder denken soll. Ich mag es nicht, nach Hause geschickt zu werden, wenn …«
    »Ich wollte dich nicht …«
    »Unterbrich mich nicht, Phoebe, ich bin noch nicht fertig. Ich mag es nicht, nach Hause geschickt zu werden, wenn eine intelligente, starke Frau, die weiß, wie man allein zurechtkommt, beschließt, dass sie mich nicht mehr brauchen kann. Ich mag es nicht und werde es auch nicht zulassen, dass man mir sagt, das ginge mich alles verdammt noch mal nichts an, obwohl ich heute Nacht da draußen war und mit ansehen musste, wie dieses arme Schwein in Stücke gerissen wurde. Also, schieß los, Phoebe, und sag mir noch einmal, dass ich nach Hause gehen soll.«
    Ihr Atem ging stoßweise, bis sie ihn wieder kontrollieren konnte. »Ich dachte, ich ertrag es nicht, dir heute Nacht noch mal in die Augen zu sehen.«
    »Wie bitte? Warum denn das?«
    »Ich wusste nicht … Ich hatte Angst, zusammenzubrechen, oder, noch schlimmer, Angst, du könntest mich jetzt mit anderen Augen betrachten. Keine Ahnung, warum. Vom Verstand her weiß ich, dass das Quatsch ist, aber vom Gefühl her … Ich bin emotional völlig durcheinander.«
    »Jetzt lass mich mal was sagen: Selbst wenn du zusammengebrochen wärst, Phoebe …«
    »Aber wenn ich dir doch sage, dass das nichts mit Logik zu tun hat!« Der Schubs, den sie ihm gab, war eine Spur wütend. »Du brauchst gar nicht erst versuchen, es logisch zu machen.«
    »Wo du recht hast, hast du recht.« Er überlegte einen Moment und griff dann nach dem Flachmann in seiner hinteren Hosentasche, den ihm Phin gegeben hatte.
    »Oh, gut. Danke.« Sie nahm einen kurzen Schluck und dann einen langen Zug. »Meine Güte.« Sie lehnte sich gegen den Wagen. »O Gott, Duncan.«
    »Ich werde nie …« Er nahm ihr die Flasche für einen kurzen Schluck aus der Hand. »Es ist ganz anders, als ich es mir vorgestellt habe. Was da mit einem Menschen passiert.«
    »Die Bombenexperten nennen das pink mist .«
    Er schraubte den Flachmann zu und öffnete ihr die Beifahrertür. »Hast du das schon mal erlebt?«
    »Nein, so noch nie.« Sie wartete, bis er hinterm Steuer saß. »Es gab Fälle, wo wir nicht schnell genug da waren oder etwas schiefgegangen ist. Aber so etwas … habe ich noch nie gesehen. Ich war so sauer auf ihn, so was von wütend . Weil er wieder heiraten und nach Europa ziehen wollte, ohne auch nur einen Gedanken an Carly zu verschwenden.« Sie rieb sich mit den Handballen über die Augen. »Dass ich so empfunden habe, macht es, glaube ich, noch schlimmer, als wenn wir Freunde geblieben wären oder es wenigstens geschafft hätten, nett miteinander umzugehen. Aber so habe ich nun mal empfunden.«
    »Davon habe ich auf dem Bonaventure-Friedhof nichts bemerkt. Du hast keine Sekunde lang daran gedacht, wie wütend du auf ihn warst. Du hast alles getan, um sein Leben zu retten.«
    »Aber eben nicht genug. Das ist Selbstzerfleischung«, sagte sie, noch bevor er den Mund aufmachen konnte. »Und das weiß ich auch. Das ist selbstmitleidig und egoistisch. Duncan, wirst du sagen, dass ich schon wieder Mist rede, wenn ich finde, dass wir uns eine Weile nicht sehen sollten? Ganz einfach deshalb, weil der Mann, der Roy ermordet hat, auf die Idee kommen könnte, dass es noch mehr Spaß macht, sich jemanden aus meinem derzeitigen Leben zu krallen. So gesehen ist es besser, wenn wir etwas auf Abstand gehen.«
    »Zwischen dir und Roy gab es genügend Abstand.«
    »Ja, aber …«
    »Ich finde in der Tat, dass du Mist redest. Und wenn ich dir zugestehe, dass du für dich selbst sorgen kannst, solltest du das mir ebenfalls zugestehen.«
    Sie sagte nichts, sondern zückte nur ihre Dienstmarke, als sie sich dem Haus näherten. »Warte, ich muss mich erst vor den Streifenbeamten ausweisen.« Sie stieg aus und ging zu ihren Kollegen hinüber.
    Er wartete am Wagen, während sie ein paar Worte wechselten. Im Haus brannten mehrere Lichter. In dieser Nacht würde wohl keiner mehr gut schlafen.
    Als sie die Veranda betraten, machte Ava die Tür auf. »Ich bin so froh, dass du zu Hause bist!« Sie eilte barfuß heraus, um Phoebe zu umarmen. »Sie haben gesagt, du seist unverletzt.«
    »Ich bin auch nicht

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