Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Im Licht des Vergessens: Roman (German Edition)

Im Licht des Vergessens: Roman (German Edition)

Titel: Im Licht des Vergessens: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
Vom Netzwerk:
Danach verblassten seine Erinnerungen. Viel Gerenne, viel Lärm, noch mehr Polizeisirenen.
    Dann hatte sie ihm befohlen, nach Hause zu gehen. Sie steckte mitten in diesem Albtraum und befahl ihm, nach Hause zu gehen! Sie war jetzt beim Captain, zumindest hatte man ihm das gesagt. Bei Captain McVee, zusammen mit ein paar anderen Leuten. Dann würde er eben auf sie warten. Er würde, verdammt noch mal, auf sie warten.
    Er wollte etwas trinken. Er wollte sich übergeben. Er wollte sie berühren, nur um sich noch einmal davon zu überzeugen, dass sie da beide heil rausgekommen waren.
    Aber er konnte nichts tun, außer warten.
    »Dunc.«
    Er drehte sich um, und sein Magen sackte ihm in die Kniekehlen, als er Phin aus dem Lift kommen sah. Aus irgendeinem Grund, den er sich nicht erklären konnte, führte der Anblick seines Freundes dazu, dass er weiche Knie bekam und sich auf eine Bank sinken ließ.
    »O Gott, o Gott.«
    »Hey, ich bin da.« Phin packte Duncans Arm und setzte sich neben ihn. »Du blutest. Alles in Ordnung?«
    Wie betäubt sah Duncan an seinem Hemd herunter. »Das ist nicht mein Blut.« Nur ein kleines Souvenir vom Bonaventure-Friedhof, eine kleine Erinnerung an Roy. »Aber ich glaube, es wird noch lange dauern, bis mit mir alles wieder einigermaßen in Ordnung ist. Meine Güte, Phin, wie schrecklich.«
    »Was ist da nur passiert? Weiß man inzwischen, was genau passiert ist?«
    »Er wurde in die Luft gesprengt. Er wurde einfach … Es ist nicht so wie im Film. Scheiße, es ist kein bisschen so wie im Film.« Er fuhr sich mit der Hand durchs Haar. »Wie geht es Loo? Und den Kindern?«
    »Gut. Die Kinder schlafen. Polizisten bewachen unser Haus. War das Carlys Vater?«
    »Roy. Roy Squire. Er hat ihn an ein Grab gekettet, ihm einen Sprengstoffgürtel umgebunden. Das arme Schwein. Er soll aus seiner Garage entführt, zusammengeschlagen, vielleicht sogar unter Drogen gesetzt worden sein. Phoebe hat mit dem Kerl geredet, der das getan hat, und zwar über Roy, ihren Ex. Er hatte so …« Duncan zeigte hilflos auf sein Ohr.
    »Verstehe.« Phin musterte das Gesicht seines Freundes und zog einen Flachmann aus seiner Hosentasche. »Hier, nimm einen Schluck, Kumpel.«
    »Dafür hättest du einen Kuss verdient, aber ich bin im Moment in keiner besonders romantischen Stimmung.« Dankbar griff Duncan nach dem Flachmann und nahm einen großen Schluck Whiskey. »Roy hat geweint und gefleht. Dieser Typ … Cooper«, fiel Duncan wieder ein. »Er hat Phoebe gesagt, dass sie ihn Cooper nennen soll. Er wollte ihr nicht sagen, was er will, und er wollte ihr auch nicht sagen, warum. Dann muss er Roy befohlen haben, sich zu verabschieden. Er hat auf den Knopf gedrückt und die Bombe gezündet. Er wurde in Stücke gerissen, Phin. Scheiße, er wurde einfach in Stücke gerissen.«
    »Duncan, hast du die Alarmanlage angestellt, bevor du von zu Hause weg bist?«
    »Wie bitte? Nein.« Oder doch? Nein. »Wir haben uns viel zu sehr beeilt, wegzukommen.«
    »Gut. Ich werde jetzt Folgendes tun. Ich werde ein paar Anrufe machen und dafür sorgen, dass man das Haus kontrolliert und bewacht.«
    Duncan ließ den Kopf in den Nacken fallen. »Weil er hinter Phoebes Ex her war, kann er es auch auf mich abgesehen haben.«
    »Warum ein Risiko eingehen?«
    »Stimmt, das muss nun wirklich nicht sein.«
     
    In ihrem Büro saß Phoebe kerzengerade am Schreibtisch. Ihre Familie war in Sicherheit, und ihr Haus wurde bewacht. Darüber musste sie sich keine Sorgen machen. Roy war tot, und daran ließ sich auch nichts mehr ändern. Sie musste die Schuldgefühle verdrängen, aus ihrem Kopf ebenso wie aus ihrem Herzen.
    »Das Police Department Hilton Head ermittelt schon. Die Spurensicherung ist bereits unterwegs zum Haus und zur Garage. Wir suchen nach dem Auto des Opfers.«
    »Das Grab muss ein Symbol für irgendwas oder irgendwen sein.«
    »Wir stellen noch Nachforschungen an.«
    »Ich will, dass meine Familie bewacht wird, und zwar nicht nur heute Nacht …«
    »Phoebe.« Dave sprach leise. »Natürlich wird sie bewacht.«
    »Gut. Er war verlobt. Ich kenne nur ihren Vornamen – Mizzy. Ich weiß nicht, ob sie zusammengelebt haben oder …«
    »Auch darum wird man sich kümmern.«
    Natürlich. Natürlich würde man sich darum kümmern.
    »Ein derart persönlicher Angriff lässt auf einen ungeheuren Hass schließen. Wen habe ich nur so wütend gemacht, so verletzt und in die Enge getrieben?«
    »Wir werden mit Arnold Meeks reden müssen.«
    »Ja.« Sie

Weitere Kostenlose Bücher