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Im Licht des Vergessens: Roman (German Edition)

Im Licht des Vergessens: Roman (German Edition)

Titel: Im Licht des Vergessens: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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selbst beschützen kann. Sogar Carter und Josie. Wir werden vorsichtig sein. Bitte wein jetzt nicht, sondern hör mir gut zu. Wir werden vorsichtig sein«, sagte Phoebe sanft. »Die Polizei wird unser Haus eine Zeit lang bewachen, auch von innen, wenn du dich dann sicherer fühlst.«
    »Wenn er ins Haus kommt – erschießen sie ihn dann mit ihren Pistolen? Erschießt du ihn dann?«
    Arme Carly. »Er wird nicht ins Haus kommen. Und wenn, tun wir alles, was nötig ist, um uns in Sicherheit zu bringen, das versprech ich dir. Wir werden alle vorsichtig sein, einverstanden? Also denk bitte an das, was ich dir gesagt habe: Du darfst nicht mit Fremden reden und zu niemandem ins Auto steigen. Du darfst nicht mal in die Nähe seines Autos kommen. Egal, was man dir sagt. Und was tust du, anstatt in die Nähe seines Autos zu gehen?«
    »Ich schrei ›Nein!‹, so laut ich kann, und laufe weg.«
    »Ganz genau. Uns wird nichts passieren, mein Schatz, denn ich werde rausfinden, wer Roy das angetan hat. Und dann kommt er ins Gefängnis und nie wieder raus.«
    »Wirst du das bald herausfinden?«
    »Ich versuch’s jedenfalls. Und Onkel Dave auch. Alle meine Kollegen helfen mir dabei.«
    Zufrieden und getröstet lehnte Carly ihren Kopf gegen Phoebes Brust. »Bist du traurig, Mama?«
    »Ja. Ich bin traurig.«
    »Hast du Angst?«
    Die Wahrheit, dachte Phoebe, nichts als die Wahrheit. »Ich habe so viel Angst, dass ich vorsichtig sein und hart arbeiten werde, um herauszufinden, warum das passiert ist. Du weißt, was passiert, wenn ich hart arbeite?«
    Die Andeutung eines Lächelns erschien auf Carlys Gesicht. »Dann löst du den Fall.«
    »Genau.« Sie zog Carly fest an sich und sagte wie zu sich selbst: »Genau.«
     
    Sie bekam einen Anruf und musste los. Es fiel ihr schwer, ihre Familie allein zu lassen, schwerer, als sie gedacht hatte.
    Die Polizei stand vor der Tür, rief sie sich wieder in Erinnerung. Aber keiner der Polizisten war wie sie. Sie würde sich ihrem Kontrollzwang ein andermal widmen müssen, ermahnte sich Phoebe. Aber im Moment hätte sie sich am liebsten zweigeteilt, um auch noch das Haus und alle, die sich darin befanden, bewachen zu können.
    Sie hasste es, Carter und Josie bitten zu müssen, vorübergehend zu ihnen zu ziehen. Es war sicherer und effizienter, die Menschen, die am meisten gefährdet waren, unter einem Dach zu versammeln.
    Es war ein Unding, einem Paar so etwas abzuverlangen, das sich gewissermaßen immer noch auf Hochzeitsreise befand. Dennoch hatten sie eingewilligt. Es gab kaum etwas, das Carter nicht für sie tun würde, das wusste sie. Und erst recht, wenn es dafür sorgte, dass seine Frau in Sicherheit war.
    Doch sobald es Morgen wurde, musste jeder von ihnen sein gewohntes Leben wieder aufnehmen, zumindest bis zu einem gewissen Ausmaß. Sie mussten arbeiten, einkaufen, auf die Bank gehen. Carly würde sie noch ein, zwei Tage zu Hause behalten, bis sie sich sicher war, dass Carly auch außerhalb des Hauses und in der Schule geschützt war.
    Aber jetzt ging sie die Treppe hinunter, um ihrer Familie zu sagen, dass sie wegmüsse.
    Sie war überrascht, Duncan mit Carter und Josie im Wohnzimmer vorzufinden. Sie hatte angenommen, dass er nach Hause gefahren war, nachdem sie Carly mit hochgenommen hatte, um ihr von ihrem Vater zu erzählen.
    Als sie hereinkam, erstarb das Gespräch, und alle Augen waren auf sie gerichtet.
    »Ist hier irgendeine Verschwörung im Gange?«, fragte sie und bemühte sich halbherzig, scherzhaft zu klingen. »Duncan, ich wusste gar nicht, dass du noch hier bist.«
    »Ich dachte, ich bleib noch ein wenig. Wie geht es der Kleinen?«
    »Sie ist ein tapferes kleines Mädchen. Sie packt das schon. Gerade ist sie bei meiner Mutter in der Küche. Carter, Jo … wir befinden uns in einer wirklich heiklen Lage, mehr kann ich dazu auch nicht sagen. Ich habe eine Telefonnummer, die ihr bitte alle in eure Handys einspeichert. Das ist eine Standleitung zum Revier und dem Team, das für eure Sicherheit verantwortlich ist. Alles, was euch ansatzweise merkwürdig vorkommt, meldet ihr bitte sofort. Duncan, ich wäre froh, wenn du die Nummer auch einspeicherst.«
    »Glaubst du wirklich, dass uns dieser Verrückte etwas antun will?«, fragte Josie.
    »Ich möchte kein Risiko eingehen.« Josies sonst so strahlender Blick wirkte mitgenommen, fiel Phoebe auf. Todesdrohungen gehörten nicht gerade zum Alltag einer Krankenschwester, die mit einem Lehrer verheiratet war. »Du musst gleich zu einem

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