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Im Licht des Vergessens: Roman (German Edition)

Im Licht des Vergessens: Roman (German Edition)

Titel: Im Licht des Vergessens: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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kein Ende. Dann bin ich nach draußen geeilt und zur Shoppingmall gefahren. Ich habe mich nur ein wenig verspätet, aber Delly hat sich trotzdem beschwert.«
    Maggie ließ einen langen Seufzer hören und nippte an ihrem Kaffee.
    »Vielleicht haben Sie ja aus dem Fenster gesehen, als Sie mit Ihrer Mutter telefoniert haben«, meinte Phoebe. »Vielleicht ist Ihnen ja ein unbekannter Wagen aufgefallen oder jemand, den Sie nicht kennen, als Sie zu Ihrer Verabredung geeilt sind.«
    »Mir ist keine Menschenseele begegnet – es war so ein heißer, schwüler Tag, an dem man nur ungern vor die Tür geht. Ah, nur der UPS-Bote.«
    Phoebe streckte den Arm aus und umklammerte Maggies Handgelenk. »Wo haben Sie diesen UPS-Boten gesehen, Maggie?«
    »Er kam die Straße runter.«
    »In seinem Lieferwagen?«
    »Äh, nein. Habe ich seinen Lieferwagen gesehen? Ich kann mich nicht daran erinnern. Ich war so in Eile. Ich hab mir kaum Zeit genommen, ihm zuzuwinken und ihn zu fragen, ob er ein Päckchen für mich hat.«
    »Ich nehme an, dass Sie den UPS-Boten mehrmals die Woche in Ihrem Viertel sehen.«
    »Ja, sicher. Aber das war nicht der, der sonst immer kommt. Der hier war jünger und hübscher, deshalb habe ich auch meinen Namen gerufen, als ich ihn fragte, ob er was für mich hat. Er hat gesagt, nein, Ma’am. Heute nicht. Dann bin ich in mein Auto gesprungen und losgefahren.«
    »Wie sah er aus, Maggie?«
    »Na ja, er hatte dunkle Haare und so ein kleines Bärtchen. Schöne Beine. Muskulös. Ich habe durchaus ein Auge für junge, attraktive Männer«, fügte sie hinzu und sah Duncan lächelnd an.
    »Wie groß?«
    »Hmm. Ich bin mir nicht sicher. Vielleicht knapp eins achtzig? Nicht so groß wie Duncan. Er war ziemlich gut gebaut. Der UPS-Bote, der sonst immer kommt, ist ein echter Schatz, aber eher pummelig. Dieser hier hatte richtig Muskeln.«
    »Wie alt?«
    »Na ja, so genau habe ich auch wieder nicht hingesehen.« Maggie spielte mit ihrem Haar, so, als helfe ihr das beim Nachdenken. »Fünfunddreißig? Vielleicht ein bisschen älter.«
    »Würden Sie ihn wiedererkennen?«
    »Da bin ich mir nicht sicher. Er trug eine Sonnenbrille. O Gott, Phoebe, meinen Sie, er hatte was mit dem Anschlag auf David zu tun?« Sie fasste sich ans Herz. »Er hätte mich noch auf der Straße umbringen können. Ich stand nur wenige Meter von ihm entfernt.«
    »Keine Ahnung, aber ich möchte, dass Sie der Polizei helfen, ein Phantombild von ihm zu erstellen. Ich werde Sie von einem Beamten aufs Revier bringen lassen. Bitte bleiben Sie hier bei Duncan, bis ich das organisiert habe.«
    Maggie blinzelte verblüfft, als Phoebe aufsprang und davoneilte. »Himmelherrgott. Ich wünschte, Sie hätten mir etwas Bourbon in den Kaffee getan.«
    »Ein andermal«, versprach Duncan. »Dann bring ich einen Flachmann mit.«
    Nachdem sie Maggies Fahrt aufs Revier organisiert hatte, ging Phoebe mit Duncan zum Warteraum vor dem OP-Saal. »Auf dieser Route gab es heute keine Paketzustellungen«, sagte sie. »Keinerlei Lieferungen für diesen Wohnblock, nicht vor zwei Uhr. Sie hat ihn gesehen, sie hat mit ihm geredet. Aber das hat ihn nicht im Geringsten gestört.«
    »Ein Mann kann sich einen Bart wachsen lassen und ihn wieder abrasieren.« Nachdenklich fuhr sich Duncan übers Kinn. »Das verändert das Aussehen ganz schön.«
    »Wir haben einen guten Zeichner bei der Polizei. Er wird zwei verschiedene Phantombilder anfertigen. Er muss wissen, dass wir einen Zeugen haben. Wenn ihn Maggie nicht gesehen hätte, dann irgendein anderer Nachbar. Er ist klug genug, das zu wissen, aber das beunruhigt ihn nicht weiter.«
    Sie verließ den Lift und ging direkt ins Schwesternzimmer. Sie zeigte ihre Dienstmarke. »Ich muss wissen, ob es irgendwelche Neuigkeiten über den Zustand von Captain David McVee gibt.«
    »Er ist immer noch im OP.«
    »Jemand muss da rein und mich über seinen Zustand informieren. Bitte.«
    »Mal sehen, was ich tun kann. Wenn Sie bitte in den Wartebereich gehen – ich sage Ihnen dann Bescheid.«
    Im Wartebereich saß schon ein halbes Dutzend Polizisten, die sie kannte. Sie begrüßte sie rasch und setzte sich dann in eine Ecke, von der aus sie die Tür zum OP im Blick hatte. »Ich muss ein paar Anrufe machen«, sagte sie zu Duncan.
    »Möchtest du Kaffee? Du hast unten keinen getrunken. Ich würde dich auch fragen, ob du was zu essen willst, aber du wirst sowieso Nein sagen, deswegen frage ich gar nicht erst.«
    »Ich könnte etwas Kaltes vertragen. Mir ist

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