Im Licht des Vergessens: Roman (German Edition)
Wachtposten, hier in der Notaufnahme. Zwei Wachtposten, die ihn nicht aus den Augen lassen.«
»Dafür ist bereits gesorgt.« Sykes nickte, als Duncan hinter Phoebe auftauchte. »Lieutenant, es gab eine Zeugin. Eine Nachbarin. Sie hat einen Schock erlitten, sich ein paar Schnittwunden zugezogen. Sie wird gerade genäht.«
»Ich will sie sehen, sobald sie fertig ist. Detective … Bull, ich brauche jemanden, auf den ich mich verlassen kann, und zwar in Daves Haus. Jemand, der mit den Bombenexperten und der Spurensicherung redet. Ich weiß, dass Sie ihn hier nur ungern allein lassen.« Sie streckte den Arm aus und drückte seine Hand. »Ich verspreche Ihnen, dass ich mich sofort melde, sobald es etwas Neues gibt. Aber ich brauche jemanden am Tatort, auf den ich mich verlassen kann.«
»Na schön.« Sykes rieb sich das besorgte Gesicht. »Sagen Sie ihm, ich bin hier. Es wimmelt außerdem nur so von Polizisten, also sagen Sie ihm, er ist nicht allein.«
»Mach ich. Danke.«
»Warum setzt du dich nicht?«, fragte Duncan, als Sykes hinausstürmte.
»Ich glaube, das kann ich nicht. Ich kann warten, aber ich muss wissen … Ich muss dringend etwas wissen.« Sie fasste nach Duncans Arm, als sie die Rollbahre und das Ärzteteam sah.
Sie sprang vor. Sein Gesicht wies Schnitt- und Brandwunden auf, an seiner linken Schläfe klaffte eine Platzwunde. Das Laken, das ihn bedeckte, war blutig.
»Wie geht es ihm? Wo bringen Sie ihn hin?«
»Gehören Sie zur Familie?«
»Ja.«
Der junge Arzt schob die Rollbahre eilig Richtung Aufzug. »Er muss in den OP. Er hat innere Blutungen. Jemand wird Ihnen Bescheid geben, sobald er wieder rauskommt.«
Phoebe gab beiden Polizisten ein Zeichen. »Sie werden ihn überallhin begleiten. Sie warten vor dem OP-Saal. Ich komme auch dorthin, sobald ich die Zeugin vernommen habe.«
Sie trat einen Schritt zurück und sah, wie man den Mann, der beinahe ihr ganzes Leben ihr Vater gewesen war, in den Aufzug schob.
»Das ist das beste Notfallzentrum der ganzen Stadt.« Duncan legte ihr die Hände auf die Schultern. »Eines der besten von ganz Georgia. Er kann sich kein besseres Krankenhaus wünschen.«
»Nein. Aber ich wünschte, ich könnte in Ohnmacht fallen. Ich wünschte, ich könnte so lange in Ohnmacht fallen, bis man mir sagt … Wir hätten sein Haus bewachen lassen sollen. Jeder, der mich kennt, weiß, was mir Dave bedeutet, was er für mich ist.«
»Gönn dir eine Minute.« Sanft nahm Duncan sie in die Arme. »Du darfst dich für eine Minute gehen lassen.«
Sie ließ zu, dass sie sich zitternd an ihn klammerte. Er hielt sie fest, hielt sie in seinen starken Armen. »Ich hab solche Angst. Ich weiß nicht, was ich tun soll, ich hab solche Angst.«
»Halt dich an mir fest, bis du es weißt.«
»Bitte geh nicht weg, ja?« Sie umarmte ihn noch fester. »Bleibst du bei mir?«
»Natürlich bleibe ich bei dir, Phoebe.« Er hob ihr Kinn und sah ihr in die Augen. »Ich werde immer an deiner Seite sein.«
Sie seufzte und lehnte ihren Kopf an seine Schulter. Sie merkte, wie gut es tat, sich auch mal anlehnen zu können.
»Ich glaube, ich habe ganz vergessen, dass auch ich jemanden brauche, der bei mir bleibt.« Sie entwand sich ihm wieder. »Zum Glück ist mir das ausgerechnet in dem Moment eingefallen, in dem jemand da ist, auf den ich mich wirklich verlassen kann.«
Sie sah, wie Maggie aus einem der Behandlungsräume kam. »Das ist Daves Nachbarin.« Phoebe atmete hörbar aus. »Okay. Los geht’s.« Sie trat zwei Schritte nach vorn. »Maggie?«
Als sie ihren Namen hörte, zuckte Maggie zusammen und fuhr herum. Dann brach sie in Tränen aus und sank in Phoebes Arme. »Ist ja gut. Ist ja gut.« Sogar, als Phoebe sich umsah und nach einem Raum suchte, in dem sie sich ungestört unterhalten konnten, nahm Duncan nicht die Hand von ihrer Schulter, sondern schob sie und Maggie zu einer Sitzecke.
»Ihr setzt euch jetzt beide da hin«, befahl er Phoebe. »Ich besorge euch einen Kaffee.«
»Gut. Das ist gut. Maggie, bitte hören Sie jetzt auf zu weinen. Sie müssen jetzt damit aufhören.« Phoebe löste sich von ihr und packte sie energisch an der Schulter. »Sie müssen jetzt damit aufhören und mit mir reden.«
»David. Er ist bestimmt tot. O mein Gott!«
»Nein, das ist er nicht. Er wird gerade operiert. Sie kümmern sich um ihn. Bitte werden Sie jetzt nicht wieder hysterisch. Ich möchte, dass Sie ein paarmal tief durchatmen. Ein und aus. Tun Sie , was ich Ihnen sage, verstanden? Ein
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