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Im Licht des Vergessens: Roman (German Edition)

Im Licht des Vergessens: Roman (German Edition)

Titel: Im Licht des Vergessens: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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zwölf, als Phoebe endlich die Fotos zu sehen bekam. Sie beugte sich über die Schulter des IT-Spezialisten.
    »Einige davon hingen an der Wand. Ausdrucke davon. Aber andere nicht. Dieses Motel.«
    »Das liegt ganz in der Nähe der Oglethorpe Mall«, erklärte ihr der Techniker. »Sehen Sie, er hat Außenaufnahmen gemacht, die Lobby und dieses Zimmer fotografiert.«
    »Sie müssen dieses Zimmer für ihre Treffen benutzt haben, wenn seine Wohnung nicht infrage kam. Und dieses Restaurant – das kenne ich, ein kleiner Italiener. Das liegt auch ganz in der Nähe der Mall. Nicht mitten im Zentrum, alles keine Orte, an denen man jemandem aus dem Bekanntenkreis ihres Mannes in die Arme laufen könnte. Aber keiner davon scheint mir sein nächstes Ziel zu sein. Sie sind nicht aussagekräftig genug, nicht so wie Bonaventure. Sie … Moment mal.«
    Sie klammerte sich an die Schulter des Technikers, während er die Fotodatei durchklickte.
    »Moment mal, das Juweliergeschäft, Mark D.«
    »Von innen und von außen, Vorder- und Hinterseite. Ich glaube nicht, dass es dort erlaubt ist, zu fotografieren.«
    »Nein, aus Sicherheits- und Versicherungsgründen. Nein, dort will man nicht, dass fotografiert wird. Fotos von der Hintertür, der Vordertür, von innen und außen.« Ihr Magen verkrampfte sich. »Ich will, dass mehrere Wagen dorthin geschickt werden, und zwar sofort. Liz, sieh zu, dass du die Asservatenkammer erreichst, und finde raus, welcher Schmuck sich unter ihren persönlichen Habseligkeiten befand. Und bitte fordere die Kreditkartenrechnungen aus den letzten drei Monaten vor Angelas Tod an. Gut gemacht«, sagte sie zu dem IT-Spezialisten. »Und jetzt sollten wir schleunigst dorthin kommen.«
    Noch sechs Minuten, bemerkte sie, als sie hinausrannte. Sechs Minuten vor zwölf. Vielleicht kamen sie noch nicht zu spät.
     
    »He, du da, wann begreift ihr endlich, dass die Lieferungen frühmorgens kommen müssen, bevor die Kunden da sind?«
    »Ich befolge nur meine Anweisungen.« Der Mann rollte den Handwagen mit drei großen Paketen herein und wandte sich energisch an Arnie. »Genau wie du, außer, du willst, dass ich dir eine Kugel in den Bauch jage. Schließ die Tür ab, du Arschloch«, befahl er ihm, während er eine Hand auf Arnies Waffe legte. »Ich habe eine Neun-Millimeter-Smith-and-Wesson direkt auf deinen Bauchnabel gerichtet. Die Kugel wird ein ziemliches Loch in deine Rückseite bohren, wenn du nicht gleich spurst.«
    »Was, zum Teufel, hast du hier … Ich kenne dich doch!«
    »Ja, ich war auch mal Polizist. Lass uns das so regeln.« Er hob die Waffe, schlug Arnie damit zweimal ins Gesicht, sodass er am Boden lag. Noch vor dem ersten Schrei drehte er sich um, in beiden Händen hielt er eine Waffe. Und er lächelte, als irgendeine brave Angestellte im richtigen Moment, genau nach Plan, den Alarm auslöste und damit automatisch alle Türen verriegelte.
    »Auf den Boden! Alle! Jetzt! Sofort!« Er schoss mehrfach in die Decke, man hörte das Splittern von Kristall. Es gab viel Geschrei, als die Leute in Deckung gingen oder sich einfach auf dem Boden zusammendrängten. »Nur du nicht, Blondie.«
    Er richtete die Waffe auf Patsy. »Hier rüber.«
    »Bitte. Bitte.«
    »Stirb, wo du bist, oder komm hier rüber. Du hast fünf Sekunden Zeit.«
    Tränenüberströmt stolperte sie auf ihn zu. Er nahm sie in den Schwitzkasten und hielt ihr die Waffe an die Schläfe.
    »Willst du leben?«
    »Ja, o Gott, o mein Gott.«
    »Ist da noch jemand im Hinterzimmer? Wenn du mich anlügst, merke ich das sofort und bringe dich um.«
    »Ich … Mr. D …« Sie schluchzte die Worte laut heraus. »Mr. D ist im Hinterzimmer.«
    »Er hat Überwachungsmonitore da hinten, stimmt’s? Er kann uns jetzt sehen. Also ruf nach ihm, Blondie. Denn wenn er nicht in zehn Sekunden hier ist, verliert er seine erste Angestellte.«
    »Das wird nicht nötig sein.« Mr. D verließ mit erhobenen Händen das Hinterzimmer. Er war ein zierlicher Mann von Anfang sechzig mit einem verwegenen weißen Schnurrbart und weißem, gewelltem Haar. »Sie brauchen ihr nichts zu tun. Sie brauchen niemandem hier etwas zu tun.«
    »Das liegt ganz bei Ihnen. Hier rüber, legen Sie dem Burschen Handschellen an, und fesseln Sie ihm die Hände auf den Rücken.«
    »Er ist verletzt.«
    »Er ist bald tot, wenn Sie sich nicht beeilen. Ich will, dass alle ihre Taschen leeren – einer nach dem anderen -, und du zuerst.« Er trat nach der Schulter eines Mannes in Hawaiihemd und Shorts.

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