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Im Licht des Vergessens: Roman (German Edition)

Im Licht des Vergessens: Roman (German Edition)

Titel: Im Licht des Vergessens: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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nicht mehr an mir interessiert.«
    »Auch das gefällt mir«, bemerkte er, »eine Frau, die tut, was sie gut kann, und die wirklich kann, was sie tut. Wenn Selbstmörder-Joe noch für mich arbeiten würde, würde ich ihm glatt eine Gehaltserhöhung geben.«
    Sie musste lachen und war seinem Charme längst erlegen, aber sie sagte: »Das dürfte fürs Erste genug sein – ich muss jetzt nach Hause.«
    »Sie lieben Ihre Tochter – so viel steht fest. Sie hatten so ein Strahlen in den Augen, als Sie ihren Namen erwähnt haben. Die Scheidung macht Ihnen irgendwie immer noch Kummer. Aber was genau dahintersteckt, weiß ich nicht, noch nicht. Ihre Arbeit ist kein Beruf, sondern eine Berufung. Ich bin ein Taxi-fahrender Barmann«, sagte er. »Und auch ich kann zuhören.«
    »Allerdings. Und ich finde, das ist schon ganz schön viel.«
    Er erhob sich, weil sie es tat. »Ich bringe Sie zum Wagen.«
    »Das ist ein bisschen weit, denn der steht in der Werkstatt. Ich nehme den Bus.«
    »Kommt gar nicht infrage – ich fahre Sie. Keine Widerrede.« Er nahm ihren Arm. »Der Weg zur Bushaltestelle ist genauso weit wie der zu meiner Garage. Und ich kann Ihnen eine wesentlich angenehmere Heimfahrt bieten.« Er sah sie an. »Es ist ein schöner Abend für eine kleine Ausfahrt.«
    »Ich wohne nur in der Jones Street.«
    »Das ist eine meiner Lieblingsstraßen in Savannah«, sagte er und nahm ihre Hand. Und da war sie nun, dachte Phoebe, Teil eines Pärchens, das Hand in Hand die River Street entlanglief. Seine Hand war warm, kräftig und breit. Die Art Hand, die ein Einmachglas aufbekam, einen Ball noch im Flug fing und sanft die Brust einer Frau umwölbte, und zwar alles drei gleich gut.
    Er hatte lange Beine und einen lässigen Gang. Ein Mann, der sich Zeit ließ, wenn er wollte.
    »Heute ist auch ein schöner Abend für einen Spaziergang, vor allem hier am Fluss«, bemerkte er.
    »Ich muss nach Hause.«
    »Das sagten Sie bereits. Sie frieren doch nicht etwa?«
    »Nein.«
    Er betrat das Parkhaus und winkte einem der Angestellten. »Hallo, Lester, wie geht’s?«
    »So wie immer, Chef. Guten Abend, Ma’am.«
    Ein Parkzettel ging so unmerklich von Hand zu Hand, dass Phoebe es beinahe übersehen hätte. Als Nächstes starrte sie auf einen auf Hochglanz polierten weißen Porsche.
    Duncan zuckte grinsend die Achseln und hielt ihr dann die Beifahrertür auf.
    »Ich muss zugeben, dass das angenehmer ist als der Bus.«
    »Mögen Sie Autos?«
    »Noch vor wenigen Stunden hätte ich Ihnen auf diese Frage gleich mehrere Gründe genannt, warum ich mit Autos derzeit auf Kriegsfuß stehe.« Sie fuhr mit der Hand über den butterweichen Ledersitz. »Aber das hier gefällt mir ausgezeichnet.«
    »Mir auch.«
    Er fuhr vernünftig, was sie eigentlich auch nicht anders erwartet, wenn nicht sogar gehofft hatte. Aber er fuhr wie ein Mann, der die Stadt kannte wie seine Westentasche.
    Sie gab ihm ihre Adresse und beschloss, die Fahrt zu genießen, von der sie nie zu träumen gewagt hätte. Als er vor ihrem Haus hielt, seufzte sie laut auf. »Sehr schön. Danke.«
    »Es war mir ein Vergnügen.« Er stieg aus, ging um den Wagen herum und half ihr beim Aussteigen. »Ein tolles Haus«, bemerkte er.
    »Ja.« Da steht es, dachte sie, rosa Ziegel, weiße Fensterläden, hohe Fenster, eine große Terrasse.
    Und es gehörte ihr, ob ihr das nun gefiel oder nicht.
    »Familienbesitz – eine lange Geschichte.«
    »Warum erzählen Sie sie mir nicht morgen bei einem gemeinsamen Abendessen?«
    Irgendetwas in ihr sehnte sich nach ihm, als sie sich zu ihm umdrehte.
    »Oh, Duncan, du bist wirklich süß, du bist reich, und du hast ein wirklich sexy Auto. Aber ich kann keine feste Beziehung eingehen.«
    »Aber du kannst doch bestimmt mit mir essen gehen?«
    Sie lachte und schüttelte den Kopf, während er sie zur Eingangstür begleitete. »An mehreren Abenden die Woche – kommt ganz darauf an.«
    »Du bist im öffentlichen Dienst. Ich bin die Öffentlichkeit. Iss morgen Abend mit mir. Oder mach mir einen anderen Vorschlag, wann immer du willst. Ich kann das schon einrichten.«
    »Morgen Abend bin ich mit meiner Tochter verabredet. Wenn, dann am Samstagabend.«
    »Gut, bis Samstag.«
    Er beugte sich vor, ganz leicht nur, aber sie nahm seine Bewegung trotzdem war. Es wäre ihr kleinlich vorgekommen, sie abzuwehren. Und so ließ sie zu, dass seine Lippen ihren Mund streiften. Süß, dachte sie.
    Dann wanderten seine Hände von ihren Schultern zu ihren Handgelenken, und er

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