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Im Licht des Vergessens: Roman (German Edition)

Im Licht des Vergessens: Roman (German Edition)

Titel: Im Licht des Vergessens: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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herausfand, dass ich nicht jeden Abend meines Lebens in einer Sportsbar verbringen will.«
    Sie sah sich im Swifty’s um, wo die Musik inzwischen langsamer geworden war. »Und jetzt haben Sie zwei Lokale. Und sitzen hier.«
    »Ja. Ich habe die Hälfte des Dunc’s an einen Typen verkauft, den ich kenne. Sagen wir mal, fast die Hälfte. Und da dachte ich mir, he, wie wär’s mit einem Irish Pub?«
    »Daher das Swifty’s.«
    »Genau.«
    »Keine Reisen, kein tolles Auto?«
    »Ein paar Reisen, ein bisschen Luxus. Und wie sind Sie …«
    »O nein! Eine Frage müssen Sie mir einfach noch beantworten.« Sie drohte ihm spielerisch. »Das ist zwar unhöflich, aber trotzdem. Wie viel?«
    »138 Millionen.«
    Sie verschluckte sich an ihrer Brezel und hob die Hand, als er ihr auf den Rücken klopfte. »Wow!«
    »Ja, das habe ich auch gesagt. Noch ein Bier?«
    Sie schüttelte den Kopf und starrte ihn einfach nur an. »Sie haben 138 Millionen im Lotto gewonnen?«
    »Ja, unvorstellbar, was? Das ist damals ziemlich durch die Presse gegangen. Haben Sie denn nichts davon gehört?«
    »Ich …« Sie konnte es immer noch nicht fassen. »Keine Ahnung. Wann denn?«
    »Letzten Februar waren es sieben Jahre her.«
    »Nun ja …« Sie atmete hörbar aus und fuhr sich mit einer Hand durchs Haar. Millionen , ging es ihr durch den Kopf. »… im Februar vor sieben Jahren habe ich gerade ein Kind zur Welt gebracht.«
    »Da fällt es schwer, auf dem Laufenden zu bleiben. Junge oder Mädchen?«
    »Ein Mädchen. Carly.« Sie sah, wie sein Blick zu ihrer linken Hand wanderte. »Geschieden.«
    »Verstehe. Das bedeutet viel Stress, als alleinerziehende Mutter und Karrierefrau. Ich wette, Sie können fantastisch organisieren.«
    »Übung macht den Meister.« Millionen, dachte sie. Millionen über Millionen. Und trotzdem saß er hier, genoss ein Guinness in einem hübschen kleinen Pub in Savannah und sah aus wie ein ganz normaler Mann. Sagen wir mal, wie ein ganz normaler Mann mit einem verdammt süßen Grübchen, einer sexy kleinen Narbe und einem umwerfenden Lächeln. Trotzdem.
    »Warum leben Sie nicht irgendwo auf einer Südseeinsel?«
    »Ich mag Savannah. Was hat es schon für einen Sinn, stinkreich zu sein, wenn man nicht dort leben kann, wo man will? Wie lang sind Sie schon Polizistin?«
    »Hm.« Sie wusste kaum noch, wo ihr der Kopf stand. Der süße, komische Kauz war jetzt ein süßer kauziger Multimillionär. »Ich, äh, bin direkt nach dem College zum FBI gegangen und dann …«
    »Sie waren beim FBI? Wie Clarice Starling in Das Schweigen der Lämmer ? Oder wie Dana Scully aus Akte X – übrigens auch so eine Rothaarige. Special Agent MacNamara?« Er atmete hörbar aus. »Sie sind wirklich sexy.«
    »Aus verschiedenen Gründen beschloss ich dann, das Police Department von Savannah-Chatham zu verstärken. Als Verhandlerin bei Geiselnahmen und anderen Krisensituationen.«
    »Geiselnahmen?« Sein verträumter Blick wurde plötzlich hellwach. »Wenn sich also ein Typ mit lauter Unschuldigen in einem Büro verbarrikadiert und zehn Millionen fordert oder die Freilassung aller Gefangenen mit braunen Augen, sind Sie diejenige, die mit ihm verhandelt?«
    »Wenn das Ganze in Savannah passiert, höchstwahrscheinlich schon.«
    »Woher wissen Sie, was Sie sagen müssen? Oder was Sie nicht sagen dürfen?«
    »Solche Verhandlungen trainiert man, außerdem hilft mir meine Erfahrung als Polizistin. Was ist?«, fragte sie, als er den Kopf schüttelte.
    »Nein. Sie müssen es wissen . Training, Erfahrung, das ist ja alles schön und gut, aber Sie müssen es wissen.«
    Komisch, dachte sie, dass er das sofort verstand, während es Polizisten wie Arnie Meeks gab, die das nie verstehen würden. »Man hofft eben, dass man es weiß. Und man muss zuhören können, wirklich zuhören. Und wenn ich Ihnen so zuhöre, sagt mir das Folgendes: Sie leben in Savannah, weil Sie sich auf einer Südseeinsel langweilen würden oder dort nicht genügend nette Gesellschaft hätten. Sie wissen, dass es pures Glück war, dass Sie den Jackpot geknackt haben. Aber Sie wissen auch, dass manche Sachen einfach so sind, wie sie sind. Als Sie mir von dem Geld erzählt haben, dann nicht, um damit anzugeben, sondern weil das nun mal eine Tatsache ist und obendrein eine gute Geschichte. Aber wie ich darauf reagiert habe, war entscheidend, denn hätte ich Sie daraufhin plötzlich angemacht, hätten wir noch diesen Abend Sex, was bestimmt auch sehr nett wäre. Aber anschließend wären Sie

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