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Im Licht des Vergessens: Roman (German Edition)

Im Licht des Vergessens: Roman (German Edition)

Titel: Im Licht des Vergessens: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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ich auch, warum du so willensstark gewirkt hast, als du in die Wohnung von Selbstmörder-Joe gekommen bist. Außerdem hast du unglaublich sexy Augen.«
    Sie richtete sie auf ihn, während sie an ihrem Champagner nippte. »Wenn du jetzt glaubst, dass ich mit dir in deiner Kajüte verschwinde und wilden Sex mit dir habe, nur weil ich dir mein Leben erzählt und ein paar Gläser von diesem köstlichen Champagner getrunken habe, täuschst du dich.«
    »Können wir das nicht noch verhandeln? Vielleicht gibt es ja eine andere Form von Sex, die für dich infrage kommt?«
    »Ich glaube nicht, aber danke für das Angebot.«
    »Wie wär’s mit einem Spaziergang am Fluss, wo ich dich im Mondlicht küssen kann?«
    »Fangen wir lieber erst mal mit dem Spaziergang an.«
    Er stand auf und nahm ihre Hand. Als sie sich erhob, legte er einfach seine Hände in ihren Nacken, zog sie an sich und küsste sie.
    Warme Lippen und die kühle Abendluft, ein muskulöser Körper und diese zarte Geste. Sie gab nach, überließ sich ganz dem Augenblick. Sie verschränkte ihre Finger mit den seinen und drückte sie ganz fest, als sie sich vorbeugte, um noch mehr davon zu bekommen.
    Er spürte die Muskeln unter ihrer zarten Haut. Genau das hatte ihn von Anfang an fasziniert. Diese Kontraste, diese Komplexität. Sie war alles andere als durchschnittlich und gewöhnlich. Sie küssten sich lang und ausgiebig, und er hoffte, dass der Funke doch noch übersprang, während das Boot sanft unter ihnen schwankte und die Abendbrise über das Wasser strich.
    Sie legte eine Hand auf seine Brust und ließ sie eine Weile dort ruhen, während sein Herz unter ihrer Hand pochte. Dann schob sie ihn von sich weg.
    »Hier hat noch jemand Talent, wie ich sehe«, bemerkte sie.
    »Ich trainiere auch eifrig, seit meinem zwölften Lebensjahr.« Er führte die Hand von seiner Brust an seine Lippen und streifte damit ihre Fingerknöchel. »Ich habe mir so manche Variante beigebracht, die ich dir gern demonstriere, wenn du willst.«
    »Ich glaube, das genügt für den Anfang. Wir haben von einem Spaziergang gesprochen.«
     
    Er griff nach den Pommes in seiner Papiertüte, während er sie beobachtete, beide beobachtete. Und dachte, wie schnell und einfach es doch wäre, ihr Gesicht mit dem Zielfernrohr ins Visier zu nehmen.
    Peng!
    Aber das wäre dann doch zu schnell und auch zu einfach.
    Schon bald würde sie nichts mehr zu lachen haben.

7
     
    Als Phoebe am Montagmorgen wieder an ihrem Schreibtisch saß, erledigte sie Bürokram, machte mehrere Rückrufe und fand dann noch Zeit, den bevorstehenden Unterricht vorzubereiten.
    Auch wenn es vielleicht so aussah, als trampelte sie auf Arnie Meeks herum, der ohnehin schon am Boden lag – beziehungsweise suspendiert war -, wollte sie die Richtlinien, die korrekte Vorgehensweise und die Psychologie, die der erste Beamte am Einsatzort befolgen sollte, genau erklären. Sie wollte die richtigen Weichen stellen. Im Fall Gradey hatte leider Arnie die Weichen gestellt. Was genau passiert war und warum, war eine Unterrichtsstunde wert und würde hoffentlich deutlich machen, wozu es Richtlinien gibt. Sie fügte den Trainingsunterlagen die Kopie ihres eigenen Berichts hinzu sowie die Protokolle, Mitschnitte und Abschriften anderer Fälle.
    Als Phoebe sich gerade erhob, kam Dave in ihr Büro. »Captain.«
    »Ich muss mit dir sprechen.«
    »Klar, ich habe noch etwas Zeit, bevor mein Unterricht beginnt. Möchtest du einen Kaffee?«
    »Nein, danke.« Als er die Tür hinter sich schloss, verkrampften sich die Muskeln zwischen ihren Schulterblättern.
    »Gibt es ein Problem?«
    »Eventuell schon. Ich habe einen Anruf von Sergeant Meeks, dem Vater von Arnold Meeks, bekommen. Er will eine Beschwerde gegen dich einreichen.«
    »Weswegen?«
    »Wegen der ungerechtfertigten Suspendierung seines Sohnes. Er überlegt sogar, einen Prozess anzustrengen, wegen übler Nachrede und Rufmord. Er möchte sich mit dir, mir und dem Beauftragten seines Sohnes zusammensetzen.«
    »Dafür stehe ich jederzeit gern zur Verfügung. Ich habe Arnie schon bei der Suspendierung gesagt, dass er einen Polizeibeauftragten hinzuziehen kann. Und das steht auch alles im Protokoll«, fügte sie hinzu.
    »Du bleibst also dabei, dass er für 30 Tage vom Dienst suspendiert ist?«
    »Allerdings. Er hat sämtliche Richtlinien missachtet. Er hat Gradey, einen Geiselnehmer, in den Selbstmord getrieben, und er kann von Glück sagen, dass Gradey die Geiseln nicht umgebracht hat. Am

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