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Im Mittelpunkt Yvonne

Im Mittelpunkt Yvonne

Titel: Im Mittelpunkt Yvonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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Bernardino gesagt. So habe ich mich mit der Zeitung in der Stadt San Bernardino in Verbindung gesetzt und gebeten, in ihrem Archiv nach dem Namen Wells, Mrs. Drury Wells, zu forschen... Und weißt du, was ich da herausgekriegt habe?«
    »Klar«, antwortete ich.
    Überrascht fragte sie: »So? Was denn wohl?«
    »Du hast etwas ermittelt, was sich nach deiner Ansicht in einen hübschen Profit ummünzen läßt, denn du sitzt da wie eine schnurrende Katze vor einem Napf voll dicker, süßer Sahne.«
    Bertha studierte mich grübelnd. »Die Frau von Drury Wells«, sagte sie, »hat ein Stück Land etwa zehn Meilen westlich der kleinen kalifornischen Stadt Yucca geerbt, und zwar von einem Onkel in Texas. Aaron Bedford hieß der Mann.«
    »Wann war das?«
    »Vor ungefähr zehn Tagen. Da starb Bedford, und nach dem Testament sollten seine gesamten Liegenschaften in Texas an seine Witwe fallen. Den Besitz in Kalifornien plus fünfzehntausend Dollar in bar sollte eine Nichte von ihm namens Yvonne Clymer erben, sofern sie am Leben war. Wäre sie vor ihm gestorben, so hätte eine andere Nichte, Lucille Patton, wohnhaft in Sacramento, das kalifornische Vermögen geerbt. Yvonne Clymer aber heißt jetzt Mrs. Drury Wells. Reporter der Zeitung von San Bernardino haben sie ausfindig gemacht, was nicht ganz leicht war. Sie stellten fest, daß Wells in Banning wohnte. Seine Frau war zu Besuch bei Bekannten in Sacramento, doch als die Reporter bei Wells das Testament erwähnten, stürzte er gleich ans Telefon und veranlaßte seine Frau, per Flugzeug nach Hause zu kommen. Die Zeitung hat dann einen netten Artikel mit Fotos gebracht. Die Frau ist ein hübsches Ding.«
    »Wells hat also nicht viel Zeit verloren, um auf die Fünfzehntausend seiner Frau loszugehen. Er verließ sofort Banning und zog in das Haus auf dem Grundstück an der Frostmore Road.«
    »Hm, hm«, machte Bertha, »deshalb sind sie sich wahrscheinlich in die Wolle geraten.«
    »Hast du den Artikel schon?« fragte ich.
    Bertha zog ein Schreibtischfach auf, holte einen Zeitungsausschnitt hervor und gab ihn mir.
    Yvonne Clymer-Wells in Rock und Pullover aufgenommen, hatte sich dem Fotografen großzügig gestellt, denn das Bild bestand fast nur aus Beinen.
    »Eine leckere Portion«, bemerkte ich.
    Bertha Cool furchte die Stirn. »Verflixter Bengel! Hör auf, die Mädchenbeine anzuglotzen, und lies den Artikel. Hier geht's um Geschäfte.«
    Ich las den Artikel, der mir nichts Neues sagte.
    »In der Gegend von Yucca gibt’s Erdöl«, sagte sie.
    Ich schüttelte den Kopf.
    »So, du weißt es besser, du Neunmalkluger? Woher denn?«
    »Ich kenne einen Geologen.«
    »Na und?«
    »Der hat mit mir mal über verschiedene vermutlich ölhaltige Gebiete gesprochen, und ich fragte ihn, was er von dem ganzen Tal da in Kalifornien hielte.«
    »Und was meinte er?«
    »Daß man dort bei allen Bohrungen auf Granit gestoßen sei.«
    »Na, wenn schon, du Tropf. Bohrst du tiefer, durch den Granit hindurch, auf was stößt du dann?«
    »Diese Frage habe ich ihm auch gestellt.«
    Erwartungsvoll beugte Bertha sich vor. »Und seine Antwort?«
    »Immerzu Granit.«
    Sie lehnte sich wieder in den Sessel zurück, ihre Augen begannen zu glitzern. »Trotz all deinem sonstigen Verstand bist du e igentlich ein furchtbarer Döskopp«, sagte sie.
    »Na schön, nur ’raus mit deiner Sensation«, forderte ich sie auf.
    »Dieser Corning hat die Absicht, da Geld hineinzustecken und das öl auszubeuten. Und wir werden sofort in das Geschäft einsteigen, indem wir nämlich die besagte Dame aufstöbern und uns die Bohrrechte sichern. Dann kann Mr. Corning mit Bertha Cool verhandeln und soll mal erleben, daß er auch bei einer Frau auf Granit beißt.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Das wäre schlechte Geschäftsmoral.«
    »Wieso?«
    »Der Mann war doch unser Klient und hat uns dies und jenes im Vertrauen erzählt.«
    »Nein, hat er nicht. Er hat geschworen, er hätte bei mir keinen Ton von Erdöl erwähnt, auch nichts von Bohrungen oder Bohrrechten. Das hast du ja selbst mitgehört. Im übrigen können wir da fein ’reinrutschen und uns noch angrenzende Ländereien sichern und dann...«
    Mein Kopfschütteln wurde energischer.
    »Warum denn bloß nicht?« wollte Bertha wissen.
    »Berufsmoral«, erwiderte ich.
    »Berufsmoral! Moral!« schrie Bertha. »Du mit deinen elenden moralischen Bedenken! Du bist ja...«
    Die Tür sprang auf, Leutnant Frank Sellers stand auf der Schwelle und sah die beiden Kampfhähne erstaunt an.

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