Im Mittelpunkt Yvonne
sorgen, daß es Ihnen ausgezahlt wird . An der
Ecke dort möchte ich aussteigen und mit dem Bus zum Büro zurückfahren.«
Corning lächelte mich schief an. »Sie wollen bloß kurz kehrtmachen und wieder zu Mrs. Raleigh sausen, um ihr noch das Protokoll aus der Nase zu ziehen«, sagte er. »Sie können mir den Buckel ’runterrutschen, Lam! Wenn Sie aus diesem Wagen steigen, dann nicht an der Bushaltestelle. Wir fahren jetzt auf einem Umweg in die Stadt zurück.«
Ich setzte mich gemütlicher hin, denn dagegen war ja nichts zu machen.
Corning sprach kein Wort mehr, bis wir vor seinem Hotel hielten. Dort parkte er den Wagen, machte die Tür auf und sagte: »Sie wollen Detektiv sein? Mensch, da muß ich laut lachen!«
Ich stieg aus. »Dann können Sie lachend sterben«, sagte ich und entfernte mich.
Ein Stückchen weiter hatte ich unsre Geschäftskutsche abgestellt, in der ich jetzt zur Dienststelle des Sheriffs fuhr. Einer seiner Beamten, der mir wohlgesinnt war, ließ mich im Büro ein Ferngespräch nach Texas machen, durch das ich ermittelte, daß die Kennzeichen und die Nummer von Cornings Wagen stimmten, er also der rechtmäßige Besitzer des Wagens war. Wohnsitz: San Antonio. Der Beamte ließ sich mit dem dortigen Sheriff verbinden. Ja, man kannte Corning in San Antonio gut als schnell entschlossenen Spekulanten, der mit Bohrrechten in ölhaltigen Gebieten ein Vermögen gemacht hatte. Er galt als rücksichtsloser Draufgänger, dem in die Quere zu kommen nicht ratsam war, und von seiner Gerissenheit erzählte man sich interessante Beispiele.
Ich fuhr jetzt nach San Bernardino.
Bei der Zeitung konnten sie mir nur bescheidene Auskünfte geben. Sie hatten von einem Blatt in San Antonio einen Artikel bekommen, in dem Aaron Bedfords Tod gemeldet und berichtet wurde, daß seine Witwe die Testamentseröffnung beantragt habe; daß sein ganzes bewegliches Vermögen der Witwe, ein Legat von fünfzehntausend Dollar sowie ein Stück Land im Bezirk San Bernardino aber seiner Nichte Yvonne Clymer zufallen sollte..
Ein Reporter, der der Sache nachgegangen war, hatte festgestellt, daß Yvonne Clymer, früher in Burbank ansässig, jetzt die Frau von Drury Wells war und daß sie einer Freundin telefonisch mitgeteilt hatte, sie werde mit ihrem Mann in Banning wohnen. Der Chefredakteur dieser Zeitung, der guten Stoff für einen lokalen Bericht witterte, hatte einen Korrespondenten in Banning beauftragt, weitere Einzelheiten zu ermitteln. Als dieser Korrespondent ihm meldete, daß Mrs. Wells eine auffallend hübsche Person sei, wurde ein Bildreporter zu ihr geschickt und zu einem kurzen Artikel über sie ein Foto veröffentlicht, das ihre besonderen Reize großzügig zur Schau stellte.
Ich ließ mir den Namen des Korrespondenten in Banning geben und fuhr gleich in das Städtchen. Als ich ankam, begann es schon dunkel zu werden, doch ich fand den Mann bald und lud ihn auf ein Glas ein.
Er erinnerte sich genau an die Abwicklung jener Reportage. Er hatte damals sofort Wells aufgesucht und ihm als erster die Nachricht von der Erbschaft seiner Frau überbracht. Mrs. Wells war gerade auswärts zu Besuch bei Verwandten, sollte aber in Kürze zurückkommen. Wells erklärte, er werde sie gleich anrufen und sie veranlassen, sofort heimzukommen. Er ließ sich die Telefonnummer des Korrespondenten geben und versprach, ihn gleich zu benachrichtigen, wenn sie wieder zu Hause sei. Am nächsten Morgen habe er angerufen und...
»Am nächsten Morgen schon?« fragte ich dazwischen.
»Ganz recht.«
»Nicht erst abends?«
»Nein. Sie war in Sacramento und kam sofort im Flugzeug zurück.«
»Ach so. Als er Sie anrief, fuhren Sie gewiß wieder hin?«
»Richtig.«
»Und weiter?«
»Sobald ich dieses tolle Weib sah, wußte ich, daß wir aus dem Bericht einen kleinen Schlager machen konnten. Also rief ich bei meiner Zeitung in San Bernardino an, um zu hören, wie sie die Sache aufziehen wollten. Der Chef war sehr für einen illustrierten Bericht. >Ich schicke sofort einen Fotografen und einen Spezialreporter<, sagte er. >Wir werden das fein herausbringen, auch ein Foto von der Frau mit viel Sex-Appeal.<«
»Ärgerte es Sie denn nicht, daß er einen anderen Reporter dabei einsetzte?« fragte ich.
»Nein. Mir genügte es, wenn der Chef erkannte, daß ich für seine Zeitung wieder einmal ein lohnendes Thema entdeckt hatte. Ich bin nur nebenbei Korrespondent, wissen Sie, in freier Mitarbeit, denn ich habe eine feste Stellung.«
»Ist Ihnen
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