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Im Mittelpunkt Yvonne

Im Mittelpunkt Yvonne

Titel: Im Mittelpunkt Yvonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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wahr?«
    »Ich glaube, er will hundertfünfzigtausend Dollar einklagen.«
    »Ja, ja, ja«, zischte Corning bedenklich durch die Zähne, »in so einer Situation, Mrs. Raleigh, wären Sie meiner Meinung nach sehr schlecht beraten, wenn Sie sich auch jetzt noch in Gespräche mit Mr. Lam oder sonst wem einließen. Am besten, Sie sagen bloß >Kein Kommentar«, und damit basta.«
    »Sie unterstützen mich ja gewaltig«, sagte ich zu Corning.
    Er richtete sich Zu voller Größe auf. »Ich versuche hier, absolut und unbedingt fair zu sein. Wie ich bemerke, ist Mrs. Raleigh über ihre Rechte in dieser Sache nicht ganz orientiert und hat sich anscheinend noch nie klargemacht, wieviel Verantwortung sie vielleicht auf sich geladen hat.«
    »Verantwortung?« erkundigte sich Mrs. Raleigh. »Verantwortung, die ich mir aufgeladen hätte?«
    »Nun, das hängt natürlich von dem ab, was Sie ausgesagt haben«, antwortete Corning, »aber man könnte Sie mit in den Prozeß hineinziehen.«
    »Na, dazu haben die wahrhaftig keinen Grund. Ich habe nie und niemandem etwas in diesem Sinne gesagt.«
    Ich ging zur Tür. »Vielleicht besuche ich Sie noch einmal, Mrs. Raleigh«, sagte ich.
    Corning fragte: »Haben denn Sie selbst einen Anwalt, Mrs. Raleigh?«
    »Einen Anwalt?« fragte sie. »Wozu sollte ich denn einen Anwalt brauchen? Nein, den habe ich nicht.«
    »Ich weiß sehr gute Rechtsanwälte hier in der Stadt, die mich geschäftlich vertreten«, sagte Corning, »mit denen würde ich gern mal sprechen, falls Sie eine Konsultation wünschen.«
    »Was soll ich denn mit einem Anwalt? Wozu brauche ich eine Konsultation?«
    »Die könnte ganz nützlich sein. Ich bin überzeugt, ein Rechtsanwalt würde Ihnen empfehlen, mit keinem Menschen zu reden und keinerlei Erklärungen abzugeben, es sei denn in seiner Gegenwart.«
    »Ich werde zu keinem Rechtsanwalt gehen, werde aber auch keine Aussagen mehr machen. Ich glaube, ich habe schon genug geredet. «
    »Gut, dann lassen Sie uns gehen«, sagte ich zu Corning. »Vielleicht kann auch ich Ihnen mal einen Dienst erweisen.«
    »Reden wir davon nicht«, sagte er. »Wenn Sie mir einen Dienst erweisen wollten, hätten Sie das schon vor zwei Tagen tun können, als Sie feststellten, daß Mrs. Wells zu Hause war. Da haben Sie mir nichts mitgeteilt. Ich glaube beinah, Sie haben das Haus unter Bewachung gehalten und extra gewartet, bis sie fort war, ehe Sie mir berichteten, daß sie dagewesen ist.«
    »Ich sagte Ihnen doch, daß mich gestern andere Aufgaben in
    Anspruch nahmen. Die Mitteilung habe ich Ihnen gemacht, sobald ich wieder zur Stelle war.«
    »Sie hätten mich aber anrufen können.«
    »Behalten Sie doch bitte im Gedächtnis, daß das Engagement gekündigt war.«
    »Das stimmt«, sagte er, »das Engagement war gekündigt. Sie schulden mir nichts und ich Ihnen auch nichts. Aber ich fühle mich Mrs. Raleigh verpflichtet, weil sie, als ich herkam und mit ihr sprach, sehr freundlich zu mir war. Und wenn ich an Ihrer Stelle wäre, Mrs. Raleigh, würde ich auf jede mit dem Fall Wells zusammenhängende Frage, einerlei, wer sie stellt, nur antworten: »Kein Kommentar«. Eins weiß ich bestimmt: daß Sie zu mir niemals etwas von Mord oder von einem Mordverdacht den Sie gehabt haben könnten, gesagt haben. Sie waren wirklich sehr verschlossen.«
    »Schönen Dank, Mr. Corning. Recht vielen Dank.«
    »Keine Ursache. Ich weise nur Mr. Lam darauf hin, daß ich aus meinen Erfahrungen mit Ihnen durchaus nicht den Eindruck gewonnen habe, sie neigten zum Klatsch über Ihre Mitmenschen. Und ich habe von Ihnen nie auch nur andeutungsweise gehört, daß Sie an einen Mord gedacht hätten.«
    »Danke schön, Mr. Corning. Je länger ich nachdenke, um so mehr muß ich anerkennen, daß Sie sehr für meine Interessen eintreten.«
    Wir standen auf und gingen hinaus, nachdem wir ihr beide die Hand geschüttelt und gesagt hatten, wieviel Freude uns dieser Besuch bei ihr bereitet habe.
    Als wir wieder in Cornings Wagen saßen und er auf den Starterknopf drückte, sagte er: »So, Sie infamer Bursche, jetzt weiß ich auch, warum Sie so >nett< waren, zu mir zu kommen mit der Meldung, Mrs. Wells sei zu Hause, und warum Sie diese Information strikt für sich behielten, so daß mir das Geschäft durch die Lappen ging! Nun sind wir quitt, Sie schulden mir nichts und ich Ihnen nichts.«
    »Das dürfte nicht ganz stimmen«, sagte ich.
    »Wieso denn nicht?«
    »Ich jedenfalls schulde Ihnen etwas«, erwiderte ich, »und ich werde dafür

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