Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Im Mittelpunkt Yvonne

Im Mittelpunkt Yvonne

Titel: Im Mittelpunkt Yvonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
Vom Netzwerk:
gewiß einen Schlüssel zu dem Haus da draußen?«
    »Ja.«
    »Haben Sie den noch?«
    »Ja.«
    »Dann fahren Sie hin und beginnen Sie mit der Arbeit«, sagte ich.
    »Was soll ich denn arbeiten?«
    »Oh, Staub wischen und ein bißchen aufräumen.«
    »Und dann?«
    »Dann komme ich ’raus und wir zeigen uns zusammen, wo Mrs. Raleigh uns sehen kann.«
    »Und dann?«
    »Fahren wir zusammen ab.«
    »Und dann?«
    »Setzen wir uns irgendwo hin, und Sie warten eine Weile mit mir.«
    »Was geschieht dabei?«
    »Wir unterhalten uns.«
    »Und wenn wir fertig sind?«
    »Machen wir vielleicht eine Reise.«
    »Das würde mir gefallen.«
    »Weshalb hatte Drury Wells Sie engagiert?«
    »Ich habe keine Fragen gestellt. Man bezahlt meine Dienste, sagt mir, was gewünscht wird, und das führe ich aus.«
    »Was wünschte Wells denn?«
    »Eine Ehefrau.«
    »Aus welchem Grunde?«
    »Habe ihn nicht ausgefragt. Ich glaube, weil seine erste Frau ein mexikanisches Scheidungsurteil, das er erwirkt hatte, anfechten wollte. Ich hatte das Gefühl, daß er mit einer gerichtlichen Vorladung rechnete. Jedenfalls fragte ich nicht, sondern führte das aus, wofür ich Honorar bekommen hatte.«
    »Waren also seine Frau?«
    »Nur der Form nach«, erwiderte sie lachend. »Geschauspielert werden muß ja so oder so, Donald, aber wir gehen nur bis zu einer gewissen Grenze. Ich erwähne das, damit Sie sich über die Spielregeln kein falsches Bild machen.«
    »Ich wußte nicht, daß Sie soviel Respekt vor Spielregeln haben«, kommentierte ich.
    Ihr Lächeln war schwer zu ergründen. »Persönlich habe ich den gar nicht«, sagte sie. »Ich sprach nur in meiner offiziellen Eigenschaft.«
    »Alles klar«, sagte ich. »Sie sind ja fix und fertig zum Ausgehen angezogen?«
    Sie nickte. »Sogar ein gepackter Handkoffer steht bereit.«
    »Den brauchen Sie noch nicht gleich«, erwiderte ich. »Haben Sie einen Wagen zur Verfügung?«
    Sie schüttelte den Kopf.
    »Nehmen Sie ein Taxi und fahren Sie nach der Frostmore Road Nummer 1638«, instruierte ich sie. »Bewegen Sie sich ein
    Weilchen im Hof, bis Sie wissen, daß die Nachbarn Sie bemerkt haben. Bleiben Sie aber genauso gekleidet, wie Sie jetzt sind, und halten Sie sich bereit, jeden Moment wieder abzufahren.«
    »Und wann soll ich den Bau da verlassen?«
    »Wenn ich Sie abholen komme.«
    »Wann wird das sein?«
    »Wahrscheinlich schon vor Ablauf einer halben Stunde nach Ihrem Eintreffen.«
    »Schön«, sagte sie, »aber eins möchte ich doch betonen: Wenn ich dort mit Hausarbeit anfangen soll, ziehe ich dieses Kostüm aus. Finde ich da im Schrank andere passende Sachen, ist’s gut. Wenn nicht, ziehe ich diese feinen Klamotten trotzdem aus. Ich denke nicht daran, so angezogen Hausarbeit zu machen, denn dies ist mein ganz persönlicher Bestand.«
    »Grobe Hausarbeit brauchen Sie ja nicht zu verrichten, sondern nur so zu tun, als ob; ein bißchen hier und ein bißchen da. Falls Mrs. Raleigh herauskommt und Sie in ein Gespräch zieht, erzählen Sie ihr, was Ihnen gerade so einfällt, mir darf es nicht mit der wahren Situation Zusammenhängen.«
    »Sie können sich darauf verlassen, daß ich der einen prächtigen Bären aufbinde«, sagte sie. »So neugierigen Weibern wie Mrs. Raleigh lüge ich mit Wonne die Hucke voll!«
    »Aber tragen Sie’s nicht zu dick auf«, ermahnte ich sie.
    »Nein, werde ich nicht.« Sie hielt mir die offene Hand hin.
    »Was soll das?« fragte ich.
    »Geld fürs Taxi.«
    Lächelnd schlug ich ein Loch in den Rest des mir verfügbaren Spesenbetrages und sagte: »Fahren Sie gleich los.« Dann ging ich und rief Elsie Brand an.
    »Elsie«, sagte ich, »Sie haben doch das große, rauhbeinige Individuum gesehen, das neulich zu uns kam, diesen Mr. Lawton Corning aus Texas?«
    »Ich sah ihn wenigstens, als er wieder fortging. Was ist denn mit dem?«
    »Der wohnt im Hotel Dartmouth«, sagte ich. »Er hat seinen eigenen Wagen mit, Nummernschild von Texas. Nehmen Sie ein Taxi, fahren Sie zu dem Hotel und warten Sie dort, bis
    Sie ihn herauskommen sehen. Dann rufen Sie mich bei der Tankstelle Atlas an, Ecke Frostmore Road und Whittington Boulevard, klar? Nummer im Telefonbuch. Ich möchte, wenn er das Hotel verläßt, blitzschnell Bescheid haben.«
    »Gut. Sonst noch etwas, Donald?«
    »Nein, das wär’s«, sagte ich. »Falls aber etwas dazwischenkommt und Sie, wenn er das Hotel verläßt, mich aus irgendeinem Grunde nicht erreichen können, nehmen Sie rasch ein Taxi und sagen Sie dem Fahrer, daß er alle

Weitere Kostenlose Bücher