Im Mittelpunkt Yvonne
größte Zeitung«, sagte ich und hängte ein, bevor sie ihr Telefon an den Wurzeln ausreißen konnte, wie Corning es getan hatte. Ich fand, daß die Telefongesellschaft mit einer Amputation dieser Art pro Woche genügend beansprucht war.
Nun rief ich Lucille Patton in Sacramento an.
»Donald!« rief sie aus, als ich mich mit meinem Namen meldete, und es war ein schönes Gefühl, die Freude in ihrer Stimme zu hören.
»Ich wollte mit Ihnen mal über ein Stück Land in der Wüste sprechen«, sagte ich. »Wie denken Sie darüber, wenn ich das für sie manage?«
»Wovon reden Sie eigentlich, Donald? Ich besitze doch kein Land in der Wüste.«
»Behaupten Sie nur nicht zu bestimmt, daß Sie das nicht besitzen«, sagte ich. »Ich könnte es sogar durch geschicktes Palaver noch zu einem Wertobjekt für Sie machen.«
»Dann werde ich Ihnen fünfzig Prozent abgeben«, rief sie lachend. »Ist das genug?«
»Zuviel, und doch nicht genug.«
»Wie soll ich das verstehen?«
»Lassen Sie uns fünfzehn Prozent vereinbaren und ein gemeinsames Dinner als Prämie, ja?«
»Die fünfzehn Prozent sollen Sie haben, Donald, und zum Dinner stehe ich Ihnen ganz zur Verfügung, jedesmal, wenn Sie in unser Städtchen kommen.«
»Fein«, sagte ich. »Schicken Sie ein Telegramm an unsere Agentur. Die Adresse steht auf der Karte, die ich Ihnen gab. Teilen Sie mit, daß wir das alleinige Verkaufsrecht über Ihren gesamten Landbesitz im Bezirk San Bernardino haben sollen gegen ein Honorar von fünfzehn Prozent des zu erzielenden Verkaufspreises.«
»Das Telegramm wird in einer Viertelstunde unterwegs sein«, sagte Lucille.
»Recht so. Das ist fein.«
»Vergessen Sie aber das übrige nicht, Donald.«
»Welches übrige?«
»Unser Dinner.«
»Bestimmt nicht.«
Ich fuhr nach Los Angeles, wo ich kurz vor Mittag ankam. Der Geschäftsführer des Büros für >Talentforschung und Fotomodelle< war ein Mann mit schiefem Blick, der sich als Norwalk Lykens vorstellte.
Wir wechselten, nachdem ich ihm einen Phantasienamen genannt hatte, einige belanglose Redensarten, ehe wir zum Kernpunkt kamen. Ich wünschte ein quicklebendiges Rotköpfchen im Alter von nicht über sechsundzwanzig, jedenfalls aber älter als einundzwanzig, und beschrieb dem Mann die sehr beachtlichen körperlichen Vorzüge, auf die es mir ankam. Ich erklärte, so eine junge Dame zur Unterstützung bei geschäftlichen Verhandlungen zu benötigen. Es müsse also eine Kraft sein, die für ein kleines Extrahonorar auch zu besonders intensivem Einsatz bereit sei.
Er wollte wissen, wie hoch das Extrahonorar sein werde.
Während ich vor meinem geistigen Auge die Szene sah, die Bertha machen würde, wenn sie jemals die wahrheitsgetreue Spesenrechnung zu sehen bekäme, ließ ich einen Zwanziger in seine feuchte Hand gleiten mit dem Bemerken, der sei für ihn persönlich, und die Frau solle hundertfünfzig extra haben, wenn ich die bekäme, die mir vorschwebte, und sie bereit sei, zu tun, was ich verlangte.
Er nickte unaufhörlich, ging an ein Aktenfach und brachte Fotos zum Vorschein. Das dritte, das er mir zeigte, war ein Bild des Mädchens, das ich zuletzt in dem von Drury Wells bewohnten Hause beim Geschirrspülen gesehen hatte.
»Wer ist diese hier?« fragte ich.
»Das ist Wanda Warren. So heißt sie mit dem beruflichen Namen. Über ihre Herkunft weiß ich nicht viel, aber sie ist eine Marke! Und dabei ein sehr pikantes Früchtchen!«
Ich studierte nachdenklich auch die anderen Fotos, dann kam ich wieder auf die Warren zurück. »Ist sie zur Zeit frei?«
»Das kann ich gleich feststellen.«
Er ging ans Telefon. Anscheinend war Miss Warren frei. Er fragte mich, ob er sie kommen lassen sollte.
»Ich werde sie selbst aufsuchen, geben Sie mir ihre Telefonnummer«, sagte ich.
Lykens schüttelte lächelnd den Kopf. »Auf diese Art schließen wir unsere Geschäfte nicht ab.«
»Wieso?«
»Unsere Listen sind unsere Verkaufswerte.«
»Welches Honorar bekommen Sie bei so einem Abschluß?«
»Hundert Dollar.«
»Mal langsam«, sagte ich, »Sie kriegen ja sowieso jedesmal Ihre Scheibe ab. Jetzt will ich den Agenturpreis wissen.«
»Bleiben Sie noch einen Moment am Apparat, Wanda«, sagte er, hielt die Sprechmuschel zu und wandte sich dann zu mir: »Fünfundsiebzig, billiger geht’s nicht.«
»Fünfundsiebzig«, bestätigte ich, »und nun bitte die Adresse.«
Er sprach wieder ins Telefon: »Der Herr wird Sie in etwa einer halben Stunde besuchen, Wanda. Er hat eine ganz
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