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Im Mond des Raben

Im Mond des Raben

Titel: Im Mond des Raben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Monroe
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wahrscheinlich noch viel weniger den Platz an seiner Seite streitig machen.
    Ein Teil von Sabrine konnte nicht umhin, sich zu fragen, ob er sie vielleicht nur wollte, weil sie seine geheiligte Gefährtin war und ein Kind von ihm erwartete. Die Liebe, die sie für ihn empfand, wurde jedenfalls ganz offensichtlich nicht erwidert.
    Aber was wusste sie denn schon von Gefühlen und von Liebe? Sie hatte als Kriegerin gelebt, unter Kriegern, von denen viele nur Gefährtinnen genommen hatten, um den Fortbestand ihrer Spezies zu sichern, statt einer starken emotionalen Bindung wegen.
    Woher sollte sie also wissen, wie ein männlicher Chrechte sich verhielt, wenn er in seine Gefährtin verliebt war? Bisher hatte sie nur Earc und Verica sowie Niall und Guaire miteinander gesehen, und die Zuneigung, die diese vier ihren jeweiligen Gefährten entgegenbrachten, war mehr als offensichtlich.
    Nicht sicher, wie sie sich einem Barr gegenüber verhalten sollte, der nicht mit sofortiger sinnlicher Erregung reagierte, wenn sie allein waren, und verärgert über ihre eigene Unsicherheit, stieg Sabrine zu ihm ins Bett.
    Er machte keine Anstalten, sich umzudrehen und sie in die Arme zu nehmen, und trotzdem streckte sie die Hand aus, um seinen Rücken zu berühren, und ließ sie in Höhe seines Herzens liegen.
    Barr fuhr hoch und drehte sich so schnell um, dass sie einen überraschten kleinen Laut ausstieß.
    Als er auf sie herabblickte, waren seine Züge vom Feuerschein wie vergoldet, doch da sie teilweise auch im Schatten lagen, konnte Sabrine seinen Gesichtsausdruck nicht deuten. Der unverkennbare Beweis seiner Begierde, den sie an ihrem Schenkel spürte, verriet ihr jedoch, dass die Dinge nicht viel anders waren als in jeder anderen Nacht zuvor. Wortlos senkte er den Kopf und presste seinen Mund auf ihre Lippen.
    Erleichterung durchflutete Sabrine, als sie den Kuss mit der ganzen Sehnsucht erwiderte, die ihr Herz erfüllte.
    Ihre Vereinigung war von überwältigender Leidenschaft, Barrs Körper nahm ihren mit einem hemmungslosen sexuellen Verlangen in Besitz, das sie erschauern ließ vor Entzücken und ihr das Gefühl gab, wie berauscht zu sein. Erst als sie in seinen Armen in den Schlaf hinüberglitt, wurde ihr bewusst, dass er seinen Besitzanspruch auf sie nicht wie sonst mit Worten unterstrichen hatte.
    Dass er sie nicht ein einziges Mal dazu gedrängt hatte, ihm zu bestätigen, dass sie die Seine war.
    Sabrine starrte das Pferd an, das Barr für sie gesattelt hatte. Es war eine hübsche weiße Stute, die ein ruhiges, ausgeglichenes Naturell zu haben schien. Nicht, dass das eine Rolle spielte …
    »Ich reite nicht.«
    Barr wandte sich von seinem Pferd ab, einem riesigen braunen Hengst, der Sabrine eine Heidenangst einjagte, wenn sie ehrlich sein sollte. Aber natürlich dachte sie nicht einmal daran, diese Schwäche Barr gegenüber zuzugeben. Er drehte sich zu ihr um und sah sie an, als überlegte er, ob sie nur mal wieder Schwierigkeiten machte oder es ernst meinte, doch er sagte nichts.
    Guaire, der mit Niall gekommen war, um sie zu verabschieden, war nicht so zurückhaltend. »Warum nicht?«
    »Weil ich noch nie ein Pferd hatte.« Tatsächlich gab es sogar weniger als eine Hand voll Pferde auf den Besitzungen ihrer Leute, und die gehörten einigen der Menschen, die unter den Éan lebten.
    »Bist du denn wenigstens schon mal geritten?«, fragte Niall, der seine Verblüffung kaum verbergen konnte – obwohl er sich alle Mühe gab, wie Sabrine bemerkte.
    Sie spürte, wie sie heiß errötete, und schüttelte verlegen den Kopf, obgleich ihrer Meinung nach kein Grund für sie bestand, verunsichert zu sein. Schließlich hatten ihre Leute ihre Gründe, diese großen Tiere nicht zu halten.
    »Dann wirst du mit mir reiten.« Barr begann sofort, seine riesige Bestie von einem Pferd mit den Dingen zu beladen, die am Sattel der weißen Stute befestigt waren.
    »Ich … ähm … ich weiß nicht, ob das eine gute Idee ist.«
    Wieder drehte er sich mit grimmiger Miene zu ihr um. »Ich werde nicht riskieren, dass du stürzt und dich noch mehr verletzt, nur weil du zum ersten Mal auf einem Ross sitzt.«
    »Ich könnte mich verwandeln und das Pferd in Rabengestalt reiten.« Sich am Sattel festzukrallen dürfte ja nicht allzu schwierig sein.
    »Wie kommt es, dass du dich überhaupt verwandeln kannst?«, fragte Guaire. »Ich dachte, weibliche Chrechten könnten das nicht, wenn sie schwanger sind.«
    »Erst nach dem dritten Monat unserer Schwangerschaft

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