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Im Mond des Raben

Im Mond des Raben

Titel: Im Mond des Raben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Monroe
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Amt als Laird zurückzutreten! Selbst ein Mensch erkannte die Vergeudung von Clan-Ressourcen und die taktisch schlechte Stellung, die der alte Mann bezogen hatte.
    Wenn ein menschlicher Krieger nicht lernte, seine stärkeren Gegenspieler zu bekämpfen, indem er mit ihnen trainierte, wurde der Clan geschwächt und angreifbar, da ihre Feinde ihnen zahlenmäßig sehr wohl an Chrechte-Kriegern überlegen sein könnten.
    »Mit wem habt ihr denn überhaupt trainiert?«
    »Miteinander.« Wie es aussah, hatte das jedoch nicht gerade zu einer Verbesserung ihrer Fähigkeiten geführt.
    »Und wer war euer Ausbilder?«
    Die Männer senkten die Köpfe, keiner erwiderte Barrs Blick.
    »Antwortet!«
    »Rowland sagte, wir müssten uns das Recht auf militärische Ausbildung verdienen, indem wir uns im Kampf gegen einen Elitesoldaten mindestens eine Minute auf den Beinen hielten. Aber das konnte keiner.«
    Natürlich konnten sie es nicht. Ohne richtige Ausbildung hatte ein menschlicher Soldat keine Chance gegen die Wolfsnatur der Chrechten, nicht einmal gegen die Untrainiertesten unter ihnen. »Rowland ist ein Idiot.«
    Die Männer schnappten entsetzt nach Luft, und nur der Mann, der gesprochen hatte, sah wenigstens so aus, als stimmte er Barr ganz offen zu.
    »Er ist unser Laird!«, rief Muin empört, als er zu ihnen hinübergelaufen kam.
    Barr zögerte nicht, den Chrechten mit einem einzigen Schlag zu Boden zu befördern, um sich Beachtung zu verschaffen. » Ich bin euer Laird. Rowland ist nur ein alter Mann, der vergaß, dass jedes einzelne Mitglied seines Clans Bedeutung hat. Ich mache diese Art von Fehlern nicht.«
    »Nein, Herr.« Soweit Barr wusste, war der frühere Laird ein enger Freund von Muins Großvater, und trotzdem lag nicht das kleinste Zögern in der Zustimmung des jungen Kriegers.
    »Ihr verdient es, anständig trainiert zu werden, schon allein der Loyalität wegen, die ihr eurem Clan erwiesen habt«, sagte Barr zu allen.
    Der junge Mann, mit dem er sich den Übungskampf geliefert hatte, straffte die Schultern und setzte eine grimmige Miene auf. »Das haben wir.«
    Die anderen Männer nickten.
    »Sicher?«, beharrte Barr.
    Er bezweifelte es nicht, doch es war wichtig, ihnen selbst bewusst zu machen, dass sie die reine Wahrheit sagten.
    »Aye«, bestätigte der junge Mann mit Nachdruck und nickte mehrmals zustimmend. »Wir bauen Häuser und halten unsere Burg instand. Wir jagen, um hungrige Mägen zu füllen, ungeachtet unserer Verhältnisse oder ob wir uns des Wetters wegen zu Tode frieren. Wir stehen zu unseren Familien und dienen ihnen ebenso wie dem Clan als Ganzem. Wir versuchen, kämpfen zu lernen, doch da wir keine Unterstützung haben, können wir nur miteinander üben.«
    Die anderen Männer nickten und fügten eigene Kommentare hinzu, wobei in jeder geballten Faust und jedem Zähneknirschen die Enttäuschung offensichtlich wurde, die sie durch Rowland und seinesgleichen erfahren hatten. Ihre Loyalität war ihnen mit Spott und Verachtung vergolten worden.
    Eine solche Ungerechtigkeit würde unter Barr nie wieder vorkommen.
    »Euch beizubringen, wie ihr euch gegen überlegene Kraft, Geschicklichkeit und Geschwindigkeit behaupten könnt, ist meine Aufgabe. Und ich scheitere nie bei den Aufgaben, die ich übernehme«, warnte er sie vor.
    Mehrere der Männer lächelten und schienen über sein Versprechen sogar sehr erfreut zu sein.
    Zwei Stunden später lächelten sie nicht mehr, aber sie beklagten sich auch nicht, obwohl jeder Einzelne von ihnen, Muin mit eingeschlossen, blaue Flecken hatte und einige sogar bluteten.
    Sie unterbrachen das Training erst, als Earc mit seiner Jagdgesellschaft zurückkehrte.
    »Hat der Keiler euch erwischt?« Die Jäger sahen ebenso angeschlagen aus wie die Soldaten, die Barr trainiert hatte.
    »Ihr könnt das Blut verdammt gut riechen.« Earcs Nasenflügel bebten. Ihm war eindeutig nicht nach Scherzen zumute. »Ihr wisst, dass wir unsere Beute haben.«
    Das Erlegen des Keilers war jedoch offensichtlich viel schwerer gewesen, als es mit drei Wölfen hätte sein dürfen, selbst wenn nur einer von ihnen seine Verwandlungsfähigkeit schon voll beherrschte.
    Earc würde bald eine Gefährtin nehmen und dann die Fähigkeit erlangen, sich nach Belieben zu verwandeln. Das war etwas, worüber Barr und Talorc viel gestritten hatten. Talorc war der unerschütterlichen Überzeugung, dass eine körperliche Vereinigung eine feste Bindung schuf. Die Wölfe in seinem Rudel, die nicht schon mit der

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