Im Mond des Raben
ekstatischen Empfindungen zitterte, bis alle Anspannung aus ihren Gliedern wich und die Hitze der Leidenschaft in wohlige Ermattung überging.
Dann richtete er sich auf, sodass sie wieder einen Blick auf sein mächtiges Glied werfen konnte. Der Rabe in ihr fing unwillkürlich an, sein Gefieder zu putzen.
»Bist du bereit für die Vereinigung?«
Sabrine erwiderte nicht, dass sie schon vereinigt waren, weil sie sich und ihm einen so gefühlsbetonten Gedanken gar nicht eingestehen wollte. Und war sie denn bereit? Sie war sich dessen nicht sicher. Aber sie lächelte Barr an, um ihm mit ihrem Blick das ganze Ausmaß des sinnlichen Vergnügens zu offenbaren, das er ihr hatte zuteilwerden lassen.
Seine Augen verdunkelten sich, als er Sabrines Hüften anhob und sie seine leidenschaftliche Erregung an ihrer intimsten Stelle spüren ließ. Die Spitze seines Glieds drang langsam und behutsam in sie ein, was neben einem intensiven Lustgefühl auch die eigenartige Empfindung mit sich brachte, immer mehr und mehr gedehnt zu werden.
»Gut?«, fragte er, und zum ersten Mal bemerkte sie die Schweißperlen auf seiner Stirn.
»Ja.«
Daraufhin bewegte Barr die Hüften und glitt tiefer in sie hinein. Sabrine schloss die Augen, um sich voll und ganz auf ihre Empfindungen zu konzentrieren. Und was sie spürte, war mehr als eine körperliche Vereinigung. Sehr viel mehr. Barr war mystisch, spirituell und absolut beängstigend. Der Schimmer von Magie, den sie bei der Verwandlung wahrnahm, prickelte zwischen ihnen, obwohl keiner seine Chrechte-Natur einsetzte. Barrs heißes, hartes Glied füllte sie aus, aber es fühlte sich für Sabrine so an, als wäre es viel mehr als das. Er erfüllte sie mit seinem ganzen Sein, und ihre Seele streckte sich ihm entgegen, um die seine zu berühren.
Als er so tief in sie eingedrungen war, dass er gegen ihre Grenzen stieß, geriet ihr Innerstes erneut in Flammen, und alles in ihr zog sich in einem weiteren überwältigenden Höhepunkt zusammen. In ihrem Bewusstsein schrie ihr Rabe das Chrechte-Wort für »Seelengefährte« und füllte damit die Leere in ihr aus, den Ort, der seit dem Tod ihrer Eltern so bedrückend still gewesen war.
Sabrine riss die Augen auf und begegnete Barrs Blick, der von einer Zärtlichkeit durchdrungen war, die sie nicht verstehen konnte. Denn schließlich war er ein Wolf und sie ein Rabe.
Dieser einzigartige Moment in ihrem Leben könnte sie sehr wohl vernichten.
Doch vielleicht war es das wert. Zum ersten Mal seit Jahren löste sich die Einsamkeit, die ihr ständiger Begleiter war, unter der Hitze seiner Gegenwart auf.
Sabrines jüngerer Bruder war von ihrem Onkel und ihrer Tante aufgezogen worden, während sie selbst schon in jungen Jahren mit ihrer Ausbildung zur Beschützerin ihres Volkes begonnen hatte. Obwohl sie die anderen Éan als Familie bezeichnete, war ihr Leben seit dem Tod ihrer Eltern und ihrer Ernennung zur Kriegerin in Wahrheit nur eine schmerzliche Einsamkeit gewesen, die nie durchbrochen, geschweige denn gemildert worden war. Erst Barr war dies mit seinen Berührungen gelungen.
Und nun quälte sie die bittere Erkenntnis, dass sie ihn über alles lieben würde … wenn er kein Wolf wäre. Doch so, wie die Dinge lagen, konnten sie kein Paar werden. Niemals würden Barr und sie die Familie gründen können, die alle Chrechten sich ersehnten.
Tränen liefen über ihre Wangen, als ihre Gefühle sich in einer gewaltigen Flut Bahn brachen und Barr mitrissen, sodass er buchstäblich im selben Moment wie sie zum Höhepunkt gelangte. Sie spürte, wie ein Erschauern ihn durchlief und sein Körper sich dann versteifte, als er sich vollkommen dem Rausch der Lust überließ und sich tief in ihr verströmte.
»Mein!«, schrie Barr in altem Chrechtisch.
Und Sabrines Rabe, der nicht aufzuhalten war, bejahte.
Barr küsste ihre Tränen weg und strich dann zärtlich mit den Lippen über ihre Schläfen, ihr Gesicht und ihren Mund.
Sie waren immer noch auf intimste Weise miteinander verbunden, als sie in den Schlaf hinüberglitten.
Earc bat Verica, Sorcha den Grund ihres Kommens zu erklären. Er hatte gedacht, Barrs Anweisung würde besser aufgenommen werden, wenn sie von einer anderen Frau übermittelt wurde, doch Sorchas Ärger und Verwirrung waren mehr als offensichtlich. Außerdem gab sie sich die größte Mühe, seine und Circins Gegenwart zu ignorieren, während sie mit Verica diskutierte.
Brigit stand mit sorgenvoller Miene neben ihnen, und ihr Blick glitt
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