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Im Mond des Raben

Im Mond des Raben

Titel: Im Mond des Raben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Monroe
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besiegen.«
    »Das glaubte mein Vater auch, sogar noch, nachdem meine Mutter ihn gewarnt hatte. Doch Verrat benötigt weder überlegene Kraft noch Schläue … dazu braucht es nur Vertrauen.« Grenzenloser Kummer erschien für einen Moment in Vericas Augen, bevor sie wieder eine ruhige, beherrschte Miene aufsetzte.
    »Barr vertraut hier niemand anderem als mir.«
    Falls er glaubte, Verica mit dieser Tatsache zu beleidigen, irrte er sich. Was für eine eigenwillige Frau! Sie sah sogar regelrecht erleichtert aus.
    Sorcha starrte sie beide nur aus großen Augen an, und ihre Nervosität war sogar in der Luft um sie herum zu spüren.
    Im selben Augenblick kam Brigit ins Haus zurückgestürmt, die Arme voller Lavendel, und lief geradewegs zu dem kleinen Alkoven, ohne ein Wort zu irgendjemandem zu sagen.
    Circin sah ihr mit einem nachsichtigen Lächeln nach, bevor er sich Earc zuwandte. »Rowland war auf dem Weg hierher, doch als er Brigit und mich sah, kehrte er um und ritt in die andere Richtung.« Circins Gesicht verfinsterte sich. »Brigit bat mich, Euch zu danken.«
    Dann richtete er einen prüfenden Blick auf Sorcha, und ihr Gesicht verzerrte sich. Tränen schossen ihr in die Augen, und sie floh aus dem Raum in einen hinter einer Trennwand verborgenen Bereich. Vermutlich schläft sie dort, nahm Earc an, da nirgendwo sonst ein Bett zu sehen war. Nach einem gereizten Blick zu den beiden Männern folgte Verica ihr, um sie zu beruhigen.
    Circin schaute Earc ratlos an. »Was habe ich denn gesagt?«
    Earc zuckte mit den Schultern. Vielleicht hatte der junge Krieger Sorcha dazu gebracht, etwas zuzugeben, von dem sie lieber so getan hätte, als wäre es nie geschehen. Ohne Überprüfung konnte er sich natürlich nicht sicher sein, doch er glaubte, auch so schon erraten zu haben, was hier vorgegangen war. Rowland hatte seine Stellung als Laird und Sorchas Witwenstand ausgenutzt, ja, Letzteren vielleicht sogar selbst herbeigeführt.
    Der Gedanke, dass ein Chrechte-Krieger sich an jenen, die schwächer waren als er selbst, vergriff, ließ bittere Galle in Earcs Kehle aufsteigen. Am liebsten hätte er Rowland umgebracht. Der einstige Laird war eine Schande für alle Chrechten.
    »Sollte ich mich bei ihr entschuldigen?«, fragte Circin.
    »Wofür?«
    »Dass ich ihre Gefühle verletzt habe.«
    »Nicht du bist es, der ihr wehtut.«
    »Aber …«
    »Wenn du eines Tages Laird bist und nicht willst, dass deine Position dir von Schottlands in alles Englische verliebten König verweigert wird, musst du lernen, die Konsequenzen der Wahrheit hinzunehmen.«
    Circin warf einen Blick zu der Trennwand und dann zu Brigit, die in ihrem kleinen Alkoven beschäftigt war und den ganzen Raum mit Lavendelduft erfüllte. »Ich habe Sorcha zum Weinen gebracht.«
    Der Junge hatte sechzehn Sommer hinter sich, und dennoch war er noch so jung. »Nicht du warst der Grund für ihre Tränen, sondern die Lage, in der sie sich befindet.«
    »Aber was geht denn eigentlich hier vor?«
    »Sie wird es morgen ihrem Laird erzählen.« Bis dahin würde Earc seine Vermutungen für sich behalten. Es waren zu schwerwiegende Anschuldigungen, um sie ohne Beweise zu erheben, da sie zu jemandes Tod führen könnten.
    Circin nickte. »Wenn sie das gleich getan hätte, als Barr unseren Clan übernahm, hätten wir Rowlands unerträgliche Gegenwart vielleicht einen ganzen Monat weniger ertragen müssen.«
    »Sorcha vertraute Barr nicht. Sie konnte ja nicht wissen, dass er so ganz anders ist.« Und zur Hölle mit Rowland, der die Schuld an Sorchas Misstrauen trug! »Obwohl sie inzwischen einen Monat Zeit hatte, um das herauszufinden.«
    »So einfach ist das nicht«, bemerkte Verica ruhig, als sie zu ihnen zum Feuer herüberkam. »Sie und Brigit sind zu Bett gegangen, doch ich würde jede Wette eingehen, dass Sorcha heute Nacht kein Auge zutut.«
    »Wetten schickt sich nicht für Frauen«, scherzte Circin.
    Und er erhielt prompt eine Kopfnuss für seine Mühe. »Ich werde dir zeigen, was sich schickt.«
    »Du solltest ihm mehr Respekt erweisen, wenn du willst, dass dieser Clan ihn eines Tages als Laird akzeptiert«, bemerkte Earc trocken.
    Um ihm zu zeigen, dass sie einen Scherz zu erkennen wusste, wenn sie einen hörte, schenkte Verica ihm ein schwaches Lächeln. »Aye, das sollte ich, wenn wir in Gesellschaft Dritter sind, aber privat ist er immer noch mein kleiner Bruder.«
    »Was bin ich denn dann? Die Öffentlichkeit? Oder zähle ich in deinen Augen überhaupt nicht?« Der

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