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Im Mond des Styx - Lohmann, A: Im Mond des Styx

Im Mond des Styx - Lohmann, A: Im Mond des Styx

Titel: Im Mond des Styx - Lohmann, A: Im Mond des Styx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Lohmann
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zurückkehren, Gontas.
    Kehre zurück zu mir.«
    »Ich …« Gontas sah Halime an. Er konnte nicht an gegen seine Gefühle. Sie hatte ihn zu ihrem Beschützer gemacht, in den Zelten im Buschland, und er hatte es zugelassen. Das war der Grund, warum er sich aufgemacht hatte zur Zitadelle, nicht um den alten Göttern entgegenzutreten.
    »Ich will nicht gegen dich kämpfen«, sagte er. »Aber ich … ich weiß nicht, was das bedeutet. Ich will nachdenken.«
    Halime nickte. »Nachdenken ist gut«, erwiderte sie. »Ich habe viel Zeit mit Nachdenken verbracht, während du einfach nur gelebt und vergessen hast. Das Nachdenken hat mich zusammengehalten in der Verbannung.
    Es mag auch dir helfen.«
    Gontas zögerte. »Wenn wir Frieden halten«, sagte er, »wirst du meine Begleiter ziehen lassen?«
    »Wenn du meinst.« Halime zog einen Schmollmund und sah zu Mart und Tori hin. »Sie sind ohne Bedeutung. Wir haben kein Interesse an ihnen, es sei denn, sie wählen den Kampf und stellen sich uns in den Weg.«
    »Dann …« Gontas sah sich hilflos in der Kammer um, und seine Axt glitt zu Boden.
    Halime winkte den Graubart mit dem Stab heran. »Diese Hülle war besonders vertraut mit der Zitadelle«, sagte sie zu Gontas. »Er soll dir ein Quartier suchen, das dir angenehm ist. Ich hoffe, du wirst bald an meiner Seite stehen. Doch es ist schon genug, dass du nicht mehr gegen uns kämpfen willst.
    Die Menschen sind ein unvollkommenes Volk. Sie waren nie dafür geschaffen, allein ihrem eigenen Geist zu folgen. Aber wir, das höhere Volk, sollten nicht die Hand erheben gegen unsere Brüder.«
    Tori begehrte auf, als die kleine Hexe Gontas mit ihren Worten umgarnte.
    Sie sprang vor und wollte sich auf den Rankenzauberer stürzen, der die Arme nach ihr ausstreckte und kichernd auf ihren Angriff wartete.
    Mart zerrte sie zurück. »Was tust du, Musche?«, flüsterte er. »Willst du allein gegen die Dämonen kämpfen?«
    »Wir sind erst allein, du, wenn diese Finckel uns den Buschläufer abspenstig macht!«
    »Hörst du nicht zu?« Mart schüttelte sie. »Er ist einer von ihnen! Wenn wir einen Kampf anfangen, steht er vielleicht gegen uns, und dann sind wir ganz am Arsch.«
    Er zog Tori auf die andere Seite der großen Röhre. Die Dämonen folgten ihnen nicht. Sie schirmten Gontas und das kleine Mädchen ab und blieben bei der Treppe. Mart senkte die Stimme.
    »Hör zu, Musche, ’s sieht scheiße aus jetzt. Hast du gesehen, wie der Brecher gegen das Monster gekämpft hat? Der Buschmann kommt mir doppelt so schnell vor wie früher, und stark war er schon immer. Wenn er uns nicht hilft, haben wir ein Problem mit den Viechern, und wenn er die Seiten wechselt, sieht’s zappenduster aus.«
    »Und was tuste dagegen, du?«, erwiderte Tori trotzig. »Willste warten, bis sich alle abgesprochen haben und über uns herfallen? Oder hüpfste gleich aus’m Fenster und machst ein Ende?«
    »Nein«, flüsterte Mart. »Ich denk mir, es ist an der Zeit, unser Überleben ohne den Buschmann zu planen.« Er nickte in Richtung des Gerüsts, das sich am Rohr entlangzog. »Wenn’s so weit kommt, schlagen wir uns zur Luke durch, und dann ab den Berg, so flott wir laufen können. Wir stell’n uns schon mal günstig hin.«
    »Willst also wieder fliehn, du.« Tori verzog unwillig die Lippen. »Was gehs’te dann nicht gleich, hm?«
    Mart zog sie näher zu sich. Er grinste. »Weil ich noch ’n guten Pasch im Becher hab, Musche. Wenn der Gontas nur ’n bisschen länger so dabeisteht, als hätt er was vor ’n Kopf bekommen, und den Mund nicht aufkriegt, dann weiß ich schon, wie wir doch mit ’nem Gewinn rauskommen.«
    Unbehaglich standen die Söldner da, mit gezogenen Waffen und halb auf dem Sprung. Sie sahen zu, wie Gontas sich endlich abwandte und mit dem Graubart zur Treppe ging.
    »Gontas«, rief Tori. Ihre Stimme war heiser, und sie hörte sich selbst kaum.
    Der nackte Zauberer und Tarukan rückten zusammen. Der frühere Söldnerführer hatte sich von dem Kampf mit Gontas nicht ganz erholt. Er bewegte sich wieder geschmeidig, aber seine Haut war gezeichnet von schwarzen Linien, dort, wo er die Wunden geschlossen hatte. Von seinem Ledergewand waren nur ein paar Fetzen übrig, zwischen denen überall bloße Haut hervorschaute.
    Das unheimliche kleine Mädchen stellte sich hinter ihre beiden verbliebenen Gefolgsleute.
    »Nun.« Sie sah die Söldner an. »Was tun wir jetzt mit den Eindringlingen?«
    Tori hob Sichel und Dolch. »Hm, zwei gegen zwei. Und ’n

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