Im Mond des Styx - Lohmann, A: Im Mond des Styx

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Autoren: Alexander Lohmann

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Menschen nun von allen Seiten umringt. Irgendwo in der Masse verriet ein Strudel, ein Aufblitzen von Klingen und ein feuchtes Klatschen, wo Mart und Gontas immer noch kämpften. Gestalten in Kutten brandeten gegen den Hügel aus Habseligkeiten, sie stolperten über die faltigen Flanken.
    Tori spähte über die Köpfe hinweg. Sie wog den Hammer in der Hand und warf. Das Werkzeug flog über mehrere Dutzend der Albtraumgestalten hinweg und traf eine, die ganz hinten stand, an der Stirn.
    Der Kuttenträger kippte auf den Rücken, und etwas veränderte sich.
    »Aye!« Triumphierend riss Tori den Arm mit dem Haken in die Höhe.
    Mart und Gontas hackten und fluchten, doch ihre Gegner standen plötzlich nur noch reglos da. Sie drehten die Köpfe unter den Kapuzen und irrten umher. Ihre Bewegungen hatte jede Zielstrebigkeit verloren.
    Langsam entstand ein freier Raum um die beiden Männer. Die Wurmghule zischten. In unsicheren Schlangenlinien wichen sie vom Ort des Kampfes zurück und flohen auf die Ausgänge zu.
    Die Gestalten beim Kleiderberg stolperten übereinander. Tori nahm den Speer, der in dem Gewänderhaufen steckte, und spießte einen der Kuttenträger auf. Dann stieg sie hinab, köpfte einen mit ihrem Sichelhaken, schlitzte einem weiteren den Bauch auf. Auch die Feinde in ihrer Nähe ergriffen die Flucht, auf ihre eigentümlich ziellose Art. Die Halle leerte sich.
    Bald blieben nur die zerhackten Überreste am Boden zurück, dazu ein Dutzend kleiner Würmer, die aus zerbrochenen Glasbehältern entkommen waren und zwischen den Toten umherkrochen. Und der eine Kuttenträger, den Tori mit dem Hammer niedergestreckt hatte.
    Mart und Gontas gingen umher und erschlugen die entflohenen Würmer. Tori trat zu ihrem Gegner hin und zog ihm die Kapuze aus dem Gesicht. Es war ein Mensch, wenn auch sehr bleich, mit hagerem Gesicht, hohen Wangenknochen und kahlem Kopf.
    »Sieh da«, flüsterte sie und zeichnete mit der Spitze ihrer Sichel fast liebevoll ein paar Kratzer in sein Gesicht. »Der Hexenmeister.«
    »Wie bist du auf den gekommen?« Mart blickte über ihre Schulter.
    »Der hat sich anders bewegt als die anderen. Stand was abseits. Fiel einfach auf in dem Haufen. Hatt ich ja drauf gehofft, dass ich ’nen Hauptmann erkenne, wenn ich genau hinschau. Sonst hätt’s nich so üppig ausgeschaut mit euch zwei beiden, hm?«
    »Pah«, sagte Mart. »Wärn auch so fertig geworden mit dem Pack. Sind nur Schnecken in Kutten.«
    Der Hexenmeister bewegte sich nicht, als Tori ihm die Klinge durch das Gesicht zog. Das Gewebe seiner Kapuze war ihm dunkel auf die Stirn gestempelt, dort, wo der Hammer ihn getroffen hatte.
    »Hoffe, er ist nicht hinüber«, sagte Mart. »Wir wollten ihn was fragen.«
    »Dann hättste vielleicht nicht die letzte Finckel erschlagen sollen, die uns alles erzählen wollte, hm, mein Lieber?«
    »Da wusst ich auch noch nicht, dass Tarukans Stümper hier tot rumliegen. Hätt lieber mit denen gesprochen, als mit so ’nem Kuttenmann.«
    Gontas brachte einen der Eimer, die an der Wand standen. Schwungvoll kippte er den Inhalt über den Bewusstlosen. Mart und Tori sprangen zur Seite und protestierten empört.
    Im nächsten Augenblick schlug der Hexenmeister die Augen auf. Er kreischte laut und fuhr sich mit den Händen durch das Gesicht. Dann sprang er auf, riss sich die Kutte vom Leib und wischte sich damit über die Haut. Er kreischte immer noch.
    Tori lachte und lachte.
    Verächtlich schleuderte Gontas den Eimer zur Seite. »Was ist das für ein Säugling?«, fragte er. »Hätte ich so ein Geschrei gemacht, als ich in den Dreck von seinen Kreaturen gefallen bin … Und der stirbt fast an ’nem Eimer trübem Putzwasser!«
    »Der Eimer«, keuchte Tori. »Putzwasser …« Sie prustete und rang nach Luft.
    »Ich glaub, sie will dir sagen, das ist kein Putzwasser in den Eimern«, erklärte Mart mit breitem Grinsen. »Das wird das Zeug sein, mit dem er die Häute gerbt. Lauge, oder was da sonst drin ist. Kann mir vorstellen, dass das zwiebelt, wenn man’s über ’n lebenden Pelz kippt.«
    Gontas schnaubte. Er packte den zappelnden Zauberer und schleuderte ihn gegen die Wand. Der blieb still dort sitzen, mit roten Flecken auf der Haut.
    »Pass auf, dass er nicht wieder wegkippt«, sagte Mart.
    »Pass auf, dass seine Viecher nicht wiederkommen, wenn er wach ist«, fügte Tori hinzu.
    »Ich pass schon auf«, sagte Gontas. Er setzte dem Mann den Dorn seiner Axt unter das Kinn und hob es an. Der Zauberer