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Im Namen der Engel

Im Namen der Engel

Titel: Im Namen der Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Stanton
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dass sie merkte, wie sich ihre Nackenhärchen aufrichteten. Eine Bö fegte so über den Platz, dass Wasser aus dem Brunnen auf die Pflastersteine spritzte. Und dann … spürte sie, wie sie mit dem Wind in Verbindung trat. Wenn sie die Arme gen Himmel reckte, konnte sie die Wolken herunterziehen und Blitze schleudern. Starr vor Wut hob sie die Arme und holte tief Luft  …
    »Bree!« Paytons entsetzte Stimme drang durch den Nebel ihrer Wut.
    Etwa fünfzehn Meter hinter John Stubblefield stand Gabe Striker. Im Dämmerlicht leuchteten seine Augen wie Silbermünzen. Sie starrte Striker an, der langsam den Kopf schüttelte.
    »Bree!«, wiederholte Payton eindringlich.
    Striker strahlte eine Ruhe aus, die auf sie überging, sie umfächelte und es ihr ermöglichte, wieder gleichmäßig zu atmen. Sie entspannte sich. Der gefährliche Moment war vorüber.
    Striker drehte sich um und verschmolz mit dem Halbdunkel.
    Sie wandte sich den beiden Männern zu. Payton stand, ein großes Glas Eiskaffee in der Hand, mit angstverzerrtem Gesicht da. »Gibt es irgendein Problem?«, fragte sie freundlich.
    »Ah. Nein. Natürlich nicht. Hier ist dein Kaffee.« Er zögerte einen Moment, dann stellte er das Glas vorsichtig vor ihr auf den Tisch. Anschließend warf er einen nervösen Blick in Stubblefields Richtung. »Alles okay hier?«, fragte er munter.
    Stubblefield runzelte die Stirn, blickte über die Schulter auf den leeren Platz und drehte sich wieder Bree zu. Er schüttelte leicht den Kopf, als wolle er ein paar lästige Fliegen verscheuchen. Dann sah er mit gleichermaßen überraschtem wie verärgertem Gesichtsausdruck zu Payton hoch.
    »Soll ich Ihnen noch einen Drink holen, Sir?«, fragte Payton eifrig.
    »Nein, nein. Bewegen Sie Ihren Arsch lieber wieder ins Büro. Ich will, dass diese Wal-Mart-Vorladung morgen früh rausgeht, und zwar noch vor acht.«
    »Aber …«
    »Verschwinde, Payton«, sagte Bree.
    »Ja, genau. Hauen Sie ab«, fügte Stubblefield geistesabwesend hinzu. »Die Woche ist noch nicht vorbei. Ein paar Arbeitsstunden müssen Sie noch abreißen.«
    Payton schlich mit derart verletzter Miene davon, dass Bree fast Mitleid mit ihm empfand. Fast. So schnell würde sie den beiden den Witz über ihre Bedürfnisse und die Bemer kung über Liz nicht vergeben.
    »Nun«, sagte Bree, »wir wollten gerade über den Streit zwischen Ihnen und Mr. Skinner sprechen.«
    »Das war doch nichts als ein Sturm im Wasserglas. Skinner war sauer wegen Fairchilds Deal mit dem County.«
    »Sie meinen das Island-Dream-Projekt?«
    »Ja.« Stubblefield zog ein Taschentuch aus der Tasche und wischte sich die Stirn ab. »Falls Fairchild versuchte, Skinner dabei reinzulegen, was keineswegs klar war, dann ist ihm das, wie ich sagen muss, gelungen. Douglas ließ weder im Vertrag noch sonst wo verlauten, was er mit dem Besitz zu tun beabsichtigte. Ich sagte Skinner, dass Douglas tatsächlich die Absicht gehabt hätte, das Fort umzubauen, was sich aber als technisch nicht machbar erwies, sodass er seine Pläne entsprechend änderte. Es war halt eine dieser Sachen, aber aus irgendeinem Grund biss Skinner sich daran fest.«
    »Und verklagte Sie wegen Inkompetenz und rechtswidrigem Handeln.«
    »Ja. Anfangs dachte Fairchild, es wäre billiger und würde die negative Publicity gering halten, wenn er und Bennie miteinander verhandelten. Fairchild bot ihm das Penthouse zur persönlichen Nutzung an sowie die Möglichkeit, es zu einem reduzierten Preis zu erwerben, sobald die einzelnen Wohnungen verkauft würden.« Stubblefield deutete ein Lächeln an. »Zunächst griff Bennie zu. Er liebte es, Leute zu verklagen – das war auch einer der Gründe, warum er ein so guter Klient für uns war. Aber er steckte mitten in einer Auseinandersetzung mit Carlton Montifiori, bei der es um Mängelhaftung ging, und wollte nicht in zu viele Prozesse auf einmal verwickelt sein. Deshalb hat er das Angebot angenommen. Hat sein kleines Flittchen ins Penthouse gesetzt … aber das wissen Sie vermutlich schon.« Er runzelte die Stirn. »Dann besann er sich urplötzlich anders und wollte aus der ganzen Sache wieder aussteigen. Außerdem wollte er Fairchild ans Leder. Deshalb überschwemmte er Savannah mit Vorladungen, darunter auch einige für mich. Der Prozess hatte keinerlei Rechtsgrundlage«, stellte Stubblefield nüchtern fest, was recht überzeugend wirkte. »Ich kann Ihnen den fraglichen Vertrag gern zukommen lassen. Sind Sie auf Vertragsrecht

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