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Im Namen der Toten - Rankin, I: Im Namen der Toten - The Naming of the Dead

Im Namen der Toten - Rankin, I: Im Namen der Toten - The Naming of the Dead

Titel: Im Namen der Toten - Rankin, I: Im Namen der Toten - The Naming of the Dead Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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konnte. Sie fuhren an dem ehemaligen Parkplatz vorbei.
    »Informatik«, murmelte Rebus. Siobhan blinkte rechts und fuhr Richtung Meadows und Arden Street.
    »Die Anomalie ist Trevor Guest«, bemerkte sie, nachdem wieder ein paar Minuten verstrichen waren. »Das haben wir von Anfang an gesagt.«
    »Und?«
    »Und wir wissen, dass er eine Zeitlang in den Borders war – ländlicher geht es kaum noch.«
    »Ein ziemliches Stück nach Auchterarder wie zur Black Isle«, stellte Rebus fest.
    »Aber irgendwas ist ihm in den Borders passiert.«
    »Hat Tench behauptet.«
    »Da haben Sie recht«, räumte sie ein. Trotzdem suchte Rebus Hackmans Nummer heraus und rief ihn an.
    »Fertig zur Abreise?«, fragte er.
    »Vermissen Sie mich schon?«, antwortete Hackman, nachdem er Rebus’ Stimme erkannt hatte.
    »Eins wollte ich Sie noch fragen. Wo in den Borders hat Trevor Guest sich aufgehalten?«
    »Höre ich eine Hand, die nach Strohhalmen greift?«
    »Das tun Sie«, gab Rebus zu.
    »Tja, ich weiß nicht, ob ich mich als Lebensretter eigne. Ich meine mich zu erinnern, dass Guest während einer unserer Vernehmungen die Borders erwähnte.«
    »Wir haben noch nicht alle Vernehmungsprotokolle durch«, gestand Rebus.
    »Die Jungs in Newcastle, tüchtig wie immer? Haben Sie eine E-Mail-Adresse, John?« Rebus nannte sie ihm. »Schauen Sie in etwa einer Stunde in Ihren PC. Ich muss Sie aber warnen – es ist Freitag, da könnte es im CID-Büro ungefähr so aussehen wie in Ihrer Stammkneipe am Ruhetag.«
    »Ich bin Ihnen dankbar für alles, was Sie für uns rausfinden können, Stan. Kommen Sie gut nach Hause.« Rebus klappte sein Handy zu. »Freitag«, wiederholte er, an Siobhan gerichtet.
    »Stimmt, da geht man früher, weil morgen Samstag ist«, erinnerte sie sich.
    »Apropos Samstag – gehen Sie nun zu T in the Park?«
    »Weiß ich noch nicht.«
    »Sie haben doch so um die Karte gekämpft.«
    »Wahrscheinlich entscheide ich mich morgen Abend. New Order kann ich immer noch mitbekommen.«
    »Nach einem durchmalochten Samstag?«
    »Dachten Sie eher an einen Spaziergang am Strand von Portobello?«
    »Hängt von Newcastle ab, oder? Ist schon eine Weile her seit meinem letzten Tagesausflug in die Borders …«
    Sie parkte in zweiter Reihe und stieg mit ihm zusammen die zwei Treppen empor. Sie hatte vor, rasch die Fallakten durchzugehen, zu entscheiden, was für Dr. Gilreagh von Nutzen sein könnte, und sich damit in einen Kopierladen zu begeben. Am Ende hatte sie einen fast drei Zentimeter dicken Stapel zusammen.
    »Viel Glück«, meinte Rebus, als sie ging. Unten hörte er es hupen – ein Autofahrer, den sie zugeparkt hatte. Er riss das Fenster zum Lüften auf und ließ sich dann in seinen Sessel fallen. Er war todmüde. Seine Augen brannten, und Hals und Schultern taten ihm weh. Er musste wieder an die Massage denken, die Ellen Wylie gern von ihm bekommen hätte. Hatte sie damit wirklich eine bestimmte Absicht verfolgt? Wie auch immer – er war jetzt einfach froh, dass nichts passiert war. Sein Bauch drückte gegen den Gürtel. Er löste seine Krawatte und öffnete die beiden oberen Hemdknöpfe. Als er feststellte, wie gut das tat, schnallte er auch seinen Gürtel auf.
    Du brauchst einen Jogginganzug, Dicker, schalt er sich. Jogginganzug und Hausschuhe. Und eine Haushaltshilfe. Im Grunde alles, nur keine Berieselung mit »Charlie Is My Darling«.
    Und ein kleines bisschen mehr Selbstmitleid.
    Er rieb sich ein Knie. Nachts wurde er immer wieder mit einer Art Krampf an dieser Stelle wach. Rheuma, Arthritis, Abnutzung – er wusste, dass es keinen Sinn hatte, seinen Hausarzt damit zu belästigen. Er war schon wegen seines Blutdrucks dort gewesen: weniger Salz und Zucker, Fett reduzieren, mehr Bewegung. Alk und Kippen erst mal auf Eis legen.
    Rebus hatte seine Antwort als Frage formuliert: »Hatten Sie schon mal das Gefühl, Sie könnten das genauso gut auf ein Stück Pappe schreiben, die Pappe an Ihren Stuhl kleben und sich für den Nachmittag nach Hause verpissen?«
    Womit er das matteste Lächeln hervorrief, das er je im Gesicht eines jungen Mannes gesehen hatte.
    Das Telefon klingelte, aber er hatte keine Lust abzuheben. Wenn jemand ihn unbedingt sprechen wollte, konnte er es ja auf dem Handy probieren. Und tatsächlich, dreißig Sekunden später klingelte es. Er nahm sich Zeit, bevor er dranging: Ellen Wylie.
    »Ja, Ellen?«, fragte er. Er fand, sie brauchte nicht zu wissen, dass er gerade an sie gedacht hatte.
    »Trevor Guest hatte

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