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Im Namen der Toten - Rankin, I: Im Namen der Toten - The Naming of the Dead

Im Namen der Toten - Rankin, I: Im Namen der Toten - The Naming of the Dead

Titel: Im Namen der Toten - Rankin, I: Im Namen der Toten - The Naming of the Dead Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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während seines Aufenthalts in unserer schönen Stadt nur einmal etwas Ärger.«
    »Klären Sie mich auf.« Er lehnte den Kopf an die Rückenlehne und schloss die Augen.
    »Er geriet in eine Schlägerei in der Ratcliffe Terrace. Kennen Sie die?«
    »Das ist da, wo die Taxifahrer tanken. Gestern Abend war ich noch dort.«
    »Gegenüber davon ist ein Pub namens Swany’s.«
    »Da war ich ein paarmal drin.«
    »Nun passen Sie gut auf. Guest ist zumindest dieses eine Mal dort gewesen. Ein anderer Gast schien etwas gegen ihn zu haben, und das Ganze endete vor der Tür. Zufällig stand einer unserer Streifenwagen vor der Tankstelle – deckte sich wahrscheinlich mit Vorräten ein. Die beiden Kampfhähne wurden für die Nacht in Gewahrsam genommen.«
    »Das war alles?«
    »Die Sache kam nie vor Gericht. Zeugen hatten den anderen Mann als Ersten ausholen sehen. Wir haben Guest gefragt, ob er Anzeige erstatten wolle, aber das hat er abgelehnt.«
    »Sie wissen vermutlich nicht, worum es bei dem Streit ging?«
    »Ich könnte versuchen, die festnehmenden Beamten zu fragen.«
    »Ich glaube nicht, dass das von Belang ist. Wie hieß der andere Bursche?«
    »Duncan Barclay.« Sie zögerte. »Er war allerdings nicht von hier … gab eine Adresse in Coldstream an. Ist das in den Highlands?«
    »Falsches Ende, Ellen.« Rebus hatte die Augen geöffnet und richtete sich wieder auf. »Es liegt mitten in den Borders.« Er bat sie zu warten, während er Papier und Stift suchte, und nahm dann den Hörer wieder in die Hand.
    »Okay, jetzt sagen Sie mir, was Sie haben.«

24
    Das grelle Flutlicht ließ die Driving Range wie ein Filmset erscheinen. Mairie hatte ein Holz 3 und einen Korb mit fünfzig Bällen gemietet. Die ersten beiden Abschlaghütten waren besetzt. Danach gab es jede Menge freie Hütten, außerdem Teeup-Maschinen – das bedeutete, dass man sich nicht nach jedem Abschlag bücken musste, um neu aufzuteen. Die Range war in fünfundvierzig Meter lange Abschnitte aufgeteilt. Zweihundertdreißig Meter schlug niemand. Draußen auf dem Rasen sammelte eine Maschine, die wie ein Miniaturmähdrescher aussah und deren Fahrer durch ein Gitter geschützt war, die Bälle wieder ein. In der allerletzten Abschlaghütte erhielt ein Spieler gerade eine Trainerstunde. Er sprach das Tee an, holte Schwung und sah seinem Ball nach, der nach ganzen vierundsechzig Metern aufschlug.
    »Besser«, log der Lehrer. »Aber versuchen Sie sich darauf zu konzentrieren, dass Sie das Knie hier nicht beugen.«
    »Ich habe wohl wieder gelöffelt?«, meinte sein Schüler zerknirscht.
    Mairie stellte ihren Metallkorb auf den Boden der benachbarten Hütte. Beschloss, ein paar Übungsschläge zu machen, ihre Schultern zu lockern. Lehrer und Schüler schienen nicht gerade erfreut über ihre Anwesenheit.
    »Entschuldigung«, begann der Lehrer. Mairie sah ihn an. Er lächelte ihr über die Trennwand hinweg zu. »Eigentlich haben wir diese Abschlaghütte gemietet.«
    »Aber Sie benutzen sie nicht«, erwiderte Mairie.
    »Trotzdem haben wir für sie bezahlt.«
    »Um ungestört zu sein«, schaltete sich der andere Mann in leicht gereiztem Ton ein. Dann erkannte er Mairie.
    »Ach du lieber Himmel, auch das noch …«
    Sein Lehrer wandte sich ihm zu. »Sie kennen sie, Mr. Pennen?«
    »Sie ist eine von diesen verfluchten Reportern«, erwiderte Richard Pennen. Dann, an Mairie gewandt: »Was immer Sie von mir wollen, ich habe nichts zu sagen.«
    »Völlig okay für mich«, erklärte Mairie, während sie sich auf ihren ersten Schlag vorbereitete. Der Ball segelte in die Luft und beschrieb eine saubere, gerade Bahn bis zur Hundertachtzig-Meter-Flagge.
    »Gar nicht schlecht«, lobte sie der Lehrer.
    »Hat mein Dad mir beigebracht«, erklärte sie. »Und Sie sind Profi, stimmt’s? Ich glaube, ich habe Sie auf der Tour gesehen.« Er nickte zustimmend.
    »Bei den Open aber nicht.«
    »Hab mich nicht qualifiziert«, gestand er, leicht errötend.
    »Wenn Sie beide dann fertig sind …«, unterbrach Richard Pennen.
    Mairie zuckte nur die Achseln und machte sich für den nächsten Schlag fertig. Pennen schien das Gleiche zu tun, gab es dann jedoch auf.
    »Hören Sie«, sagte er, »was, zum Teufel, wollen Sie?«
    Mairie schwieg, bis ihr Ball durch die Luft geflogen und kurz vor und etwas links der Hundertachtzig-Metermarke aufgekommen war.
    »Die Feinabstimmung fehlt noch«, dachte sie laut. Dann, an Pennen gerichtet: »Dachte nur, ich sollte Sie vielleicht fairerweise

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