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Im Namen der Toten - Rankin, I: Im Namen der Toten - The Naming of the Dead

Im Namen der Toten - Rankin, I: Im Namen der Toten - The Naming of the Dead

Titel: Im Namen der Toten - Rankin, I: Im Namen der Toten - The Naming of the Dead Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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Erfolg. Hätte genauso gut ein paar Kapuzenpullis um die Häuserecken jagen können.« Er hatte – abgesehen von den Kapern – seinen Teller geleert und lehnte sich auf seinem Stuhl zurück. Hätte gerne eine Zigarette geraucht, wusste aber, dass er warten musste, bis sie zu Ende gegessen hatte. »Oh, und dann hatte ich noch eine interessante Begegnung.«
    Er erzählte ihr von Cafferty, und als er damit zum Ende kam, war auch ihr Teller leer.
    »Er ist das Letzte, was wir brauchen können«, sagte sie. Rebus machte Anstalten, den Tisch abzudecken, aber sie deutete stattdessen mit dem Kopf zum Fenster. Lächelnd ging er hinüber und öffnete es. Ein kühles Lüftchen wehte herein. Er kauerte sich hin und zündete sich eine Zigarette an. Sorgte dafür, dass der Rauch durch die Öffnung entwich, und hielt die Zigarette zwischen den einzelnen Zügen aus dem Fenster.
    Siobhans Regeln.
    »Noch Kaffee?«, rief sie.
    »Nur zu«, antwortete er.
    Sie kam mit einer Kanne frischem Kaffee aus der Küche. »Später ist noch eine andere Demonstration«, sagte sie. »Stoppt die Kriegskoalition.«
    »Bisschen spät für das alles, finde ich.«
    »Und die G8 Alternatives … da wird George Galloway sprechen.«
    Rebus schnaubte verächtlich, während er die Zigarette auf dem Fenstersims ausdrückte. Siobhan hatte den Tisch abgewischt und stellte einen der beiden Kartons darauf, die Rebus auf ihre Bitte hin mitgebracht hatte.
    Der Fall Cyril Colliar.
    Das – von James Corbyn sanktionierte – Angebot einer Sonderprämie hatte die Spurensicherung dazu bewogen, ein Team zusammenzustellen, das nun auf dem Weg zum Clootie Well war. Siobhan hatte die Spurensicherer ermahnt, kein Aufsehen zu erregen: »Ich möchte nicht, dass das örtliche CID hinterher verschnupft ist.« Die Information, dass die Spurensicherung von Stirling die Gegend zwei Tage zuvor schon abgekämmt hatte, quittierte einer der Männer mit einem leisen Lachen.
    »Dann wird’s ja Zeit, dass die Erwachsenen mal einen Blick darauf werfen«, war alles, was er sagte.
    Siobhans Hoffnung hielt sich in Grenzen. Jedenfalls hatten sie am Freitag nur Beweismaterial von einem Verbrechen gesammelt. Jetzt deutete alles auf zwei weitere hin. Da lohnte es sich, alles noch einmal neu zu sichten und zu hinterfragen.
    Sie fing an, Ordner und Aktenmappen aus den Kartons zu holen. »Haben Sie das Zeug hier schon durch?«, fragte sie.
    Rebus schloss das Fenster. »Und die einzige verwertbare Erkenntnis ist die, dass Colliar ein Riesenarschloch war. Wahrscheinlich hatte er mehr Feinde als Freunde.«
    »Und die Chance, dass er zufällig einem Verbrechen zum Opfer gefallen ist …?«
    »Gering – das wissen wir beide.«
    »Aber genau das scheint passiert zu sein.«
    Rebus hob einen Finger. »Wir lesen eine Menge in ein paar Kleidungsstücke hinein, deren Besitzer unbekannt sind.«
    »Ich habe im Vermisstenbüro wegen Trevor Guest nachgefragt.«
    »Und?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Auf keiner lokalen Liste.« Sie warf einen ausgeleerten Karton aufs Sofa. »Es ist ein Sonntagmorgen im Juli, John … schrecklich viel können wir vor Montag nicht tun.«
    Er nickte. »Guests Bankkarte?«
    »Von der HSBC. Sie haben nur eine Filiale in Edinburgh – in ganz Schottland nur herzlich wenige.«
    »Ist das gut oder schlecht?«
    Sie seufzte. »Ich bin zu einem ihrer Callcenter durchgekommen. Sie baten mich, es am Montagmorgen bei der Filiale zu versuchen.«
    »Steht auf der Karte nicht so etwas wie ein Filialcode?«
    Siobhan nickte. »Das gehört nicht zu den Informationen, die sie per Telefon weitergeben.«
    Rebus setzte sich an den Tisch. »Keogh’s Garage?«
    »Bei der Auskunft haben sie ihr Möglichstes getan. Kein Eintrag im Web.«
    »Es ist ein irischer Name.«
    »Im Telefonbuch stehen ein Dutzend Keoghs.«
    Er sah sie an und lächelte. »Das haben Sie also auch überprüft?«
    »Gleich nachdem ich die Spurensicherung losgeschickt hatte.«
    »Sie sind ganz schön fleißig gewesen.« Rebus schlug eine der Aktenmappen auf; nichts, was er nicht schon gesehen hatte.
    »Ray Duff hat mir versprochen, dass er heute ins Labor geht.«
    »Die Belohnung fest im Blick …«
    Sie sah ihn mit strenger Miene an, bevor sie den letzten Karton leer machte. Angesichts solcher Mengen an Unterlagen ließ sie resigniert die Schultern hängen.
    »Sie könnten einen Ruhetag brauchen, was?«, meinte Rebus. Ein Telefon fing an zu klingeln.
    »Ihres«, sagte Siobhan. Er ging zum Sofa und holte das Handy aus der Innentasche

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