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Im Namen der Toten - Rankin, I: Im Namen der Toten - The Naming of the Dead

Im Namen der Toten - Rankin, I: Im Namen der Toten - The Naming of the Dead

Titel: Im Namen der Toten - Rankin, I: Im Namen der Toten - The Naming of the Dead Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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den Kopf schüttelte und ihr so zu verstehen gab, dass er nicht Caffertys Quelle war.
    »Das CID ist undicht wie ein Sieb«, erklärte Cafferty. »Das war immer so und wird auch so bleiben.«
    »Was wollen Sie mit diesem Gelände?«, fragte Siobhan unwillkürlich.
    Cafferty schlug mit einer Hand auf das widerspenstige Papier. »Land, DS Clarke.Wir machen uns nicht immer bewusst, wie wertvoll es in Edinburgh ist. Im Norden haben wir den Firth of Forth, im Osten die Nordsee und im Süden die Pentland Hills. Immobilienmakler sind auf der Suche nach Projekten … und bedrängen den Stadtrat, den Grüngürtel aufzuheben. Und das hier ist ein acht Hektar großes Grundstück, das vom Finanzdistrikt aus in nur fünf Minuten zu erreichen ist.«
    »Und was wollen Sie damit machen?«
    »Außer«, fügte Rebus hinzu, »ein paar Leichen in den Grundmauern zu begraben.«
    Cafferty beschloss, darüber zu lachen. »Dieses Buch hat mir ein bisschen Geld eingebracht. Das muss ich irgendwie investieren.«
    »Mairie Henderson glaubt, Ihre Tantiemen seien einem karitativen Zweck zugeflossen«, sagte Rebus.
    Diese Bemerkung überging Cafferty. »Haben Sie es gelesen, DS Clarke?«
    Sie zögerte, was einer Antwort gleichkam. »Hat’s Ihnen gefallen?«, fragte er.
    »Ich erinnere mich überhaupt nicht.«
    »Sie denken darüber nach, es zu verfilmen. Jedenfalls die ersten Kapitel.« Er nahm den Plan, faltete ihn zusammen und warf ihn auf den Sitz des Bentleys. »Ich bin mir mit diesem Grundstück noch nicht sicher …« Er wandte seine Aufmerksamkeit Rebus zu. »Sie haben von Leichen gesprochen, und genau dafür bekomme ich ein Gespür. All die Leute, die hier gearbeitet haben … alle weg und die schottische Industrie gleich mit. Viele aus meiner Familie waren Bergarbeiter – ich wette, das haben Sie nicht gewusst.« Er machte eine Pause. »Sie kommen aus Fife, Rebus. Wahrscheinlich sind Sie inmitten von Kohlehalden aufgewachsen.« Er hielt inne. »Das mit Ihrem Bruder tut mir leid.«
    »Sympathie vom Teufel«, entgegnete Rebus. »Genau das kann ich brauchen.«
    »Ein Mörder mit einem sozialen Gewissen«, fügte Siobhan mit gedämpfter Stimme hinzu.
    »Ich wäre nicht der Erste …« Caffertys Stimme verlor sich. Er rieb sich mit einem Finger die Unterseite der Nase. »Vielleicht haben Sie genau das jetzt am Hals.« Er griff wieder ins Auto, öffnete diesmal das Handschuhfach, zog ein paar aufgerollte Blätter heraus und schickte sich an, sie Siobhan zu reichen.
    »Sagen Sie mir, was das ist«, forderte sie ihn auf.
    »Das ist Ihr Fall, DS Clarke. Der Beweis, dass wir es mit einem miesen Schwein zu tun haben. Einem miesen Schwein, das andere miese Schweine mag.«
    Sie nahm die Papiere, ohne sie eines Blickes zu würdigen. »Der Beweis …?«, griff sie seine Worte auf.
    Cafferty wandte sich Rebus zu. »Weiß sie nichts von unserem Deal?«
    »Es hat nie einen Deal gegeben«, stellte Rebus klar.
    »Ob Sie es wollen oder nicht, diesmal bin ich auf Ihrer Seite.« Caffertys Blick lag wieder auf Siobhan. »Diese Papiere haben mich einige echte Gefälligkeiten gekostet. Falls sie Ihnen helfen, ihn zu kriegen, akzeptiere ich das. Aber ich werde ihn auch jagen … mit Ihnen oder ohne Sie.«
    »Warum sollten Sie uns dann überhaupt helfen?«
    Caffertys Mund zuckte. »Macht das Rennen ein bisschen spannender.« Er schob den Beifahrersitz ein Stück vor. »Massenhaft Platz im Fond … machen Sie sich’s bequem.«
    Rebus stieg zu Siobhan auf den Rücksitz, Cafferty blieb vorne sitzen. Beide Detectives bemerkten Caffertys Blick. Er wollte sie beeindruckt sehen.
    Rebus für seinen Teil fand es schwierig, sich nichts anmerken zu lassen. Er war nicht nur beeindruckt, sondern höchst erstaunt.
    Keogh’s Garage befand sich in Carlisle. Einer der Mechaniker, Edward Isley, war vor drei Monaten auf einem Stück Brachland ermordet aufgefunden worden. Ein Schlag auf den Kopf und eine tödliche Heroinspritze. Die Leiche war von der Taille aufwärts nackt gewesen. Keine Zeugen, keine Hinweise, keine Verdächtigen.
    Siobhan schaute Rebus an.
    »Hat er einen Bruder?«, fragte Rebus.
    »Soll das eine musikalische Anspielung sein?«, meinte sie.
    »Lesen Sie weiter«, sagte Cafferty.
    Die Blätter waren schlicht und einfach Aufzeichnungen, die aus Polizeiakten stammten. Und diesen Aufzeichnungen zufolge war Isley nur etwas über einen Monat angestellt gewesen, nachdem er eine sechsjährige Haftstrafe wegen Vergewaltigung und sexueller Nötigung verbüßt hatte.

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