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Im Namen der Toten - Rankin, I: Im Namen der Toten - The Naming of the Dead

Im Namen der Toten - Rankin, I: Im Namen der Toten - The Naming of the Dead

Titel: Im Namen der Toten - Rankin, I: Im Namen der Toten - The Naming of the Dead Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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gerade zum gemütlichen Teil über … Portwein und Zigarren.«
    »Hat er gesagt, dass er rausgehen wollte?« Jetzt fixierte Rebus Steelforth.
    »Nicht direkt. Die Leute standen auf, um sich die Beine zu vertreten …«
    »Sie haben sie alle vernommen?«, fragte Rebus.
    »Die meisten«, erwiderte der Mann vom Special Branch.
    »Den Außenminister?« Rebus wartete auf eine Antwort, die nicht kam. »Nicht, das hatte ich mir gedacht. Aber die ausländischen Delegationen?«
    »Einige von ihnen, ja. Ich habe so ziemlich alles getan, was Sie getan hätten, Inspector.«
    »Sie haben keine Ahnung, was ich getan hätte.«
    Das akzeptierte Steelforth mit einer leichten Verbeugung. Bis dahin hatte er seinen Drink noch nicht angerührt.
    »Haben Sie keine Bedenken?«, fügte Rebus hinzu. »Keine Fragen?«
    »Nein, keine.«
    »Und das, obwohl Sie nicht wissen, warum es passiert ist.« Rebus schüttelte langsam den Kopf. »Ein besonders guter Polizist sind Sie nicht, Steelforth, was? Im Händeschütteln und Erteilen von Instruktionen mögen Sie ganz groß sein, aber von der eigentlichen Polizeiarbeit haben Sie meiner Meinung nach keinen Schimmer. Was Sie machen, ist reine Augenwischerei, sonst nichts.« Rebus erhob sich.
    »Und was genau sind Sie, DI Rebus?«
    »Ich?« Rebus überlegte einen Moment. »Ich bin vermutlich der Hausmeister … derjenige, der hinter Ihnen aufwischt.« Er hielt inne, fand seine Pointe. »Hinter Ihnen und um Sie herum, wenn ich es mir recht überlege.«
    Abgang nach rechts.
     
    Bevor er das Balmoral verließ, ging er hinunter zum Restaurant, wo er, allen Bemühungen der Angestellten zum Trotz, zügig den Vorraum durchquerte. Das Lokal war voll, aber von Richard Pennen keine Spur. Rebus stieg die Stufen zur Princes Street hinauf und beschloss, dass er genauso gut einen Abstecher ins Café Royal machen könnte. In dem Pub war es überraschend ruhig.
    »Die Geschäfte laufen miserabel«, vertraute der Geschäftsführer ihm an. »Die nächsten paar Tage werden viele Einheimische sich nicht vor die Tür trauen.«
    Zwei Drinks später ging Rebus die George Street entlang. Die Bauarbeiter hatten aufgehört, die Straßen aufzugraben – Anweisung der Stadt. Ein neues Einbahnstraßensystem wurde eingeführt, das bei den Autofahrern für große Verwirrung sorgte. Selbst die Verkehrspolizisten fanden es idiotisch und rissen sich kein Bein aus, um die Beachtung der neuen Einbahnstraßenschilder durchzusetzen. Die Straße war wieder ruhig. Keine Spur von Geldofs Armee. Die Rausschmeißer vor dem Dome erzählten ihm, drinnen sei es zu drei Vierteln leer. Auf der Young Street war die Einbahnstraßenführung der schmalen Fahrspur aus der bisherigen Richtung in die andere umgekehrt worden. Als Rebus die Tür zur Oxford Bar aufstieß, musste er über einen Kommentar zu dem neuen System lächeln, den er irgendwo gehört hatte.
    Sie machen es Schritt für Schritt: Eine Zeitlang kann man in beide Richtungen fahren …
    »Ein IPA, Harry«, sagte Rebus und griff nach seinen Zigaretten.
    »Acht Monate und ein paar Zerquetschte«, murmelte Harry, während er den Zapfhahn bediente.
    »Erinnere mich nicht daran.«
    Harry zählte die Tage bis zum Inkrafttreten des Rauchverbots in Schottland …
    »Irgendwas los da draußen?«, fragte einer der Stammgäste. Rebus schüttelte den Kopf, denn er wusste, dass in der hermetisch abgeschlossenen Welt eines Trinkers Nachrichten über einen Serienmörder nicht in die Kategorie »irgendwas los« gehörten.
    »Läuft nicht gerade eine Demo?«, fügte Harry hinzu.
    »Calton Hill«, bestätigte einer der anderen Stammgäste. »Für das Geld könnten wir jedem Kind in Afrika einen Freßkorb von Jenners schicken.«
    »Verschafft Schottland einen Platz auf der Bühne der Welt«, erinnerte Harry ihn mit einem Nicken in Richtung Charlotte Square, wo der Erste Minister wohnte. »Jack findet, dass diese Chance jeden Penny wert ist.«
    »Ist ja auch nicht sein Geld«, schimpfte der Mann. »Meine Frau arbeitet in dem neuen Schuhgeschäft in der Frederick Street, sie sagt, sie könnten eigentlich für die Woche zumachen.«
    »Die Royal Bank hat morgen den ganzen Tag zu«, bemerkte Harry.
    »Ja, morgen ist der schlimmste Tag«, murmelte der Trinker.
    »Wenn ich bedenke«, beschwerte sich Rebus, »dass ich hergekommen bin, um meine Laune aufzubessern.«
    Harry starrte ihn gespielt ungläubig an. »Das solltest du inzwischen wissen, John. Willst du noch eins?«
    Rebus war sich nicht ganz sicher, nickte

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