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Im Namen des Sehers -: Soul Seeker 3 - Roman (German Edition)

Im Namen des Sehers -: Soul Seeker 3 - Roman (German Edition)

Titel: Im Namen des Sehers -: Soul Seeker 3 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alyson Noël
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Erdschichten rutschen werden. Es dauert zwar nicht wahnsinnig lange, aber beim ersten Mal kommt es einem wie eine halbe Ewigkeit vor. Man kann nicht atmen und sieht nichts … Ach, und hab ich die Würmer schon erwähnt?«
    Xotichl zuckt zusammen und wirft sich den Pferdeschwanz über die Schulter. »Immer her damit.«
    Lita sieht mich durchdringend an. »Ich bin echt nicht die Prinzessin, für die du mich hältst. Es stört mich nicht, wenn ich ab und zu mal ein bisschen schmutzig werde.«
    Paloma parkt kurz vor den Bäumen und wendet sich zu mir um. »Ich warte hier, bis ihr zurückkommt.«
    Ich versuche zu protestieren, indem ich ihr erkläre, dass ich keine Ahnung habe, wie lange es dauern wird und wie besorgt ich über ihren geschwächten Zustand bin, doch sie will nichts davon hören.
    »Mach dir keine Sorgen um mich, nieta . Konzentrier dich auf die anstehende Aufgabe. Die Unterwelt ist nicht mehr so, wie du sie hinterlassen hast. Aber genau wie Xotichl brauchst du dich nicht auf deine Sehkraft zu verlassen, um etwas zu erkennen.« Sie drückt mich fest an ihre Brust, und trotz ihrer angegriffenen Gesundheit gibt mir ihre Berührung genug Kraft, um meine Freundinnen mit mehr Selbstvertrauen, als ich eigentlich habe, zu den Bäumen zu führen.
    »Folgt mir einfach und macht mir alles nach«, sage ich. »Und ganz egal, wie sehr ihr auch in Versuchung sein mögt, versucht nicht, den Sturz aufzuhalten oder, schlimmer noch, wieder nach oben zu klettern. Es funktioniert nie und verlängert die Reise nur unnötig. Sowie ihr den ersten Lichtschein am Ende des Tunnels seht, rollt euch so fest zusammen, wie ihr könnt. Das hilft echt dabei, die Landung abzupolstern – sie kann nämlich etwas unsanft sein.«
    Ich sehe mich um, und als ich erkenne, dass sie von meinen Warnungen kein bisschen eingeschüchtert sind, werfe ich mich hinein. Ich spüre, wie sie hinter mir herfallen, eine nach der anderen, als würden wir tief in die Erde gesogen, bis wir schließlich auf einem festen Schneehaufen landen. Lita schlägt neben mir mit allen vieren aus, um sich zu sortieren, während Xotichl als Letzte auftaucht und, genau wie ich es ihr eingeschärft habe, rollend zum Stillstand kommt.
    »Das mit dem Schmutz war wirklich kein Witz.« Lita wischt sich die Knie ab, ehe sie beginnt, Steinchen, Zweige und andere Kleinteile aus ihren Haaren zu klauben.
    »Das mit den Würmern auch nicht.« Xotichl zieht ihren Mantel zurecht, während ich ihr auf die Beine helfe. »Einer ist ganz dicht an meiner Wange vorbeigeglitten. Zum Glück war er weg, bevor ich richtig ausflippen konnte.«
    Ich blinzle gegen das grelle Licht und sehe mich in alle Richtungen um, ohne zu erkennen, wo wir eigentlich gelandet sind, da all die üblichen Landmarken mit einer dicken Schneeschicht bedeckt sind, die mit jeder Minute dicker wird. Paloma hatte recht damit, dass es ganz und gar nicht mehr so aussieht, wie ich es in Erinnerung habe. Hoffentlich wirkt das Schneestopp-Ritual, das ich, kurz bevor ich Palomas Haus verließ, noch eingeübt habe, ohne allzu große Verzögerungen.
    »Also, das ist die Unterwelt.« Ich sehe meine Freundinnen an. »Was haltet ihr davon?«
    Lita stemmt die Hände in die Hüften und blickt sich um. »Also, es ist sicher sehr nett hier. Aber im Moment liegt so viel Schnee, dass es ganz ähnlich aussieht wie Enchantment.«
    »Glaub mir, unter dem Schnee ist es wesentlich schöner als Enchantment.« Ich schiebe mir die Hände unter die Achselhöhlen, um sie zu wärmen, und sehe mich weiter um. Zu meiner Enttäuschung entdecke ich nirgendwo Geisttiere, nicht einmal Rabe, der sonst meist da ist, um mich zu begrüßen.
    Wurden die Tiere wegen des Schnees in eine Art Winterschlaf gezwungen?
    »Ist es immer so?«, will Xotichl wissen.
    »Nein.« Ich runzle die Stirn, da mir der Anblick ganz und gar nicht gefällt. »Obwohl ich noch nie im tiefsten Winter hier war, bin ich mir sicher, dass es hier keinen Wandel der Jahreszeiten gibt. Bevor Cade die Unterwelt korrumpiert hat, herrschte mehr oder weniger eine Art ewiger Frühling. Die Blumen blühten unentwegt, das Gras war immer saftig und grün. Wie Gras auf einem Golfplatz, nur noch schöner.« Ich seufze angesichts der Erinnerung. »Aber obwohl Cade alles in ein Ödland verwandelt hat, sah es bei meinem letzten Besuch hier eindeutig danach aus, als würde es wieder in seinen frühlingshaften Zustand zurückkehren.«
    »Unsere Geisttiere leben ja hier. Meinst du, wir könnten sie

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